MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt C<br />
Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />
schung) in Potsdam für Deutschland voraussichtlich im Jahr<br />
2004 möglich sein.<br />
Hingegen haben Auswertungen auf europäischer Ebene<br />
mit den Daten aller EPIC beteiligten Zentren für die häufigen<br />
Krebserkrankungen (Brustkrebs, Lungenkrebs, Dickdarmkrebs,<br />
Prostatakrebs) bereits begonnen. Die Arbeit verschiedener<br />
Arbeitsgruppen führte zu Publikationen. Die Ergebnisse<br />
zur Ballaststoffzufuhr und Kolonkarzinom [71],<br />
Rauchverhalten und Magenkarzinom [76] sowie Obst- und<br />
Gemüsezufuhr und Prostatakarzinom (Key, 2003) sind veröffentlicht.<br />
EPIC Heidelberg hat die Leitung der EPIC-Arbeitsgruppe<br />
Lungenkarzinom zur Quantifizierung der Erkrankungsrisiken<br />
für Ernährungs- und andere Lebensstilfaktoren. Untersuchungen<br />
zur Obst - und Gemüsezufuhr sowie der Fleischzufuhr<br />
und Lungenkarzinom wurden durchgeführt und die<br />
Ergebnisse publiziert [40, 42]. In diesem Kontext wurde<br />
anhand der Heidelberger Daten der Zusammenhang zwischen<br />
Lebensmittel- und Nährstoffzufuhr, Körperbau und<br />
Rauchverhalten bezogen auf den Alkoholkonsum untersucht<br />
[87].<br />
Für einige Tumorentitäten (Magenkrebs, Lungenkrebs, Kolonkarzinom,<br />
Brustkrebs, Prostatakarzinom) wurden in Kooperationen<br />
auf europäischer Ebene weitere vertiefende<br />
Projekte initiiert.<br />
Zur Charakterisierung der EPIC-Kohorte hinsichtlich des Ernährungsverhaltens<br />
und Anthropometrie, wurden die Verzehrsmengen<br />
einzelner Lebensmittelgruppen sowie deren<br />
Zubereitungsmethoden zwischen den teilnehmenden<br />
Studienregionen verglichen. Wissenschaftler der Heidelberger<br />
EPIC-Gruppe haben bei der Auswertung folgender<br />
Ernährungsmuster auf europäischer Ebene mitgewirkt:<br />
„Zufuhr von Ölen und Fetten“, „Fleischzufuhr“, „ Zufuhr<br />
von Fleisch und Fleischprodukten klassifiziert nach ätiologischen<br />
Hypothesen der Krebsentstehung“, „Zubereitungsmethoden<br />
von Fisch und Fleisch“. Zusammengefasst wurden<br />
die wesentlichen Ergebnisse in einem Supplementband<br />
von Public Health Nutrition (Dezember 2002) veröffentlich<br />
[47 - 61].<br />
Als Teilprojekt von EPIC Heidelberg wurden Untersuchungen<br />
zur Bedeutung von Zubereitungsmethoden, wie Braten<br />
und Grillen, für die Krebsentstehung durchgeführt. Basierend<br />
auf diesen Ergebnissen wurde der Ernährungsfragebogen<br />
der zweiten Nachbefragung um einen Fragekomplex<br />
bezüglich der Nahrungsmittelzubereitung ergänzt. Das<br />
Ziel ist es, die alimentäre Aufnahme der durch die Zubereitung<br />
entstehenden heterozyklischen aromatischen Amine<br />
(HAA) bestimmen zu können [25].<br />
Die Bestimmung von Biomarkern der Nahrungsmittelaufnahme<br />
in den Blutproben stellt eine weitere Auswertungsebene<br />
dar. Zur Exploration dieser Fragestellungen wurden<br />
folgende Untersuchungen durchgeführt: „Bedeutung von<br />
Cholesterol und Cholesteroloxidationsprodukten für die Entstehung<br />
von Lungenkrebsrisiko“, „Lipidoxidation und Brustkrebsrisiko“<br />
sowie „Plasmakonzentrationen von Flavonoiden<br />
als Biomarker für deren Zufuhr“ (Radtke, 2002). Die fraktionierten<br />
Blutproben enthalten auch DNA-Material, um molekulargenetische<br />
Untersuchungen durchzuführen. Gen-Umwelt-Interaktionen<br />
werden zur Beschreibung von Risikogruppen<br />
untersucht. Disbezüglich wurden Untersuchungen<br />
zur „Risikoabschätzung genetischer Varianz in Kombination<br />
mit Ernährungsfaktoren für das Auftreten von Adipositas“<br />
und ,,Assoziationen zwischen Genpolymorphismen der Immunreaktion<br />
und Heuschnupfen“ durchgeführt. [21, 82].<br />
Abteilung C020<br />
Klinische Epidemiologie<br />
Der Einfluss der Fettsäuren- und Antioxidantienzufuhr auf<br />
