MDCK-MRP2 - Dkfz
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34<br />
Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
der Polzellen, die im Verlauf der Gonadenbildung verloren<br />
gehen, nicht für das Ausmaß der Reduktion der dlg-Testes<br />
verantwortlich gemacht werden können, untersuchten wir,<br />
ob eventuell andere mesodermale Zellen nicht in der Lage<br />
sind, in die dlg-Gonaden inkorporiert zu werden. Wie Mark<br />
van Doren (Johns Hopkins University) vorschlug, analysierten<br />
wir die mesodermalen Zellen, welche Sox100B exprimieren<br />
und das posteriore Ende der embryonalen Testes<br />
umschließen, jedoch in Ovarien fehlen. Wir fanden, daß in<br />
dlg-Larven Sox100B Zellen, obwohl sie zu Beginn des Stadiums<br />
14 anwesend sind, verschwinden, sobald sie die ”forming<br />
testes” erreichen. Diese Befunde weisen darauf hin,<br />
daß dlg eine kritische Rolle für die letzten Schritte bei der<br />
Migraiton der Sox100B mesodermalen Zellen spielt. Untersuchungen<br />
an frühen larvalen Testes zeigen, daß im Vergleich<br />
zu Wildtyp-Testes, die dlg-Testes eine reduzierte<br />
Anzahl von Stammzellen der Keimbahn, die den ”hub” umgeben,<br />
welcher am anterioren Ende liegt, enthalten. Weiterhin<br />
wiesen die Testes zahlreiche degenerierende Cysten<br />
von Spermatogonien am posterioren Ende auf. In den Testes<br />
von Wildtyp-Larven weist die Verteilung von Sox100B- und<br />
Dlg-Protein ein dynamisches Muster auf, das von ubiquitärem<br />
Auftreten in allen mesodermalen Zellen bis zu einer<br />
begrenzten Lokalisation in nur wenigen Zellen reicht. In<br />
frühen larvalen Testes finden wir eine intensive Sox100B<br />
Expression im Zytoplasma von mesodermalen Zellen, die<br />
zwischen den Keimbahnzysten lokalisiert sind. Danach beschränkt<br />
sich die Anwesenheit von Sox100B auf die großen<br />
Cystenkerne auf der Oberfläche der Testes. Ähnliches<br />
gilt für das Dlg-Protein, das zunächst in allen mesodermalen<br />
Zellen vorhanden ist und in späten Larvenstadien die anteriore<br />
Seite der mesodermalen Zellen, welche die posteriore<br />
Hälfte jeder Spermatozyten-Cyste einschließt, umgibt. Mit<br />
Blick auf die Rolle, welche Sox9 für die Determination und<br />
Differenzierung der Testes in Mammalia spielt, lassen unsere<br />
Daten vermuten, daß Sox100B, für das Drosophila Homologe<br />
zu Sox9-Protein der Mammalia, in Assoziation mit<br />
Dlg Keimzellproliferation und Differenzierung der Testes von<br />
Drosophila steht.<br />
4. Funktion von Importin-α während Oogenese<br />
und Spermatogenese von Drosophila<br />
I. Török, B.M. Mechler<br />
In Zusammenarbeit mit: I. Kiss, M. Gorjánácz und T. Szlanka, Biological<br />
Research Center, Hungarian Academy of Sciences,<br />
Szeged, Ungarn<br />
Die Analyse einer Nullmutation des Importin-α2 Gens, die<br />
D14 interstitielle Deletion, zeigt, daß diese Mutation zu einer<br />
rezessiven Sterilität der Weibchen führt, die charakterisiert<br />
ist durch die Blockade des Nährzell-Oozyten-Transportes<br />
während der Oogenese. In Eikammern von Wildtyp ist<br />
das Imp-2-Protein gleichmäßig im Zytoplasma der Nährzellen<br />
und etwas schwächer entlang der Oozytencortex, verteilt.<br />
Behandlung von Wildtyp-Eikammern mit Cytochalasin D,<br />
zerstört die in vivo Assoziation von Imp-α2 mit F-Actin und<br />
führt zu seinem Transfer in die Nährzellkerne und seine<br />
Freisetzung von der Oocytencortex. Bindungsstudien zeigen,<br />
daß die Interaktion von Imp-α2 mit F-Actin, dem ”nonmonomeric<br />
actin”, die Anwesenheit von NLS-Peptiden erfordert.<br />
Die Blockierung des Nährzell-Oocyten-Transportes<br />
in imp-α2 D14 Eikammern, ist die Folge des Verschlusses des<br />
Ringkanals, welcher aus den Zytoplasma-Brücken zwischen<br />
Nährzellen und der Oocyte aufgebaut ist. Immunohistochemische<br />
Untersuchungen zeigen, daß unter den bereits<br />
