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MDCK-MRP2 - Dkfz

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152<br />

Forschungsschwerpunkt B<br />

Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />

mit strukturellen, biologischen und spektroskopischen Daten<br />

mittels standardisierter, graphischer Benutzerführungen verfügbar.<br />

Vorteile sind: a) der Zugriff auf die aktuellsten Daten<br />

zumeist ohne zusätzliche Kosten b) eine für viele Anwendungen<br />

sehr ähnliche, graphische und intuitiv bedienbare<br />

Benutzeroberfläche sowie c) eine weit gehende Unabhängigkeit<br />

von der jeweils vorhandenen Hardware-Konfigurationen,<br />

so dass die Anwendungen von praktisch jedem Arbeitsplatzrechner<br />

aus durchgeführt werden können. Aus<br />

diesen Gründen sondieren und testen wir kontinuierlich<br />

die über das WWW verfügbaren Angebote an spektroskopischen,<br />

strukturellen und biologischen Daten und machen<br />

sie in Form von Linksammlungen verfügbar [1-3].<br />

Als Schwerpunkt betreiben wir eigenständige Entwicklungen<br />

von Datenbanken und Anwendungen im Bereich der<br />

Glykobiologie, in dem bisher nur wenige Angebote weltweit<br />

verfügbar sind [4]. In Tabelle 1 sind die bisher in der<br />

Arbeitsgruppe entwickelten Internet-Anwendungen und<br />

Datenbanken aufgelistet.<br />

Mit unseren WWW-Anwendungen im Bereich der Glykobiologie<br />

beteiligen wir uns an dem US amerikanischen Consortium<br />

for Functional Glycomics (web.mit.edu/glycomics/<br />

consortium/). Ziel dieses Zusammenschlusses ist, die Funktion<br />

von kohlenhydratbindenden Proteinen bei der interund<br />

intrazellulären Kommunikation bzw. Signaltransduktion<br />

zu entschlüsseln. Intrazelluläre Kommunikation ist von entscheidender<br />

Bedeutung für verschiedene Aspekte der Immunologie,<br />

bei Entstehung von Tumoren sowie der Bildung<br />

von Metastasen. Eines der Ziele des Konsortiums ist<br />

die Entwicklung von Datenbanken für menschliche kohlenhydratbindende<br />

Proteine, kohlenhydrataufbauende Enzyme<br />

und den in Geweben vorkommenden Glykanen zu erstellen.<br />

Aufbauend auf unseren Methoden, verschiedene<br />

Datenbanken über eine eindeutige Strukturbeschreibung<br />

der Kohlenhydrate zu verknüpfen, sind wir intensiv an der<br />

konzeptionelle Arbeit für die neu zu schaffenden Datenbanken<br />

des Konsortiums beteiligt.<br />

Die aktuellen Nutzungsstatistiken unserer WWW-Datenbanken<br />

und Anwendungen (siehe www.dkfz-heidelberg.de/<br />

spec/statistik/) belegen, dass die angebotenen Dienste von<br />

Wissenschaftlern weltweit intensiv genutzt werden. In den<br />

Jahren 2002/2003 wurden im Durchschnitt täglich mehr<br />

B090<br />

Zentrale Spektroskopie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

als 800 Seiten aus allen Teilen der Welt aufgerufen. In den<br />

letzten 3 Jahren wurden mehr als 50.000 räumliche Glykanstrukturen<br />

mit SWEET-II konstruiert und mehr als 10.000<br />

Animationen von Molekülen mittels PDB2Multigif erzeugt.<br />

Unsere Anwendungen sind in allen bekannten molekularbiologischen<br />

Linksammlungen aufgeführt.<br />

Mit der Realisierung des Projektes Dynamische Moleküle<br />

wurde das weltweit erste, komplett Internet basierte Portal<br />

geschaffen, mit dem die dynamischen Eigenschaften von<br />

biologischen Makromoleküle mittels Molekular-Dynamik Simulationen<br />

auf der atomaren Ebene untersucht werden können.<br />

Das Portal erlaubt es, Glykanmoleküle zu konstruieren<br />

und die gewünschten Simulationsbedingungen einzustellen.<br />

Die Simulation, die sehr lange (Stunden bis Tage) dauern<br />

können, werden auf einem Rechencluster der Abteilung<br />

durchgeführt. Danach hat der Benutzer die Möglichkeit,<br />

die ihn interessierenden Aspekte des dynamischen<br />

Verhaltens im Detail auf atomarer Ebene auszuwerten.<br />

Abb. 1: Web-Interface der Lipoxygenase Datenbank LOX-DB<br />

[12]<br />

Tabelle 1: Internet basierte Anwendungen und Datenbanken, die von der Zentralen Spektroskopie entwickelt wurden und unter der<br />

URL www.dkfz.de/spec/ verfügbar sind.<br />

Service Funktion / Aufgabe Referenz<br />

SWEET-DB Zentrale Datenbank von Glykanstrukturen [5]<br />

PDB2LINUCS Auffinden von Glykanen in der Protein Daten Bank [10]<br />

Glycofragment Berechnung der Massen von Fragmentionen von Glykanen [9]<br />

GlycoSearchMS Vergleich von Fragmenten mit experimentellen MS-Spektren Nucl Acid Res (eingereicht)<br />

GlyPeps Erkennung von Glykanstrukturen in Glykoproteinen J Mass Spectrom 35 (2000) 1335<br />

NMR-Search 1 13 H, C-NMR Suche für Glykanen In Vorbereitung<br />

LINUCS Eindeutige Lineare Codierung von Glykanstrukturen Carbohydr Res 336 (2001) 1-11<br />

LiGraph Konvertierung graphischer Darstellungen von Glykanen Carbohydr Res (eingereicht)<br />

SWEET-II Berechnung der 3D-Strukturen von Glykanen Bioinformatics 15 (1999) 767<br />

GlycoMaps DB Konformationskarten für glykosidischen Bindungen Nucl Acid Res (eingereicht)<br />

GlyDict Generierung repräsentativer Ensembles von Glykankonformationen [7]<br />

PDB2Multigif Darstellung bewegender Molekülen in Web-Browsern J Mol Modeling 4 (1998) 344<br />

Dynamic Molecules Web Portal: dynamisches Verhalten von Makromolekülen [11]<br />

Lox-DB Datenbank der Strukturen aller bekanten Lipoxygenasen [12]

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