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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Abteilung Pathochemie (A060)<br />

Leiter: Prof. Dr. Volker Kinzel (- 3/03)<br />

Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

Senior Wissenschaftler<br />

Dr. Dirk Bossemeyer PD Dr. Dieter Kübler<br />

Prof. Dr. Jennifer Reed<br />

Post-docs<br />

Dr. Michael Gaßel (01-) Dr. Dan Mihailescu<br />

Gastwissenschaftler<br />

Dr. Saturnino Herrero de Vega (- 1/04)<br />

Dr. Zeily Nurachman (3-9/03)<br />

Doktoranden<br />

Andreas Schlosser (- 3/02 mit Abtlg. B090)<br />

Darko Gosenca (- 8/02) Frank Gesellchen (- 10/03)<br />

Katrin Weise (10/02-) Katja Gehenn (1/03-)<br />

Andrea Erlbruch (7/03-)<br />

Techniker/innen:<br />

Hannelore Horn (½) Norbert König<br />

Ursula Stanior (- 6/02) James Richards (- 7/03)<br />

Die Abteilung befaßt sich mit Themen der zellulären<br />

Signalgebung auf Proteinebene durch strukturelle und<br />

funktionelle Analysen molekularer Interaktionen. Die Projekte<br />

umfassen:<br />

- Proteinkinasen als therapeutische Targets<br />

- Die Zelloberfläche als Reaktionszentrum und Angriffsziel<br />

- Steuerung des Zellzyklus am G2/Mitose Übergang<br />

- Strukturelle Kontrollmechanismen molekularer Interaktionen<br />

(Krankheitsrelevante Proteindomänen als<br />

Target)<br />

Die reversible Proteinphosphorylierung ist ein universelles<br />

Werkzeug zur schnellen Steuerung der biologischen<br />

Aktivität von Proteinen. Auch beim Wachstum<br />

von Krebszellen spielt sie eine große Rolle. Das Verständnis<br />

dieser Reaktion erfordert die Kenntnis der für Proteinphosphorylierung<br />

verantwortlichen Schlüsselenzyme - der<br />

Proteinkinasen - auf molekularer Ebene bis hin zu ihrer<br />

Regulation, Funktion und Hemmung bei der lebenden<br />

Zelle. Proteinkinase-Hemmstoffe werden bereits zur Therapie<br />

verschiedener Krebsformen eingesetzt.<br />

Die durch Phosphorylierung ausgeübte Kontrolle geschieht<br />

häufig durch lokale Strukturänderungen der Substrate,<br />

wie dies auch in unseren früheren Arbeiten gezeigt<br />

werden konnte. Wir haben diese Art von Konformationskontrolle<br />

von isolierten Proteindomänen anhand<br />

synthetischer Peptide untersucht. Diese Arbeiten<br />

umfassen Untersuchungen zum Aktionsmechanismus von<br />

Fusionspeptiden und einen neu entdeckten Dömänentyp,<br />

ein β→α Polaritäts-abhängiger Konformationsschalter.<br />

Abteilung A060<br />

Pathochemie<br />

Proteinkinasen als therapeutische Targets<br />

D. Bossemeyer, A. Erlbruch, S. Herrero de Vega,<br />

Z. Nurachman, M. Gassel, N. König, V. Kinzel<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

Intern: W.-D. Lehmann und A. Schlosser (B090)<br />

Extern: Dr. R.A. Engh, Roche-Diagnostics Penzberg; Prof. Dr. R.<br />

Huber und Dr. T. Holak, MPI für Biochemie, Martinsried; Prof. Dr.<br />

F.W. Herberg, Univerität Kassel<br />

Zusatzfinanzierung: Roche-Diagnostics, Penzberg<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Die Mehrzahl aller menschlichen Krebserkrankungen und<br />

vieler andere Krankheiten ist eng mit der Fehlregulation<br />

von Proteinkinasen verknüpft. Proteinkinasen als zentrale<br />

Schalter der zellulären Regulation und Signaltransduktion<br />

phosphorylieren Proteine, wodurch deren Funktionszustand<br />

reversibel geändert wird. Im Grundzustand sind die meisten<br />

Proteinkinasen allerdings inaktiv, ihre pathologischen<br />

Wirkungen resultieren in der Regel aus ihrer Überexpression<br />

oder Daueraktivierung. Hemmstoffe für die Aktivität von<br />

Proteinkinasen sind daher äußerst vielversprechende Agenzien<br />

in der Tumortherapie mit z. T. überwältigenden therapeutischen<br />

Erfolgen bei nur geringen Nebenwirkungen.<br />

Dies zeigt eindrucksvoll das Beispiel des Proteinkinaseinhibitors<br />

STI571 (Gleevec) bei der Behandlung der chronischen<br />

myeloischen Leukämie. Eine Grundlage für die Entwicklung<br />

dieses Therapeutikums war die Struktur der ATP-<br />

Bindestelle von Proteinkinasen, wie sie von uns für die cAMPabhängige<br />

Proteinkinase 1993 mit als erstes vorgelegt<br />

wurde. Ein großes Hindernis bei der strukturbasierten Entwicklung<br />

von selektiven Proteinkinaseinhibitoren ist der<br />

Mangel an Kristallstrukturen therapeutisch relevanter Proteinkinasen.<br />

Von den über 500 verschiedenen Proteinkinasen<br />

des menschlichen Genoms sind gerade einmal 6%<br />

kristallisiert. Die Arbeitsgruppe versucht daher, auf zwei<br />

Wegen räumliche Strukturinformationen von Proteinkinasen<br />

für die Inhibitorentwicklung zu gewinnen. Der direkte Weg<br />

führt über die rekombinante Expression, Reinigung und<br />

Kristallisation von Proteinkinasen, z. Zt. überwiegend aus<br />

der Gruppe der AGC-Kinasen, zu der u. a. so wichtige Vertreter<br />

wie PKA, PKC, PDK1, PKB gehören. Hierzu werden<br />

sowohl bakterielle als auch eukaryontische (Insektenzell-)<br />

Expressionsysteme eingesetzt. Der indirekte Weg führt über<br />

die katalytische Untereinheit der PKA. Kokristallisationsstudien<br />

mit Proteinkinaseinhibitoren lassen Rückschlüsse<br />

darauf zu, welche Faktoren und Eigenschaften für die<br />

Bindung von Inhibitoren eine Rolle spielen [1,2]. Wegen<br />

der hohen Konserviertheit des katalytischen Kerns von<br />

Proteinkinasen lassen sich bestimmte Eigenschaften und<br />

strukturelle Charakteristika anderer, verwandter Kinasen<br />

durch gerichtete Mutagenese von PKA nachahmen (dabei<br />

entstehen sogenannte Surrogatkinasen) [3,4]. Dieser Weg<br />

bietet den Vorteil der leichten Gangbarkeit, da für PKA<br />

von uns vielfältige Aktivierungs- Reinigungs- und<br />

Kristallisationssysteme entwickelt wurden, die sich längst<br />

im Routineeinsatz bewährt haben.<br />

Um eine möglichst breite und solide Basis für die Entwicklung<br />

neuer Hemmstoffe zu schaffen, versuchen wir darüber<br />

hinaus, die strukturellen und funktionellen Mechanismen<br />

der Katalyse und der zellulären Inaktivierungsprozesse von<br />

Proteinkinasen zu verstehen. Hierzu kombinieren wir strukturelle<br />

Analysen, gerichtete Mutagenesen von ausgewählten<br />

Aminosäureresten und konservierten Strukturelementen<br />

und funktionelle sowie kinetische Studien, z.

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