MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
tigen Funktion während der Ribosomenbiosynthese zusätzliche<br />
Funktionen während der Replikation bzw. Strukturbildung<br />
bestimmter heterochromatischer DNA-Abschnitte aus<br />
[62].<br />
Mechanismen der Biogenese und Dynamik von<br />
Membrandomänen<br />
J. Kartenbeck<br />
In Zusammenarbeit mit: Angel Alonso, Abt. F050, DKFZ; Ursula<br />
Bantel-Schaal, Abt. F040, DKFZ; Franz Bosch, HNO-Klinik, Universität<br />
Heidelberg; Nikolaus Gassler, Institut für Pathologie, Universität<br />
Heidelberg; Ari Helenius, ETH Zürich, Schweiz; W.W.<br />
Just, Biochemie-Zentrum, Universität Heidelberg; Paul Kremer,<br />
Abt. für Neurochirurgie, Universität Heidelberg; Rudolf Leube,<br />
Institut für Anatomie, Universität Mainz; Hans-Dieter Mennel,<br />
Abt. für Neuropathologie, Philipps-Universität Marburg; Melanie<br />
Ott, Gladstone Institute of Virology and Immunology, San Francisco,<br />
USA.<br />
Partielle oder vollständig reduzierte Synthese von Proteinen,<br />
die interzelluläre Kontakte aufbauen, wie z.B. die<br />
Zonula adhaerens oder die Desmosomen, wird als Hinweis<br />
auf eine maligne Entartung angesehen. In einer klinischen<br />
Studie wurde an Gewebeproben von Plattenepithelkarzinomen<br />
die Synthese von E-Cadherin, Desmoplakin und<br />
Desmoglein 2 im Hinblick auf eine potentielle prognostische<br />
Bedeutung untersucht. Dabei war zwar eine generelle<br />
Reduktion dieser Proteine, abhängig vom Differenzierungsgrad<br />
der Tumore, zu sehen, E-Cadherin aber stärker<br />
von dieser Reduktion betroffen. Umfangreiche statistische<br />
Untersuchungen zeigten, dass desmosomale Proteine als<br />
unabhängige prognostische Faktoren nicht geeignet sind.<br />
Dagegen war es möglich, einen hochsignifikanten Zusammenhang<br />
zwischen reduzierter E-Cadherin-Synthese und<br />
schlechter Prognose des Patienten herzustellen. Die prognostische<br />
Bedeutung von E-Cadherin war dabei unabhängig<br />
und stärker als der Differenzierungsgrad, der<br />
Lymphknotenstatus bei Erstdiagnose, Tumorlokalisation und<br />
sogar stärker als das Tumorstadium. Der Nachweis der<br />
E-Cadherin-Synthese sollte daher als Routineuntersuchung<br />
bei Plattenepithelkarzinomen vorgenommen werden, um<br />
das Risiko des Patienten besser beurteilen zu können und<br />
mögliche Therapiemaßnahmen direkt einleiten zu können<br />
(Bosch et al., Manuskript eingereicht).<br />
Bei der Untersuchung von Meningiomen, Tumoren, die sich<br />
von arachnoidalem Gewebe ableiten, wurden die für diese<br />
Gewebe charakteristischen desmosomalen Strukturen molekular<br />
charakterisiert. Es zeigte sich, dass sich diese Strukturen<br />
in der Arachnoidea und in den verschiedenen untersuchten<br />
meningiomalen Tumor-Subtypen aus dem vollständigen<br />
Satz desmosomaler Proteine Desmoplakin, Plakophilin<br />
2, Desmocollin 2 und Desmoglein 2 zusammensetzen. Damit<br />
sind sie alle in gleicher Weise zum diagnostischen Nachweis<br />
von Meningiomen einsetzbar. In den arachnoidalen<br />
Zellen, die an die Dura mater grenzen (”dural border cells”)<br />
und in 60 % der untersuchten Tumore wurde außerdem<br />
noch Desmocollin 3 nachgewiesen, ein Protein, das bei<br />
Epithelien als Hinweis einer Differenzierung angesehen wird<br />
[1].<br />
Bei der Pathogenese entzündlicher Darmerkrankungen<br />
kommt es zu einer partiellen Aufhebung der Barrierefunktion<br />
der Enterozyten. Aus diesem Grunde wurde nach einer<br />
möglichen Fehlregulation der an den Zell-Zellverbindungen<br />
beteiligen Proteine gesucht. Bei Patienten mit Morbus<br />
Crohn und Colitis ulcerosa konnte bei Vorliegen einer akti-<br />
Abteilung A010<br />
Zellbiologie<br />
