MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt B<br />
Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />
mit strukturellen, biologischen und spektroskopischen Daten<br />
mittels standardisierter, graphischer Benutzerführungen verfügbar.<br />
Vorteile sind: a) der Zugriff auf die aktuellsten Daten<br />
zumeist ohne zusätzliche Kosten b) eine für viele Anwendungen<br />
sehr ähnliche, graphische und intuitiv bedienbare<br />
Benutzeroberfläche sowie c) eine weit gehende Unabhängigkeit<br />
von der jeweils vorhandenen Hardware-Konfigurationen,<br />
so dass die Anwendungen von praktisch jedem Arbeitsplatzrechner<br />
aus durchgeführt werden können. Aus<br />
diesen Gründen sondieren und testen wir kontinuierlich<br />
die über das WWW verfügbaren Angebote an spektroskopischen,<br />
strukturellen und biologischen Daten und machen<br />
sie in Form von Linksammlungen verfügbar [1-3].<br />
Als Schwerpunkt betreiben wir eigenständige Entwicklungen<br />
von Datenbanken und Anwendungen im Bereich der<br />
Glykobiologie, in dem bisher nur wenige Angebote weltweit<br />
verfügbar sind [4]. In Tabelle 1 sind die bisher in der<br />
Arbeitsgruppe entwickelten Internet-Anwendungen und<br />
Datenbanken aufgelistet.<br />
Mit unseren WWW-Anwendungen im Bereich der Glykobiologie<br />
beteiligen wir uns an dem US amerikanischen Consortium<br />
for Functional Glycomics (web.mit.edu/glycomics/<br />
consortium/). Ziel dieses Zusammenschlusses ist, die Funktion<br />
von kohlenhydratbindenden Proteinen bei der interund<br />
intrazellulären Kommunikation bzw. Signaltransduktion<br />
zu entschlüsseln. Intrazelluläre Kommunikation ist von entscheidender<br />
Bedeutung für verschiedene Aspekte der Immunologie,<br />
bei Entstehung von Tumoren sowie der Bildung<br />
von Metastasen. Eines der Ziele des Konsortiums ist<br />
die Entwicklung von Datenbanken für menschliche kohlenhydratbindende<br />
Proteine, kohlenhydrataufbauende Enzyme<br />
und den in Geweben vorkommenden Glykanen zu erstellen.<br />
Aufbauend auf unseren Methoden, verschiedene<br />
Datenbanken über eine eindeutige Strukturbeschreibung<br />
der Kohlenhydrate zu verknüpfen, sind wir intensiv an der<br />
konzeptionelle Arbeit für die neu zu schaffenden Datenbanken<br />
des Konsortiums beteiligt.<br />
Die aktuellen Nutzungsstatistiken unserer WWW-Datenbanken<br />
und Anwendungen (siehe www.dkfz-heidelberg.de/<br />
spec/statistik/) belegen, dass die angebotenen Dienste von<br />
Wissenschaftlern weltweit intensiv genutzt werden. In den<br />
Jahren 2002/2003 wurden im Durchschnitt täglich mehr<br />
B090<br />
Zentrale Spektroskopie<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
als 800 Seiten aus allen Teilen der Welt aufgerufen. In den<br />
letzten 3 Jahren wurden mehr als 50.000 räumliche Glykanstrukturen<br />
mit SWEET-II konstruiert und mehr als 10.000<br />
Animationen von Molekülen mittels PDB2Multigif erzeugt.<br />
Unsere Anwendungen sind in allen bekannten molekularbiologischen<br />
Linksammlungen aufgeführt.<br />
Mit der Realisierung des Projektes Dynamische Moleküle<br />
wurde das weltweit erste, komplett Internet basierte Portal<br />
geschaffen, mit dem die dynamischen Eigenschaften von<br />
biologischen Makromoleküle mittels Molekular-Dynamik Simulationen<br />
auf der atomaren Ebene untersucht werden können.<br />
Das Portal erlaubt es, Glykanmoleküle zu konstruieren<br />
und die gewünschten Simulationsbedingungen einzustellen.<br />
Die Simulation, die sehr lange (Stunden bis Tage) dauern<br />
können, werden auf einem Rechencluster der Abteilung<br />
durchgeführt. Danach hat der Benutzer die Möglichkeit,<br />
die ihn interessierenden Aspekte des dynamischen<br />
Verhaltens im Detail auf atomarer Ebene auszuwerten.<br />
Abb. 1: Web-Interface der Lipoxygenase Datenbank LOX-DB<br />
[12]<br />
Tabelle 1: Internet basierte Anwendungen und Datenbanken, die von der Zentralen Spektroskopie entwickelt wurden und unter der<br />
URL www.dkfz.de/spec/ verfügbar sind.<br />
Service Funktion / Aufgabe Referenz<br />
SWEET-DB Zentrale Datenbank von Glykanstrukturen [5]<br />
PDB2LINUCS Auffinden von Glykanen in der Protein Daten Bank [10]<br />
Glycofragment Berechnung der Massen von Fragmentionen von Glykanen [9]<br />
GlycoSearchMS Vergleich von Fragmenten mit experimentellen MS-Spektren Nucl Acid Res (eingereicht)<br />
GlyPeps Erkennung von Glykanstrukturen in Glykoproteinen J Mass Spectrom 35 (2000) 1335<br />
NMR-Search 1 13 H, C-NMR Suche für Glykanen In Vorbereitung<br />
LINUCS Eindeutige Lineare Codierung von Glykanstrukturen Carbohydr Res 336 (2001) 1-11<br />
LiGraph Konvertierung graphischer Darstellungen von Glykanen Carbohydr Res (eingereicht)<br />
SWEET-II Berechnung der 3D-Strukturen von Glykanen Bioinformatics 15 (1999) 767<br />
GlycoMaps DB Konformationskarten für glykosidischen Bindungen Nucl Acid Res (eingereicht)<br />
GlyDict Generierung repräsentativer Ensembles von Glykankonformationen [7]<br />
PDB2Multigif Darstellung bewegender Molekülen in Web-Browsern J Mol Modeling 4 (1998) 344<br />
Dynamic Molecules Web Portal: dynamisches Verhalten von Makromolekülen [11]<br />
Lox-DB Datenbank der Strukturen aller bekanten Lipoxygenasen [12]