MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt F<br />
Infektion und Krebs<br />
Molekulare Therapie virusassoziierter Tumore (F065)<br />
F065<br />
Molekulare Therapie virusassoziierter Tumore<br />
Leiter: Prof. Dr. Felix Hoppe-Seyler (Tel. 06221-424872, E-mail: hoppe-Seyler@DKFZ.de)<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
PD Dr. Karin Butz<br />
Dr. Irena Crnkovic-Mertens<br />
Dr. Claudia Denk (- 2/03)<br />
Dr. Tutik Ristriani-Fournel (3/02-)<br />
Dr. Markus Vogt (3/03 -)<br />
Doktoranden<br />
Britta Klevenz (- 3/02)<br />
Christina Mensger (5/02-)<br />
Evangelia Tomai<br />
Diplomand<br />
Christian Rausch (- 7/02)<br />
Technische Assistentin<br />
Julia Semzow<br />
Angela Ullmann<br />
Übergeordnetes Ziel unserer Arbeiten ist es, molekulare<br />
Grundlagen der Krebsentstehung aufzuklären und die<br />
gewonnen Erkenntnisse in innovative Therapiestrategien<br />
umzusetzen. Hier liegt ein besonderes Gewicht auf der<br />
Entwicklung neuer molekularer Inhibitoren mit therapeutischem<br />
Potential. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeiten<br />
umfassen:<br />
1) die Entwicklung neuartiger peptidischer Wirkstoffe<br />
und Nukleinsäuren zur gezielten intrazellulären Hemmung<br />
viraler und zellulärer Pathogenitätsfaktoren:<br />
Peptid-Aptamere und siRNA.<br />
2) Untersuchungen zur Apoptoseregulation durch virale<br />
und zelluläre Faktoren mit dem Ziel der Modulation<br />
der Apoptose-Resistenz von Tumorzellen<br />
3) Analyse der Interaktion viraler und zellulärer<br />
Onkoproteine mit Tumorsuppressorproteinen (z. B.<br />
p53, pRb)<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
I. Hemmung des HPV E6-Onkogens durch Peptid-<br />
Aptamere und siRNA: Apoptotische Elimination<br />
von Zervixkarzinomzellen<br />
F. Hoppe-Seyler<br />
In Zusammenarbeit mit Dr. Pierre Colas, Aptanomics, Lyon,<br />
Frankreich; Prof. Bernd Groner, Georg-Speyer-Haus, Frankfurt;<br />
Prof. Martin Scheffner, Institut für Biochemie, Universität Köln;<br />
PD Dr. Holger Sültmann, DKFZ; Prof. Fritz von Weizsäcker,<br />
Medizinische Universitätsklinik, Freiburg; Prof. Hanswalter<br />
Zentgraf, DKFZ.<br />
Zusatzfinanzierung: Die Untersuchungen wurden durch die<br />
Deutsche Krebshilfe und die Wilhelm-Sander-Stiftung unterstützt.<br />
Humane Papillomviren (HPVs) sind beim Menschen kausal<br />
an der Entstehung von Karzinomen beteiligt. Von besonderer<br />
Bedeutung ist ihre Rolle als Verursacher des Gebärmutterhalskrebses<br />
(Zervixkarzinom). Die onkogene Wirkung<br />
von HPVs beruht dabei auf den Aktivitäten der viralen E6und<br />
E7-Proteine, die in den HPV-positiven Zervixkarzinomen<br />
regelmäßig exprimiert werden. Ein Hauptziel<br />
der Arbeitsgruppe ist es, die molekularen Mechanismen der<br />
Krebsentstehung durch HPVs zu verstehen und damit eine<br />
Basis für innovative Therapieansätze zu schaffen.<br />
Peptid-Aptamere stellen eine neue Klasse von Molekülen<br />
für die intrazelluläre Hemmung von Zielproteinen dar [1-3,<br />
6-8]. Die Hemmung von E6 mittels Peptid-Aptameren induzierte<br />
den apoptotischen Zelltod HPV-positiver Tumorzellen<br />
[Butz et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 97: 6693-6697,<br />
2000]. Dies weist darauf hin, daß E6 anti-apoptotisch wirkt<br />
und seine molekulare Hemmung eine vielversprechende<br />
neue Strategie zur Behandlung HPV-positiver Dysplasien<br />
und Karzinome darstellt [9]. In der Tat konnte mit der<br />
kürzlich entwickelten siRNA-Technologie (RNA-Interferenz)<br />
gezeigt werden, daß ein selektiver Angriff auf das E6-Onkogen<br />
spezifisch HPV-positive Tumorzellen abtötete [4].<br />
Gegenwärtige Arbeiten der Gruppe konzentrieren sich darauf,<br />
die molekularen Grundlagen der Apoptose-Induktion<br />
aufzuklären sowie das therapeutische Potential von peptidischen<br />
Hemmstoffen und siRNAs gegen HPV E6 in eine<br />
Anwendungsperspektive weiterzuentwickeln.<br />
II. Hemmung der Kapsidbildung des Hepatitis B<br />
Virus durch Peptid-Aptamere: Blockade der viralen<br />
Replikation<br />
Chronische Infektionen mit dem Hepatitis B Virus (HBV)<br />
stellen weltweit eine große medizinische Herausforderung<br />
dar und sind mit ernsten klinischen Folgen assoziiert (Leberversagen,<br />
Leberzirrhose, Leberkrebs). Es gelang in Vorarbeiten<br />
Peptid-Aptamere zu generieren, die über die Interferenz<br />
mit der HBV Kapsidbildung die Replikation des Virus blockierten<br />
[Butz et al., Oncogene 20: 6579-6586, 2001]. In weiterführenden<br />
Arbeiten wurden nun Peptid-Aptamere generiert,<br />
die mit der Kapsid-Bildung des Duck Hepatitis B Virus<br />
(DHBV) interferieren und dessen Replikation hemmen. Das<br />
dem HBV eng verwandte DHBV wird experimentell als in<br />
vivo System zur Evaluierung viraler Hemmstoffe eingesetzt<br />
und soll zur Analyse des therapeutischen Potential der Aptamere<br />
benutzt werden.