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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Immunogenität einer Vakzine mit Peptid-beladenen<br />

dendritischen Zellen in der Früh- und<br />

Spätphase nach autologer Stammzell-TPL<br />

T. Luft, O. Christensen*, H. Goldschmidt*,<br />

D. Schadendorf # , A.D. Ho*<br />

* Medizinische Klinik und Poliklinik V; # D070, DKFZ<br />

Klinische Phase I-II Vakzinestudien mit Peptid-beladenen<br />

dendritischen Zellen (DC) zeigten, dass 10-30% aller Patienten<br />

potente Immunreaktionen bis hin zu (vereinzelten)<br />

kompletten Remissionen ihrer malignen Erkrankung entwickeln<br />

können. Trotzdem profitiert die Mehrzahl der Patienten<br />

nicht von dieser aufwendigen Therpie. Diese geringe<br />

Wirksamkeit steht im Widerspruch zu zahlreichen in vitro<br />

und murinen in vivo Studien, in welchen sich DC als die<br />

potentesten Antigen-präsentierenden Zellen (APC) zur<br />

Induktion einer T-Zell-vermittelten Immunantwort erwiesen.<br />

Wir vermuten, dass die Diskrepanz zwischen experimenteller<br />

und klinischer Wirksamkeit verursacht wird<br />

a) durch Verwendung migratorischer DC, die nicht zur Sekretion<br />

von IL-12p70 befähigt sind, und<br />

b) durch das Fehlen eines systemischen, pro-inflammatorischen<br />

Milieus, welches normalerweise bei viralen und bakteriellen<br />

Infektionen beobachtet wird. Da Tumoren ihr Mikromilieu<br />

selbst immunsuppressiv konditionieren, ist die Umgebung<br />

des Tumors sicher nicht in der Lage, die durch<br />

eine Vakzine expandierten T-Zellen zur Reifung zu bringen.<br />

Hinweise für eine inkomplette Reifung Peptid-spezifischer<br />

CTL wurden bereits bei HIV-Patienten gefunden. Die<br />

Perforinexpression von CTL, die durch eine DC-Vakzine<br />

expandiert wurden, ist bisher nicht untersucht. Jedoch<br />

benötigen CTL für ihre terminale Reifung IL-10 oder IL-<br />

12p70, zwei Zytokine, die von den in bisherigen Vakzinestudien<br />

verwendeten DC nicht sezerniert werden. Die Studie<br />

des vorliegenden Antrags verwendet DC, die für 6h<br />

mit CD40Ligand und IFN-γ aktiviert wurden und nach T-<br />

Zell-Kontakt zur Sekretion dieser Zytokine in der Lage sind.<br />

Andererseits verlangt eine massive Expansion Peptid-spezifischer<br />

CTL ein systemisches, pro-inflammatorisches Milieu,<br />

wofür v.a. präklinische Studien mit adoptivem Transfer<br />

von CTL Hinweise erbrachten. Die frühe Phase der<br />

lymphozytären Rekonstitution (nach autologer oder allogener)<br />

SZT scheint die Expansion zytotoxischer T-Zellen besonders<br />

zu begünstigen. Diese Expansion ist initial oligoklonal,<br />

was auf eine Antigen-spezifische Expansion der CTL hinweist.<br />

Die hier vorgelegte Studie soll die Frage beantworten,<br />

ob sich die Immunogenität einer DC-Vakzine in der<br />

Frühphase nach autologer SZT von einer Vakzine in der<br />

Spätphase unterscheidet.<br />

Studiendesign<br />

- 30 Patienten mit Multiplem Myelom (MM) im Stadium III<br />

werden mit autologen DC vakziniert.<br />

Randomisation:<br />

a) 4 Wochen oder b) 6 Monate nach Hochdosis-Chemotherapie<br />

und nachfolgender autologer SZT.<br />

- Herstellung der DC-Vakzine aus autologen Monozyten<br />

im GMP-Labor des DKFZ-Partners.<br />

- Aktivierung der DC nach unserem eigenen Protokoll: 6<br />

