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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

ermittelt wurde, während wir für Xanthohumol (XN) einen<br />

IC Wert von 2.2 µM bestimmten.<br />

50<br />

Zur Untersuchung von mechanistischer Fragen setzten wir<br />

humane mikrovaskuläre Endothelzellen (HMEC-1) ein, die<br />

von Dr. Candal vom Center of Disease Control (CDC) in<br />

Atlanta, USA, zur Verfügung gestellt wurden. Wir untersuchten<br />

die Wirkung der chemopräventiven Teststoffe auf<br />

die Proliferation, Migration und Differenzierung der Endothelzellen.<br />

EC 1021 zeigte keinen toxischen Einfluss auf die<br />

Zellen, beeinflusste aber wesentlich die Migration (IC50 6.3µM) sowie die Formation des Kapillarnetzwerkes. Bei<br />

der Behandlung mit XN und SFN konnte im µM Bereich<br />

Zelltoxizität beobachtet werden. Auch die Migration der<br />

Endothelzellen wurde gehemmt (IC Werte: XN 0.2µM;<br />

50<br />

SFN 0.7µM). Eine vollständige Hemmung der Differenzierung<br />

konnte durch XN bei Konzentrationen von 1 und 10<br />

µM beobachtet werden.<br />

Des weiteren wurde unter Benutzung eines in vitro Modells<br />

für inflammatorischen Prozesse, der Stimulierung von<br />

murinen Raw Makrophagen mit Lipopolysacchriden (LPS),<br />

der Einfluss von XN und SFN auf die mRNA Expression verschiedener<br />

Angiogenese-stimulierender Faktoren bzw. der<br />

damit verbundenen Enzyme analysiert. Wir konnten mittels<br />

RT-PCR zeigen, dass XN und SFN zeit- und dosisabhängig<br />

die LPS-induzierte mRNA Expression des Vaskulären Endothelzellen<br />

Wachstumsfaktor (VEGF) sowie des Hypoxie-induzierten<br />

Faktors 1α (HIF-1α) unterdrückten. Ferner wurde<br />

die mRNA Induktion der pro-angiogenen Enzyme iNOS, Cox-<br />

2 und ODC sowie des Transkriptionsfaktors c-Myc gehemmt,<br />

der eine essentielle Rolle in der Auslösung der Angiogenese<br />

spielt [11, 12]. Vor kurzem konnten wir über die Hemmung<br />

der Expression der Matrixmetalloproteinasen 2 und<br />

9 auch einen möglichen Einfluss der Substanzen auf den<br />

Abbau der Basalmembran nachweisen. Zur Zeit wird in einem<br />

Rückenhautkammermodell in SCID Mäusen der in vivo<br />

Effekt von XN auf die Gefäßversorgung eines humanen<br />

Brusttumors mit Hilfe der Intravitalmikroskopie untersucht.<br />

7. Induktion von HL-60 Zelldifferenzierung durch<br />

das Sesquiterpen Lactone<br />

In Zusammenarbeit mit C.A. Klaas und I. Merfort (Institut für<br />

Pharmazeutische Biologie, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg)<br />

