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MDCK-MRP2 - Dkfz

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64<br />

Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

A105<br />

Hormonwirkung und Signaltransduktion<br />

Arbeitsgruppe Hormonwirkung und Signaltransduktion (A105)<br />

Leiterin: Prof. Dr. rer. nat. Doris Mayer<br />

Doktoranden<br />

Alexander Hermani (2/02 - ) *<br />

Yongde Liao (- 3/03) *<br />

Margit Klier (10/03 - ) *<br />

Senad Medunjanin (- 12/03)<br />

Barbara De Servi (-6/02) *<br />

Diplomanden<br />

Lin Bai (10/03 - )<br />

Silke Gerstner (11/03 -)<br />

Stephanie Geiger (-9/02)<br />

Gastwissenschaftler<br />

Barbara De Servi, PhD (Mailand, Italien; 1/03 - )<br />

Technische Assistentin<br />

Gabriele Rincke (3/02 -)<br />

* Sonderfinanzierung<br />

Hormone sind körpereigene Substanzen, die bei einer<br />

Vielzahl von Wachstums- und Differenzierungsprozessen<br />

eine wichtige Rolle spielen. Synthetisiert in endokrinen<br />

Organen erreichen sie ihre Zielorgane auf dem Blutweg.<br />

Nach Bindung an spezifische Rezeptoren, die auf der<br />

Plasmamembran bzw. im Cytosol oder im Zellkern der<br />

Zielzellen lokalisiert sind, werden Signalübertragungsprozesse<br />

aktiviert, die u.a. in der Stimulation der Zellproliferation<br />

enden. Aufgrund dieser wachstumsfördernden<br />

Eigenschaften gelten zahlreiche Hormone als Tumorpromotoren.<br />

Dies gilt sowohl für Steroidhormone als auch<br />

für Peptidhormone.<br />

Die von Steroiden und Peptidhormonen aktivierten<br />

Signalkaskaden sind prinzipiell unterschiedlich, Peptidhormone<br />

binden an Rezeptoren in der Plasmamembran<br />

und setzen dadurch eine Kaskade von Phosphorylierungsreaktionen<br />

an Proteinen in Gang. Steroidhormone<br />

binden an Rezeptoren, die entweder im Cytoplasma oder<br />

im Zellkern lokalisiert sind. Nach Aktivierung und eventueller<br />

Translokation in den Zellkern werden sie primär als<br />

Transkriptionsfaktoren bei der Regulation der Expression<br />

von Zielgenen wirksam. Jüngste Forschungsergebnisse<br />

haben gezeigt, dass es vielfältige Interaktionen zwischen<br />

Peptidhormon- und Steroidhormon-vermittelten Signalwegen<br />

gibt.<br />

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Mechanismen der<br />

Tumorentstehung und Tumorprogression in hormonabhängigen<br />

Organen sowie mit der Wechselwirkung<br />

hormoninduzierter Signalwege in epithelialen Brust-, Prostata-<br />

und Leberzellen.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Interaktion des Estrogenrezeptors mit dem IGF<br />

Signalweg in Brustkrebszellen<br />

S. Medunjanin, S. Geiger, G. Rincke, D. Mayer<br />

Brustkrebs ist die häufigste maligne Tumorerkrankung bei<br />

der Frau. Steroidhormone, insbesondere die Estrogene,<br />

spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und der<br />

Progression von Brusttumoren. Die zugrunde liegenden molekularen<br />

Mechanismen sind nur unzureichend aufgeklärt.<br />

Eine herausragende Rolle bei der Tumorentstehung wird<br />

dem Estrogenrezeptor-alpha (ER) zugeschrieben. Der durch<br />

Estradiol aktivierte ER wirkt als Ligand-aktivierter Transkriptionsfaktor<br />

und bindet an die Estrogen-responsiven Elemente<br />

in der Promotorregion der Zielgene.<br />

Ein zentraler zellulärer Signaltransduktionsweg, dem ebenfalls<br />

eine wichtige Rolle bei der Initiation und Progression<br />

von Brustkrebs zukommt und dessen Komponenten in ERpositiven<br />

Brusttumoren verstärkt exprimiert werden, ist der<br />

IGF-Signalweg (Abb. 1). Einige Komponenten dieses Signalweg<br />

werden durch Estrogene reguliert und verstärkt. Die<br />

wichtigsten Gene, deren Expression durch Estradiol induziert<br />

wird, sind der IGF-I Rezeptor, ein Plasmamembran-ständiger<br />

Tyrosinkinaserezeptor, und sein Substrat Insulinrezeptor-<br />

Substrat-1 (IRS-1) [1]. Insulin-ähnliche Wachstumsfaktoren<br />

(IGFs), die in zahlreichen Brusttumoren lokal verstärkt synthetisiert<br />

werden, aktivieren den IGF-I Rezeptor. Die Zunahme<br />

der zellulären Spiegel von IGF-I Rezeptor und IRS-1<br />

unter Estradiol-Einfluss erlaubt eine gesteigerte IGF-induzierte<br />

Signaltransduktion und als Konsequenz eine gesteigerte<br />

Zellproliferation.<br />

Neue Untersuchungen zeigen, dass Proteine der IGF-Signalkaskade<br />

auch bei der Aktivierung des ER eine Rolle spielen.<br />

Dabei handelt es sich um kurzfristige Effekte, die durch<br />

Tyrosin- und Serin-/Threonin-Phosphorylierung der Proteine<br />

hervorgerufen werden. Kurzzeitbehandlung von<br />

estrogenabhängigen Brustkrebszellen mit Estradiol resultiert<br />

in der Phosphorylierung und Aktivierung von Akt/PKB,<br />

einem zentralen Signalprotein downstream von IRS-1 (siehe<br />

Abb.1). Diese Aktivierung kann durch Wortmannin, einen<br />

Inhibitor der Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3Kinase)<br />

gehemmt werden. Außerdem kommt es zur Tyrosin-<br />

Phosphorylierung des Protoonkogens Src. Die schnelle<br />

Phosphorylierung von Akt/PKB und Src ist essentiell für die<br />

Aktivierung der Transkriptionsfaktor-Funktion des ER. Hemmung<br />

von Akt/PKB und Src sowie Transfektion der Zellen<br />

mit dominant negativem Akt/PKB oder dominant negativem<br />

Src führt zur Hemmung der Transaktivierung eines<br />

ER-kontrollierten Reportergens [1, 2].<br />

Diese Befunde zeigen, dass Src, PI3K und Akt/PKB bei der<br />

Aktivierung des ER durch Estradiol in Brustkrebszellen interagieren.<br />

Unsere Arbeitshypothese ist, dass ER, Src, PI3K<br />

und Akt/PKB einen Proteinkomplex bilden, der die<br />

Phosphorylierung/Aktivierung des ER reguliert. Dies eröffnet<br />

die Möglichkeit einer Modulation der ER-Aktivität durch<br />

zelluläre Signalwege, welche die Zellzyklusprogression und/<br />

oder die Apoptose regulieren.

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