h CD40L-Monomere und IFN-γ.<br />

- DC werden mit tumorassoziierten Peptiden beladen:<br />

MAGE-A2 (KVAELVHFL, 112-120; FLWGPRALV, 271-<br />

Klinische Kooperationseinheit E160<br />

Molekulare Hämatologie/Onkologie<br />

279), LAGE-1 (SLLMWITQV, 155-167), Influenza-<br />

Kontrollpeptid (GILGFVFTL, 58-66).<br />

- Studienendpunkte: Toxizität der Vakzine und Zahl und<br />

Funktion Peptid-spezifischer CTL im peripheren Blut.<br />

- Immunologische Evaluation nach 3 Vakzinierungszyklen<br />

(3 wöchige Zyklen) aus einem Leukapherisat: FACS-Analyse<br />

mit Tetrameren, intrazelluläre Expression von Perforin<br />

und Granzym B, Oberflächenmarker, ELISpot und ELISA.<br />

Bisher sind in zwei Probeläufen Leukapherisate von Patienten<br />

mit MM erfolgreich im GMP-Labor der Arbeitsgruppe<br />

D070 (Prof. D. Schadendorf) aufbereitet worden, die Studie<br />

soll im Jahr 2004 15 Patienten rekrutieren. Diese Studie<br />

ist ein erster Schritt hin zu nachfolgenden Studien mit<br />

neuen Peptidantigenen.<br />

Polymorphe HLA-DP-abgeleitete Peptide - neue<br />

Vakzineantigene für Fremdspender-Blutstammzelltransplantationen?<br />

E. Rodionova, M. Zöller # , A.D. Ho*, T. Luft<br />

* Medizinische Klinik und Poliklinik V; # D060, DKFZ<br />

Parallel zur Entwicklung klinischer Vakzinestudien nach SZT<br />

sucht unserer Gruppe nach neuen Tumor-assoziierten Antigenen.<br />

Dabei sind die HLA-DP-Allele vielversprechende<br />

Zielstrukturen, die sich bei den meisten allogenen Fremdspender-SZT<br />

zwischen Spender und Empfänger unterscheiden.<br />

Wir untersuchen die Bedeutung von HLA-A2-bindenden<br />

Peptiden der polymorphen Regionen dieser Allele als<br />

potentielle Antigene für CTL-Antworten bei Graft-versus-<br />

Leukämie (GvL) und Graft-versus-Host-Disease (GvHD)<br />

Reaktionen sowie als Antigene für zukünftige Vakzinestudien.<br />

Ähnlich den Minor Histokompatibilitätsantigenen HA-1 und<br />

HA-2 ist auch die Expression der HLA-Klasse II Moleküle im<br />

Wesentlichen auf hämatopoetische Zellen und ihre Abkömmlinge<br />

begrenzt. Auch Leukämie- und Lymphomzellen<br />

exprimieren diese Moleküle. Eine CTL-vermittelte Immunreaktion<br />

gegen Empfängerallele sollte daher nach allogener<br />

SZT eine GvL unterstützen und nur geringe Nebenwirkungen<br />

haben.<br />

Wir haben die HLA-A2-bindenden Peptide der polymorphen<br />

Regionen aller HLA-DP-Allele identifiziert und für einige<br />

dieser Peptide Bindungsfähigkeit und Immunogenität<br />

in vivo nachgewiesen. Zur Zeit arbeiten wir an der Klonierung<br />

Peptid-spezifischer CTL, um die Expression dieser Peptide<br />

an der Oberfläche von B-Lymphozyten zu untersuchen.<br />

Da die analogen Peptide der verschiedenen HLA-DP-Allele<br />

ein weites Spektrum von HLA-A2-Bindungsaffinitäten zeigen,<br />

hoffen wir, immunogene Peptide zu identifizieren, die<br />

spezifisch auf hämatopoetischen und malignen Zellen des<br />

Empfängers exprimiert werden. Diese Peptide könnten<br />

mögliche Antigene für zukünftige Vakzinestudien darstellen.<br />

Die Relevanz dieser Peptide im Kontext einer GvL bzw.<br />

GvHD-Reaktion wird anhand der Patientenproben unserer<br />

Materialbank untersucht.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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