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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

ten 3D Gradientenecho Pulssequenz mit PAT (FLASH 3D,<br />

TE/TR: 0.8/1.9 ms; Flipwinkel: 40º; GRAPPA) untersucht.<br />

Eine quantitative Perfusionsanalyse basierend auf der Indikator-Verdünnungsmethode<br />

wurde mit einer dedizierten<br />

Software durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass<br />

Patienten mit Lungenembolie oder chronischer thromboembolischer,<br />

pulmonaler Hypertension charakteristische<br />

keilförmige Perfusionsausfälle in der Perfusions-MRT hatten.<br />

Die Perfusionsdefekte wiesen einen verringerten pulmonalen<br />

Blutfluss (PBF) und pulmonales Blutvolumen (PBV)<br />

sowie eine erhöhte mittlere Transitzeit (MTT) auf. Patienten<br />

mit primärer pulmonaler Hypertension oder Eisenmenger<br />

Syndrom zeigten ein im Vergleich homogeneres<br />

Perfusionsmuster. Die mittlere MTT aller Patienten betrug<br />

3,3-4,7 s. Der mittlere PBF und das mittlere PBV zeigten<br />

eine größere interindividuelle Schwankung (PBF: 104-322<br />

ml/100ml/min; PBV: 8-21 ml/100 ml). Es wird gefolgert,<br />

dass die zeitlich aufgelöste 3D MRT zumindest eine semiquantitative<br />

Analyse der Lungenperfusion erlaubt. Weitere<br />

Studien müssen den klinischen Nutzen dieser quantitativen<br />

Information für die Diagnose und Therapie<br />

kardiopulmonaler Erkrankungen evaluieren. [34, 36, 40]<br />

2.2 Bronchialkarzinom<br />

Die Zielsetzung einer andauernden, in Kooperation mit der<br />

Abteilung Thoraxchirurgie der Thoraxklinik Heidelberg-Rohrbach<br />

durchgeführten Studie ist die Evaluation der Genauigkeit<br />

der hochauflösenden MRT im Tumorstaging des Bronchialkarzinoms<br />

und Mesothelioms im Vergleich zur Mehrschicht-Spiral<br />

CT und zum Operationsbefund. Zum Einsatz<br />

kommen hierzu parallele Bildgebungstechniken die bei verkürzter<br />

Messzeit mit geringerer Anfälligkeit für Atemartefakte<br />

eine verbesserte räumliche Auflösung ermöglichen.<br />

Erste Ergebnisse zeigen, dass die MRT aufgrund des hohen<br />

Weichteilkontrastes der Computertomographie bei<br />

bestimmten Fragestellungen (mediastinale Infiltration) und<br />

Tumorlokalisationen (Pancoast Tumor) überlegen sein könnte<br />

(Abb. 5). Eine weitere Studie beschäftigt sich mit der<br />

Integration funktioneller MR-Daten in die Operations- bzw.<br />

Strahlentherapieplanung.<br />

2.3 Atemmechanik und Therapieplanung<br />

Bei zahlreichen Erkrankungen der Lunge, wie der Lungenfibrose,<br />

dem Lungenemphysem, kardialen und onkologischen<br />

Erkrankungen, kommt es im Krankheitsverlauf oder<br />

nach Therapie zu einer deutlichen Einschränkung der Atembeweglichkeit<br />

und konsekutiven Funktionseinschränkungen<br />

aufgrund einer Veränderung der Lungen- und Atemmechanik.<br />

Bei den betroffenen Patienten führt das im Krankheitsverlauf<br />

zu Störungen der Atmung, z.T. mit Dyspnoe.<br />

Herkömmliche Techniken der Lungenfunktion wie die<br />

Spirometrie oder die Bodyplethysmographie sind in der Lage,<br />

globale Veränderungen der Lungenfunktion zu erfassen.<br />

Lokale und frühe Veränderungen sind mit diesen Techni-<br />

Abteilung E010<br />

Radiologie<br />

Abbildung 5: Staging der mediastinalen Tumorinfiltration in der<br />

MRT. A: T1-gewichtete MRT mit Nachweis einer intakten Fettlamelle<br />

zwischen Aorta und dem Tumor des linken Oberlappens<br />

(Pfeile). B: In der CT ist dagegen aufgrund des schlechteren<br />

Weichteilkontrastes keine eindeutige Fettlamelle abgrenzbar.<br />

ken kaum erfassbar. Ebenfalls sind bisherige radiologische<br />

Verfahren häufig nicht in der Lage, diese Veränderungen<br />

in einem frühen Stadium, wo eine therapeutische Intervention<br />

und damit eine Progression der Lungenveränderung<br />

verhindert werden kann, zu erfassen.<br />

Neue Techniken der onkologischen Therapie, insbesondere<br />

der Strahlentherapie, sind in der Lage, die Zielvolumina<br />

immer präziser zu erfassen bei bestmöglicher Schonung des<br />

umliegenden gesunden Gewebes. Die Integration der Bewegung<br />

des Zielvolumens im Atemzyklus stellt ein großes,<br />

noch immer nicht zufriedenstellend gelöstes Problem hochpräziser<br />

Therapieverfahren dar. So sind bisherige radiologische<br />

Verfahren nur eingeschränkt in der Lage, die gesamte<br />

Bewegung eines Lungentumors im Kontext der umgebenden<br />

anatomischen Strukturen zu erfassen.<br />

Neue Techniken der MRT bieten seit kurzer Zeit vielversprechende<br />

Ansätze zur Beantwortung oben genannter<br />

Fragestellungen. Es konnte in ersten Untersuchungen<br />

gezeigt werden, dass unter Verwendung der CINE-MRT<br />

eine kontinuierliche und valide Darstellung der Bewegung<br />

des Zwerchfells und der Brustwand mit signifikanter Korrelation<br />

zur Spirometrie möglich ist [98]. Unter Verwendung<br />

eines neuen volumetrischen Models war ebenfalls eine valide<br />

Volumenbestimmung mit Aussagen zur Lungenmechanik,<br />

basierend auf der MRT Bildgebung möglich. Es konnte gezeigt<br />

werden, dass bereits lokale Veränderungen, welche<br />

noch keinen Einfluss auf die globalen Lungenfunktionsparameter<br />

ausüben mittels der MRT erfassbar sind.<br />

In einer Studie zur Darstellung der Tumorbeweglichkeit<br />

während des Atemzyklus konnte bei Patienten mit einem<br />

solitären Lungentumor gezeigt werden, dass die MRT eine<br />

kontinuierliche Darstellung und Quantifizierung der Tumorbeweglichkeit,<br />

in Abhängigkeit von der Tumorlokalisation<br />

ermöglicht (Abb. 6). Es konnte eine signifikant geringere<br />

Abbildung 6: MRT der Lungenbewegung und Tumormobilität<br />

während des Atemzyklus eines Patienten mit einem solitären Tumor<br />

im linken Lungenflügel.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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