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MDCK-MRP2 - Dkfz

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266<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie übersicht<br />

des DKFZ experimentelle Studien durchgeführt.<br />

Für diese genannten Aufgaben werden die modernen<br />

Schnittbildtechniken wie Mehrschicht-Spiral-CT, Magnetresonanztomographie,<br />

Magnetresonanz-Spektroskopie,<br />

computerunterstützte Sonographie sowie Farbdoppler-<br />

Sonographie eingesetzt. Technische Verbesserungen und<br />

Innovationen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Abteilung für Medizinische Physik in der Radiologie. Die klinische<br />

Erprobung und kritische Evaluation erfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit den Klinischen Kooperationseinheiten für<br />

Strahlentherapie und Nuklearmedizin sowie den Kliniken des<br />

Tumorzentrums Heidelberg/Mannheim.<br />

Das Forschungsprogramm der Abteilung Medizinische<br />

Physik in der Radiologie (früher: Biophysik und medizinische<br />

Strahlenphysik) (E020) ist multidisziplinär ausgerichtet<br />

und umfasst physikalische, technische und biologische<br />

Forschungsarbeiten auf den Gebieten der Tumordiagnostik.<br />

Ziel dieser Arbeiten, ist die methodischen Voraussetzungen<br />

für eine verbesserte Tumordiagnostik und damit<br />

für eine Individualisierung der Tumortherapie zu erarbeiten.<br />

Es werden bildgebende Methoden entwickelt und<br />

verbessert, die eine Tumorcharakterisierung nicht nur nach<br />

morphologischen, sondern auch nach funktionellen und<br />

physiologischen Parametern und insbesondere auch molekularen<br />

Parametern ermöglicht. Hierfür sind grundlegende<br />

Forschungsarbeiten auf den genannten Gebieten die Basis<br />

für die Weiterentwicklung der Verfahren. Neue Arbeitsbereiche<br />

erschließen sich auf dem Gebiet der interventionellen<br />

Verfahren, insbesondere der interventionellen MRT, die<br />

neue Möglichkeiten bieten, z.B. zuverlässig Biopsien zu gewinnen<br />

und die onkologische Therapie via Gefäßzugang<br />

oder perkutanem Zugang zu verbessern und gleichzeitig<br />

die Belastung für den Patienten zu verringern. Die diagnostische<br />

Wertigkeit der PET soll durch Anwendung von<br />

tracerspezifischen Modellen der kinetischen Bildanalyse verbessert<br />

werden, um diese durch optimierte Korrektur- und<br />

Bildrekonstruktionsverfahren als einen Eckpfeiler in der<br />

Tumordiagnostik zu etablieren. Zurzeit wird eine Arbeitsgruppe<br />

“Molekulare Diagnostik”, aufgebaut, die neue Ansätze<br />

für eine organ- und krankheitsspezifische Diagnostik<br />

verfolgt.<br />

In der Abteilung Radiopharmazeutische Chemie (früher:<br />

Radiochemie und Radiopharmakologie, E030) steht<br />

die Entwicklung und präklinische Testung neuer Radiopharmaka<br />

im Vordergrund, die zur klinischen Anwendung<br />

für die Positronen-Emissions-Tomography (PET) und Single-Photon-Emissions-Computer-Tomography<br />

(SPECT) geeignet<br />

sind. Des Weiteren werden Radiopharmaka nach<br />

GMP-Richtlinien hergestellt, die in der Klinischen Kooperationseinheit<br />

Nuklearmedizin (E060) eingesetzt werden.<br />

Dazu gehören neben der Herstellung auch die Qualitätsprüfung<br />

der Präparate, die Validierung von Herstellungsverfahren<br />

und Qualitätsprüfung sowie die Ausarbeitung der<br />

Dokumentation für behördliche Genehmigungen. Weitere<br />

Schwerpunkte sind die Erforschung von Pretargeting-Methoden<br />

für die Immunszintigraphie (IS) und die Radioimmuntherapie<br />

(RIT) unter Verwendung bispezifischer Antikörper<br />

und radioaktiv markierter Metallkomplexe. Des Weiteren<br />

werden 68Ga-Komplex-markierte rezeptoraffine Peptide<br />

und Trägermoleküle für den zielgerichteten Transport von<br />

Wirkstoffen in Tumorzellen entwickelt. Zu den Wirkstoffen<br />

zählen radioaktive Partikelstrahler, Zytostatika, Antisense-<br />

Oligonukleotide und andere zytotoxische Agentien.<br />

Die Strahlentherapie der nächsten Jahrzehnte wird sich in<br />

einem verstärkten Maße auf eine effizientere, nebenwir-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