immunologische Faktoren wurde am Beispiel Heuschnupfen<br />
untersucht [80].<br />
Im Zusammenarbeit mit dem koordinierenden Zentrum des<br />
IARC in Lyon wird an der Entwicklung einer standardisierten<br />
europäischen Lebensmitteltabelle gearbeitet.<br />
Förderung: Deutsche Krebshilfe e.V. (seit Mai 2000); European<br />
Commission Sanco (1994 - 2003)<br />
Genetische Epidemiologie<br />
J. Chang-Claude, L. Beckmann, K. Becker, R. Birr,<br />
U. Eilber, I. Helmbold, S. Hermann, B Kaspereit,<br />
M. Keith, S. Kropp, C. Lilla, I. Reinisch, T. Slanger,<br />
K. Smit, E. Tebit<br />
Kooperationen: DKFZ (Prof. Dr. H. Bartsch, Dr. A. Risch, Dr. P<br />
Schmezer, Prof. Dr. H. Thielmann); Institut für Tropenmedizin,<br />
Heidelberg (Prof. Dr. H. Becher); Universitäts-Frauenklinik Heidelberg<br />
(Prof. Dr. G. Bastert, Prof. Dr. D. von Fournier); Universitäts-Frauenklinik<br />
Ulm (Prof. Dr. R. Kreienberg, Dr. Shan Wang-<br />
Gohrke); Technische Universität München (Dr. J. Linseisen); Institut<br />
für Humangenetik, Heidelberg (Dr. C. Fischer); Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Lübeck (Dr. A. Ziegler); Imperial Cancer<br />
Research Fund, Leeds, England, UK (Prof. T. Bishop); Medical<br />
Research Council, Cambridge, England UK (Prof. Douglas Easton,<br />
Dr. Alison Dunning ); IARC, Lyon, Frankreich (Dr. P. Boffetta, Dr.<br />
David Goldgar); Institute of Cancer Research, Sutton, England,<br />
UK (Prof. M. Stratton); Instituto Nazionale per lo Studio e la Cura<br />
die Tumori, Mailand, Italien (Prof. F. Berrino); Roswell Park Cancer<br />
Institute, Buffalo, USA (Prof. Dr. Christine Ambrosone); University<br />
of Southern California, Los Angeles, USA (Prof. Dr.<br />
Duncan Thomas); University of Oxford Oxford, UK (Prof. Valerie<br />
Beral, Dr. Timothy Key); Sämtliche Kliniken der Studienregionen<br />
“Rhein-Neckar-Odenwald” und “Freiburg”; Breast Cancer Linkage<br />
Consortium<br />
Genetisch-epidemiologische Studien zur Ätiologie<br />
des prämenopausalen Brustkrebses<br />
Das Projekt hat zum Ziel, Suszeptibilitätsgene für Brustkrebs<br />
und Ovarialkrebs zu lokalisieren, die Bedeutung und<br />
Heterogenität der disponierenden Gene zu klären und die<br />
Gen-Umwelt Interaktion zu untersuchen. Die Studien wurden<br />
von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Deutsche<br />
Familien mit mindestens drei Brustkrebs- oder Ovarialkrebspatientinnen<br />
innerhalb von zwei oder drei Generationen<br />
wurden in Linkage- und Assoziationsstudien zur Genkartierung<br />
einbezogen. In internationaler Zusammenarbeit wurde<br />
ein CHEK2 Genvariant als disponierendes Allel in Familien,<br />
die keine Mutationen in BRCA1 und BRCA2 tragen, festgestellt.<br />
- In einer bevölkerungs basierten Fall-Kontroll-Studie<br />
in zwei Studienregionen “Rhein-Neckar-Odenwald” und<br />
“Freiburg-Breisgau-Emmendingen-Ortenau” in Baden-Württemberg<br />
wurden neu erkrankte Brustkrebspatientinnen (≤<br />
50 Jahre) und zwei Gruppen von Kontrollpersonen (Schwester<br />
Kontrolle, Bevölkerungskontrollen aus der gleichen<br />
Studienregion) einbezogen. Risikoreduktionen mit Dauer<br />
des Stillens, Anzahl der Geburten, höherem Gemüsekonsum<br />
und regelmäßiger körperlicher Aktivität wurden nachgewiesen.<br />
Ein hoher Alkoholkonsum ging mit erhöhtem Brustkrebsrisiko<br />
einher.<br />
Aufbauend auf der Studie wurden zusätzlich detailliertere<br />
Angaben zur Schadstoffbelastung durch Aktiv- und Passivrauchen<br />
erhoben, um die Wechselwirkung der genetischen<br />
Polymorphismen in verschiedenen relevanten Fremdstoffwechselenzymen,<br />
z. B. N-Acetyltransferase 1 und 2 (NAT1,<br />
NAT2), Glutathiontransferase GSTT1, GSTM1, und Cytochrom-P450-Monooxygenerase<br />
CYP1A1, CYP1B1, CYP2A6<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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