ven Entzündung eine deutlich erniedrigte Synthese von<br />
zahlreichen Proteinen der Zell-Zell-Verbindungen beobachtet<br />
werden, während bei Vorliegen inaktiver Entzündungen<br />
nur die Proteine der Zonula adhaerens, E-Cadherin<br />
und β-Catenin, betroffen waren, nicht aber desmosomale<br />
Proteine oder Proteine der Zonula occludens [14].<br />
In einer Reihe von Kooperationen wurden (i) die Sekretion<br />
und interzelluläre Übertragung des Zelloberflächenrezeptors<br />
CD81 von Lymphozyten untersucht [13], (ii) ein<br />
Mechanismus aufgezeigt, bei dem durch einen osmotischen<br />
Schock der Rezeptor des Wachstumsfaktors über den „small<br />
Rho GTPase-p38“-Stress-Kinase-Weg aktiviert wird [6], (iii)<br />
die intrazelluläre Zusammensetzung und Sekretion von<br />
rekombinaten subviralen Partikeln des „Tick-Born Encephalitis<br />
Virus“ untersucht [43], und (iv) die Beteiligung von Anteilen<br />
des Golgi-Apparates bei der Endocytose von AA5 gezeigt<br />
[2].<br />
Besondere zelltyp-spezifische Cytoskelett-<br />
Proteine<br />
H. Heid, W.W. Franke<br />
In Zusammenarbeit mit: R. Benavente, Theodor-Boveri-Institut<br />
für Biowissenschaften, Universität Würzburg; H. Denk, K.<br />
Zatloukal, Pathologisches Institut, Universität Graz, Österreich;<br />
H.-J. Gröne, Abt. E090, DKFZ; W. Kriz, Anatomie und Zellbiologie,<br />
Universität Heidelberg; T. Magin, Institut für Genetik, Universität<br />
Bonn; I. Moll, Hautklinik des Universitätsklinikums Hamburg-<br />
Eppendorf, Hamburg; M. Schnölzer, B100, DKFZ; W. Schulze,<br />
Abt. für Andrologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.<br />
Das Cytoskelett des Spermienkopfes: Spezifische<br />
Strukturproteine der perinukleären Kalyx<br />
In Weiterführung unserer früheren Untersuchungen zur<br />
molekularen Zusammensetzung der Kalyxstruktur der Spermienköpfe<br />
von Säugetieren - besonders von Bullen und<br />
Menschen - und zur Identifizierung und Charakterisierung<br />
der Spermien-spezifischen basischen Proteine Cylicin I, Cylicin<br />
II und Calicin sowie des „Capping Protein β3“ haben wir<br />
aus Spermien-Präparationen u.a. zwei Actin-verwandte<br />
Proteine („Actin-related proteins“, Arps), das Arp-T1 und<br />
das Arp-T2, und das Selenoprotein PHGPx entdeckt und<br />
mit Hilfe spezifischer Antikörper in der Kalyx-Struktur lokalisiert<br />
[18]. Bei beiden Proteinen, Arp-T1 und Arp-T2, handelt<br />
es sich um neuartige Proteine, die hier offenbar auch<br />
eine neuartige Funktion haben, jedenfalls keine Kristallkeimbildung<br />
für Aktinfilamente. Die Bedeutung und genaue<br />
Anordnung dieser spezifischen Proteine bei der Bildung der<br />
Cytoskelettstruktur des Spermienkopfes und die Regulation<br />
ihrer Synthese soll näher untersucht werden. Von der<br />
Andrologie-Abteilung der Haut- und Poliklinik des UKE in<br />
Hamburg sollen diverse Hodenbiopsien erhalten werden,<br />
z.B. von Azoospermie-Patienten bzw. bestimmten Fertilisierungsstörungen,<br />
und u.a. auf Anomalien bezüglich der<br />
genannten Proteine untersucht werden. Berichte zu Spermien-Missbildungen<br />
(Teratozoospermien; u.a. bei dem<br />
Globozoospermie-Syndrom, sog. „Rundköpfe“) bei Fehlen<br />
oder falscher Anordnung einiger dieser Proteine geben in<br />
jüngerer Fachliteratur Hinweise auf die Wichtigkeit solcher<br />
Proteine.<br />
Drebrin-haltige Strukturen in nichtneuronalen<br />
Zellen und ihre Funktionen<br />
Ausgehend von unserem Befund, daß das Actin-bindende<br />
Protein Drebrin keineswegs auf Neuronen beschränkt ist,<br />
sondern in vielen verschiedenen Zelltypen z.T. in beträchtlichen<br />
Mengen und in bestimmten Strukturen (vgl. Peitsch<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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