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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

1. Gentherapie mit mikroverkapselten, CYP2B1exprimierenden<br />

Zellen<br />

M. Löhr, G. Faulmann, J. Ringel, F.M. Hummel<br />

In Kooperation mit Dr. Robert Saller (Bavarian Nordic A/S,<br />

Kopenhagen, Dänemark), PD Dr. J. Schmidt (Chirurg. Univ. Klinik<br />

Heidelberg), PD Dr. S. Samel (Chirurg. Univ. Klinik Mannheim)<br />

Konventionelle Chemotherapie hat häufig heftige Nebenwirkungen<br />

für die Patienten, weswegen tumorbiologisch wirksame<br />

Dosen nicht gegeben werden können. Wir haben<br />

als neues Prinzip die lokalisierte, gentechnisch vermittelte<br />

Chemotherapie mit Ifosfamid (Holoxan®) entwickelt, welches<br />

durch ein Cytochrom P450 Subenzym, CYP2B1, in<br />

seine aktiven Metabolite verwandelt wird, entwickelt. Dabei<br />

werden Zellen mit diesem Gen transfiziert und anschließend<br />

mikroverkapselt. Diese verkapselten Zellen werden<br />

dann in den Tumor implantiert respektive im klinischen setting<br />

auf angiographischem Wege an den Tumor herangebracht.<br />

Es wird dann mit nierdig dosiertem Ifosfamide systemisch<br />

behandelt. Dieses Therapiesystem ist erfolgreich bereits<br />

klinisch beim Pankreaskarzinom angewandt worden.<br />

Derzeit laufen die Vorbereitungen für eine weiter klinische<br />

Studie sowie experimentelle Studien zu anderen Tumorentitäten<br />

(maligner Ascites).<br />

2. Molekulare Diagnostik aus Pankreassaft und<br />

Galle<br />

F.M. Hummel, R. Jesenofsky, C. Möhrcke, M. Bulajic<br />

In Kooperation mit Dr. W.M. Schneider-Brachert (Univ.<br />

Regensburg), Prof. Dr. E.M. de Villiers (DKFZ, F070), Dr.<br />

H. Bartsch/Dr. J. Nair (DKFZ C010)<br />

Pankreassaft und Galle sind die einzigen biologischen Substrate,<br />

welche einen indirekten Rückschluß auf die Vorgänge<br />

in den Gangsystemen des Pankreas und der Galle zu lassen.<br />

Dieses Material wird typischerweise während einer endoskopischen<br />

Untersuchung, der ERCP, gewonnen. Anhand<br />

dieses Materials werden eine Reihe von Untersuchungen<br />

vorgenommen: Bestimmung der Mutationen im ras Onkogen<br />

und p53 Tumorsuppressorgen. Nachweis von exogeninfektiösen<br />

Erregern (H. pylori, negative strand virus) und<br />

NO-metabolite/oxidativer Stress.<br />

3. Nachweis von Mucin RNA in peripheren<br />

mononuklearen Blutzellen – ein potentieller<br />

Marker für das Pankreaskarzinom<br />

J. Ringel, R. Jesenofsky, K. Wunder<br />

In Kooperation mit Dr. Surinder Batra (Eppley Cancer Research<br />

Center, Univ. of Omaha, Nebraska, USA), Fakultät für Klinische<br />

Medizin Mannheim, Universität Heidelberg: Prof. Dr. med.<br />

St. Post, Direktor der Chirurgischen Klinik, Prof. Hochhaus, III.<br />

Medizinische Klinik und Prof. Wenz, Leiter der Abt. für Strahlentherapie.<br />

Fakultät für Klinische Medizin Heidelberg, Universität<br />

Heidelberg Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. M. Büchler, Direktor<br />