bekannten Komponenten des Ringkanals, das Kelch-Pro-<br />
Abteilung A040<br />
Entwicklungsgenetik<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
tein nicht in den Ringkanal von imp-α2D14-Mutanten deponiert<br />
werden kann. Da loss-of-function Mutation von kelch<br />
einen ähnlichen ”dumpless” Phänotyp zeigen, vermuten<br />
wir, daß Imp-α2 eine kritische Rolle für die Funktion von<br />
kelch ausübt, indem es seine Deponierung an den Ringkanal<br />
während seiner Zusammenlagerung reguliert [5].<br />
In einer zweiten Publikation beschreiben wir das Synthesemuster<br />
der drei Importin-α Proteine im Verlauf der Spermatogenese<br />
[6]. Jedes der drei Imp-α-Proteine wird während<br />
einer spezifischen und begrenzten Periode der Spermatogenese<br />
exprimiert. Wir finden eine starke Expression<br />
von Imp-α2 in spermatogonialen Zellen, die sich in Spermatozyten<br />
fortsetzt und bis zum Abschluß der Meiose andauert.<br />
In wachsenden Spermatozyten scheint die intrazelluläre<br />
Lokalisation von Imp-α2 von der Zellwachstumsrate<br />
abzuhängen. In Testes von Puppen ist Imp-α2 ausschließlich<br />
in den Spermatozytenkernen vorhanden, ist aber in<br />
den Spermatozyten adulter Testes im Zytoplasma lokalisiert.<br />
Sowohl die Imp-α1- als auch die Imp-α2-Expression<br />
setzen zu Beginn der Meiose ein und endet während der<br />
Differenzierung der Spermatiden. Die Expression von Impα1<br />
reicht bis zum Beginn der Elongationsphase, während<br />
die Expresson von Imp-α3 bis zum Abschluß der Kernkondensation,<br />
der Zeitpunkt, zu dem sich die Spermatiden<br />
individualisieren, dauert. Während der Meiose sind Imp-α1<br />
und Imp-α2 im Karyoplasma verteilt und dort partiell assoziiert<br />
mit der Kernspindel, jedoch nicht mit dem Spindelaster.<br />
In der Telophase aggregieren sie um das Chromatin.<br />
Während der Differenzierung des Spermienkopfes sind<br />
Imp-α1 und Imp-α3 im Kern. Diese Daten sprechen dafür,<br />
daß jedes Imp-α2-Protein eine bestimmte, zum Teil überlappende<br />
Funktion im Verlauf der Spermatogenese von<br />
Drosophila ausübt, die möglicherweise auch den Import<br />
von Proteinen in den Kern, sowie die Organisation von<br />
Mikrotubuli und weitere bisher noch nicht bekannte Prozesse,<br />
einschließt [6]. Kürzlich durchgeführte Analysen mit<br />
einer Reihe von Substitutionen und Deletionen von spezifischen<br />
Domänen im Imp-α2-Protein zeigten, daß dieses<br />
Protein eine wichtige Funktion für das Ringkanal-”assembly”<br />
sowie für das “assembly/disassembly” der mitotischen Spindel<br />
während der frühen syncytialen Kernteilungen, ausübt.<br />
5. Drosophila Genomorganisation und Erstellung<br />
eines Deletionskits<br />
H. Schenkel, C. De Lorenzo, D.H. Lankenau, J. Marhold<br />
und B.M. Mechler<br />
In Zusammenarbeit mit: F. Lyko, DKFZ; M. Ashburner, Department<br />
of Genetics, University of Cambridge, UK; G. Reuter, Institut<br />
für Genetik, Martin Luther Universität, Halle; A. Rasmuson-<br />
Lestander, Umeå University, Schweden; P. Maroy, Department of<br />
Genetics, Attila Jozsef University, Szeged, Ungarn; E. Hafen,<br />
Institut für Zoologie, Universität Zürich, Schweiz; G. Pflugfelder,<br />
Universität Mainz<br />
Obwohl das Genom von Drosophila vollständig sequenziert<br />
wurde, ist es notwendig, seine Organisation im Detail zu<br />
analysieren und Mutationen exakt individuellen<br />
Transkriptionseinheiten zuzuordnen. Unsere Arbeitsgruppe<br />
hat Untersuchungen durchgeführt, um genetisch und<br />
molekular eine Reihe von Mutationen zu identifizieren, die<br />
einen Lokus betreffen, der zwei ineinander liegende Gene<br />
trägt, nämlich das snRNP SmD3 und das Ornithinine Decarboxylase<br />
Antizyme Gen [4]. Hinzu kommt, daß wir eine neue<br />
Technik der homologen Rekombination in Drosophila einsetzen,<br />
um das Gen, welches für das Nucleosome Assembly