Ein Mechanismus in der Chemoprävention ist die Induktion<br />

der terminalen Zell-Differenzierung von Krebszellen in einen<br />

normalen, nicht krebsartigen Zustand [13]. Sesquiterpen-Lactone<br />

(SLs), die in der Natur in Asteraceen wie<br />

Arnica montana vorkommen, besitzen anti-inflammatorische<br />

und tumorhemmende Wirkung. Wir konnten SLs als potente<br />

Induktoren von Zell-Differenzierungsprozessen in HL-<br />

60 Zellen identifizieren. Die Expression der nichtspezifischen<br />

Säure-Esterase zeigte eine Differenzierung in Richtung<br />

Monozyten/Makrophagen an (Gerhäuser et al., 2001). Für<br />

weiterführende Untersuchungen des Wirkmechanismus<br />

wurden DNA Makroarrays (SuperArray@) eingesetzt und<br />

Dihydrohelenalin Acetat (DHAc) als Modellsubstanz untersucht.<br />

Die Behandlung von HL-60 Zellen mit DHAc für 12 h<br />

führte zu einer Verringerung der mRNA Expression von<br />

Faktoren, die eine Bedeutung für die Zellzyklusprogression<br />

haben, z.B. die Cyklin-abhängige Kinasen 1 und 4 und der<br />

universelle Transkriptionsfaktor E2F, während mRNA Spiegel<br />

von Zellzyklus-Inhibitoren wie p21 und p57 induziert<br />

wurden. Die Ergebnisse der Array Analysen konnten durch<br />

Western Blot Experimente bestätigt werden. Unsere Untersuchungen<br />

zeigen, dass die Induktion von Differenzierungsprozessen<br />

durch SLs eng mit ihrem Einfluss auf zell-<br />

Abteilung C010<br />

Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />

zyklusregulierende Gene verbunden ist [11] (Xie et al.<br />

Publikation in Vorbereitung).<br />

8. Einfluss von Curcumin auf die Tumor Entstehung<br />

im Long Evans Cinnamon (LEC) Rattenmodell<br />

In Zusammenarbeit mit F. Amelung (Abteilung Zelluläre und<br />

Molekulare Pathologie, DKFZ) und Horst Wesch (Abteilung<br />

Medizinische Physik in der Radiologie, DKFZ)<br />

Der Long-Evans Cinnamon (LEC) Inzucht Rattenstamm<br />

akkumuliert durch ein verändertes ATPase Gen Kupfer und<br />

entwickelt bedingt durch Kupfer-induzierten oxidativen<br />

Stress, Lipidperoxidation und DNA Schäden akute Hepatitis,<br />

chronische Leberschäden und Lebertumoren. Curcumin,<br />

ein Bestandteil aus Curry, hat anti-oxidative, antiinflammatorische<br />

und chemopräventive Eigenschaften. Wir<br />

untersuchten den Einfluss von Curcumin auf die Entstehung<br />

von Nieren- und Leber Tumoren im LEC Ratten Modell.<br />

Zwei Gruppen von vier Wochen alten Ratten (n=60) wurden<br />

mit einer Standard Diät (Kontrolle) bzw. mit Curcumin<br />

(0.5% im Futter) gefüttert. Unbehandelte Ratten zeigten<br />

in 32% akutes Leberversagen und entwickelten in 100%<br />

Leber bzw. in 10% Nierentumoren. Diese Ergebnisse wurde<br />

durch Curcumin nicht beeinflusst. Curcumin reduzierte<br />

jedoch die Tumor Inzidenz in anderen Organen (15% vs<br />

0%; p = 0.025) und unterdrückte die Entstehung von<br />

Metastasen (18% vs 0%; p = 0.01). Die mittlere Überlebenszeit<br />

sank bei den Curcumin-behandelten Ratten von<br />

88.7 auf 78.1 Wochen (p = 0.002). Die fehlende chemopräventive<br />

Wirksamkeit könnte auf erhöhte Toxizität und<br />

gesteigerten oxidativen Stress durch die Kupfer Akkumulation<br />

zurückzuführen sein. Aufgrund unserer Ergebnisse sollte<br />

Curcumin für Patienten mit angeborenen oder erworbenen<br />

Metallspeicher-Krankheiten einschließlich Individuen mit<br />

Hepatitis C Infektionen kontraindiziert sein [15, 17].<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] Gerhäuser, C., Klimo, K., Heiss, E., Neumann, I., Gamal<br />

Eldeen, A., Knauft, J., Liu, G., Sitthimonchai, S., Frank, N.<br />

Mechanism-based in vitro Screening of Potential Cancer Chemopreventive<br />

Agents. Mutation Research 523-524 (2003) 163-172.<br />

[2] Gerhäuser, C. and Frank, N. New Promising Chemopreventive<br />

Agents and Mechanisms. In: Handbook of Experimental Pharmacology.<br />

Harri Vainio: Springer Verlag, Heidelberg, 2003, pp. 289-<br />

305.<br />

[3] Owen, R.W., Haubner, R., *Hull, W.E., *Erben, G.,<br />

Spiegelhalder, B., Bartsch, H., *Haber, B.: Isolation and structure<br />

elucidation of the major individual polyphenols in carob fibre.<br />

Food an Chemical Toxicology 41 (2003) 1727-1738.<br />

[4] *Zidorn, C., *Spitaler, R., *Ellmerer-Müller, E.P., *Perry, N.B.,<br />

Gerhäuser, C., *Stuppner, H.: Structure of Tyrolobibenzyl D and<br />

biological activity of tyrolobibenzyls from Scorzonera humilis.<br />

Zeitschrift für Naturforscher 57 (2002) 614-619.<br />

[5] *Wollenweber, E., *Stevens, J.F., Klimo, K., Knauft, J.,<br />

Frank, F. and Gerhäuser, C.: Cancer Chemopreventive in vitro<br />

Activities of Isoflavones Isolated from Iris germanica. Planta<br />

Medica 69 (2003) 15-20.<br />

[6] Gerhäuser, C., *Alt, A.P. Klimo, K., Knauft, Frank, N.,<br />

*Becker, H.: Isolation and potential cancer chemopreventive activities<br />

of phenolic compounds of beer. Phytochemistry Reviews 1<br />

(2002) 369-377.<br />

[7] Gerhäuser, C., *Alt, A., Heiss, E., Gamal-Eldeen, A., Klimo,<br />

K., Knauft, J., Neumann, I., Scherf, H.-R., Frank, N., Bartsch, H.,<br />

*Becker, H.: Cancer chemopreventive activity of Xanthohumol, a<br />

natural product derived from hop. Molecular Cancer Therapeutics<br />

1 (2002) 959-969.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

167

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