kungsfreie Behandlung lokal wachsender Tumoren konzentrieren.<br />

Besonders Erfolg versprechend sind hierbei physikalisch<br />

technische Konzepte einer so genannten tumorkonformen<br />

Strahlentherapie. Ziel dieser Ansätze und damit<br />

der Abteilung Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />

(früher: Medizinische Physik) (E040) ist eine Konzentration<br />

der Energiedosis im Tumor- bzw. Zielvolumen.<br />

Dies gelingt beispielsweise durch individuelle Anpassung der<br />

Strahlenfeldform zusammen mit komplizierten computerunterstützten<br />

Planungs- und Bestrahlungstechniken wie<br />

der stereotaktischen Strahlentherapie oder der intensitätsmodulierten<br />

Strahlentherapie (IMRT). Es ist dabei davon<br />

auszugehen, dass auch in den nächsten 20 Jahren die<br />

Strahlenbehandlungen mit Hilfe ultraharter Röntgenstrahlen<br />

(Photonen) aus Elektronen-Linearbeschleunigern die Bestrahlungstechnik<br />

mit der größten Verbreitung bleiben<br />

werden. Für bestimmte spezielle Tumorerkrankungen wird<br />

in zunehmenden Maße auch Teilchenstrahlung (Protonen,<br />

schwerere Ionen) eingesetzt. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

der Abteilung konzentriert sich dabei auf die<br />

Art und Weise, wie diese Photonen- oder Teilchen-Strahlen<br />

zukünftig im Zielvolumen appliziert werden. Das wichtigste<br />

Ziel ist in diesem Zusammenhang die räumliche, zeitliche<br />

und biologische Anpassung der lokalen Strahlendosisverteilung<br />

an das Zielvolumen (“Adaptive Strahlentherapie”).<br />

Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Verknüpfung<br />

der Strahlenbehandlung mit morphologischer, funktioneller<br />

oder metabolischer Bildgebung (CT, MRI, fMRI, MRS,<br />

SPECT und PET) Mit Hilfe klinischer Studien, die in Zusammenarbeit<br />

mit der Radiologischen Klinik der Universität<br />

Heidelberg durchgeführt werden, sollen die Praktikabilität<br />

der neuen Verfahren der adaptiven Strahlentherapie und<br />

die zu erwartende Wirkungssteigerung untersucht werden.<br />

Dabei werden nicht nur kurative Ansätze verfolgt,<br />

sondern auch die Einschränkung der Metastasierung, sowie<br />

verbesserte palliative Behandlungskonzepte.<br />

Die wissenschaftliche Zielsetzung der Klinischen<br />

Kooperationseinheit Strahlentherapie (E050), die in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Strahlenklinik der Universität<br />

und den Abteilungen des Forschungsschwerpunktes<br />

steht, umfasst neben der Radiochirurgie die konformierende<br />

fraktionierte Strahlentherapie von Hirntumoren, insbesondere<br />

der Schädelbasis. Ein neuer Anwendungsbereich für<br />

diese Methode ist die extracranielle Strahlentherapie von<br />

Leber- und Lungenmetastasen sowie paraspinal gelegner<br />

strahlenresistenter Tumoren. Durch eine spezielle Form der<br />

Fixierung und durch Einsatz komplexer Bestrahlungsplanungssysteme<br />

wird ein enger Dosisgradient zu strahlenempfindlichen<br />

Strukturen möglich. Ziel ist eine verbesserte<br />

lokale Tumorkontrolle bei gleichzeitiger Schonung des<br />

Normalgewebes.<br />

Die intensitätsmodulierte Strahlentherapie als neues Bestrahlungsverfahren<br />

wird mit dem Ziel der weiteren Verbesserung<br />

der Dosisapplikation im Tumor eingesetzt. Darüber<br />

hinaus erfolgt neben der Anwendung ultraharter<br />

Röntgenstrahlung auch die Strahlentherapie mit Kohlenstoffionen<br />

in Zusammenarbeit mit der GSI in Darmstadt.<br />

Ergänzend zu den klinischen Projekten werden molekularbiologische<br />

und strahlenbiologische Untersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Die Klinische Kooperationseinheit Nuklearmedizin<br />

(E060) verbindet Aktivitäten in der Universitätsklinik Heidelberg<br />

und dem DKFZ bei der Nutzung nuklearmedizinischer<br />

Methoden wie Positronen-Emissions-Tomographie<br />

(PET) und Single Photon Emission Tomography (SPECT),

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