der Klinik für Visceral- und Transplantationschirurgie und Prof. Dr.<br />

med. H. Friess (ltd. Oberarzt).<br />

Die Diagnostik und Differentialdiagnostik des Pankreaskarzinoms<br />

ist trotz moderner Bildgebung und erster molekulargenetischer<br />

Muationsanalysen sehr schwierig. In einer Pilotstudie<br />

untersuchten wir die RNA-Expression von Mucinen<br />

in peripheren mononuklearen Blutzellen (PBMCs) von 105<br />

Patienten mit unterschiedlichen benignen und malignen<br />

Erkrankungen hinsichtlich der Mucin mRNA Expression. Mittels<br />

RT-PCR konnte überall MUC1 nachgewiesen werden.<br />

Klinische Kooperationseinheit E180<br />

Gastroenterologische Onkologie<br />

Im Gegensatz dazu war MUC4 mRNA exklusiv in den PBMCs<br />

von 18 (67%) von 27 Pankreaskarzinompatienten detektierbar,<br />

während es in allen anderen Proben nicht vorhanden<br />

war. Erste Ergebnisse weisen auf eine MUC4 Expression in<br />

CD3+ Zellen hin. Der Nachweis von MUC4-RNA in PBMCs<br />

stellt somit ein potentiell neuartiges Markersystem für das<br />

Pankreaskarzinom dar. Ziel dieses 2003 fortgeführten Projektes<br />

war es die Spezifität, Sensitivität des RNA-Nachweises<br />

von Mucinen (MUC4) sowie die Korrelation zu klinischen Parametern<br />

wie Tumorstaging, Grading sowie Therapie für das<br />

Pankreaskarinom zu analysieren sowie in einer prospektiven<br />

Studie bei Patienten mit V.a. ein Pankreastumor die diagnostische<br />

Wertigkeit des Mucinnachweises in PBMCs zu beurteilen.<br />

Dazu wurden entsprechend PBMCs von Patienten<br />

mit histologisch gesichertem Pankreaskarzinom, Patienten<br />

mit unklarem Pankreastumor, Patienten mit akuter oder<br />

chronischer Pankreatitis sowie Patienten mit verschiedenen<br />

anderen gastrointestinalen Tumoren präpariert und die entsprechenden<br />

RT-PCR Untersuchungen durchgeführt. Dabei<br />

bestätigte sich der signifikant erhöhte Nachweis von MUC4<br />

mRNA bei Pankreaskarzinompatienten. Daneben konnte<br />

auch bei einigen Patienten mit akuter und chronischer Pankreatitis<br />

MUC4 amplifiziert werden. Parallel wurden in vitro<br />

Untersuchungen hinsichtlich möglicher Regulationsmechanismen<br />

der MUC4 Expression in PBMCs durchgeführt. Dabei<br />

zeigten erste Versuche, daß bestimmte Interleukine und<br />

Zytokine eine Stimulation der MUC4 mRNA in PBMCs bewirken.<br />

4. Detektion von differentiell exprimierten<br />

Genen beim Pankreaskarzinom<br />

Y. Chen, R. Jesenofsky<br />

In Koopoperation mit Dr. J. Hoheisel (DKFZ B070).<br />

Beim Pankreaskarzinom ist der Übergang von einer normalen<br />

zur präneoplastisch und schließlich maligne veränderten<br />

Zelle durch zahlreiche genetische Veränderungen gekennzeichnet,<br />

die sowohl die Überexpression von<br />

Wachstumsfaktoren und ihren Rezeptoren als auch die<br />

Aktivierung von Protoonkogenen und die Inaktivierung von<br />

Tumorsuppressorgenen betreffen.<br />

Das Ziel dieses Projektes war die Identifizierung von Genen,<br />

die in Pankreastumorzellen gegenüber den normalen Pankreaszellen<br />

verstärkt exprimiert werden oder umgekehrt.<br />

Dabei kam zunächst die Methode des Differential Display<br />

zum Einsatz, da bei dieser Methode im Gegensatz zu Chipbasierten<br />

Methoden auch unbekannte Gene detektiert werden<br />

können. Die allgemeine Strategie des Differential Display<br />

besteht in der Amplifikation partieller cDNA-Sequenzen von<br />

mRNA-Fraktionen mittels Reverser Transkription und Polymerase-Kettenreaktion.<br />

Die so erhaltenen relativ kurzen<br />

Sequenzen werden anschließend auf einem Polyacrylamidgel<br />

aufgetrennt und anhand des entstehenden Bandenmusters<br />

verglichen. Die differentielle Genexpression wurde mittels<br />

Northern Blot, reversem Slot Blot sowie TaqMan verifiziert.<br />

Die Identität der so ermittelten cDNAs wurde durch Blast<br />

Recherche ermittelt. Von differentiell exprimierten Genen,<br />

für die nach dem Sequenzabgleich keine bekannten Homologien<br />

gefunden wurden, wurden daraufhin die 5´- und<br />

3´-Enden der exprimierten mRNA mittels der RACE-Technologie<br />

identifiziert.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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