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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Chemokin: RANTES bei der akuten Abstoßung allogener<br />

Transplantate funktionell untersucht. Die intravenöse Gabe<br />

des antagonistischen Chemokin-Analogs Met-RANTES und<br />

des nicht peptidergen Chemokin-Rezeptor CCR1 Antagonisten<br />

BX 471 bewirkte eine Reduktion der akuten Entzündung<br />

und eine Abnahme der Abstoßung in Nieren-,<br />

Herz- und Dünndarmtransplantaten. Wir konnten zudem<br />

zeigen, daß Met-RANTES die Wirkung einer niedrig-dosierten<br />

Cyclosporin A Immunsuppression wirkungsvoll verstärkte.<br />

In vitro Untersuchungen zum möglichen Mechanismus<br />

dieser Met-RANTES Wirkung ergaben, daß unter physiologischen<br />

Flußbedingungen die Arretierung von Monozyten<br />

an aktiviertes mikrovaskuläres Endothel durch eine Blockade<br />

RANTES-zugehöriger Chemokinrezeptoren unterdrückt<br />

wurde. Diese Untersuchungen demonstrierten die funktionelle<br />

Bedeutung von Chemokinen für die Rejektion eines<br />

allogenen transplantierten Organs. Diese Experimente<br />

unterstützen insgesamt die Annahme, daß Chemokine die<br />

Interaktion von Endothel und immunkompetenten Zellen<br />

in einer Alloreaktivitätsreaktion wesentlich beeinflussen.<br />

Weitere Analysen zur Rolle von Chemokinen bei der Entwicklung<br />

der chronischen Transplantatdysfunktion werden<br />

durchgeführt.<br />

Analyse der Rolle von Sauerstoff-reaktiven<br />

Spezies bei der Gewebsrejektion<br />

K. Sun, Y. Li, H.-J. Gröne<br />

In Kooperation mit: Dr. med. Tomislav Stojanovic, Chirurgische<br />

Klinik der Universität Göttingen, Prof. Dr. rer. nat. Ernst Malle,<br />

Klinische Biochemie der Universität Graz, Prof. Dr. med. Ton<br />

Rabelink, Medizinische Klinik, Universität Utrecht<br />

Ein wichtiger Modulator der endothelialen Funktion ist das<br />

Radikal NO. Das durch die endotheliale NO-Synthase konstitutiv<br />

synthetisierte NO besitzt mehrere Endothel-zytoprotektive<br />

Eigenschaften (Hemmung der Thrombozytenadhäsion/aggregation,<br />

Verminderung der Endothelpermeabilität,<br />

Hemmung der Proliferation glatter Muskelzellen<br />

und Vasodilatation). In einem allogenen Rattennieren-<br />

Transplantationsmodell konnten wir belegen, daß die<br />

Inhibition der konstitutiven endothelialen NO-Synthese zu<br />

einer deutlichen Verschlechterung der Transplantatfunktion<br />

und zu einer ausgeprägten vaskulären Abstoßung des Organs<br />

führt. Es gelang somit einen nicht-immunologischen<br />

Einfluß auf die Alloreaktivität des Nierentransplantates zu<br />

nehmen. Dieser tierexperimentelle Befund könnte durchaus<br />

klinische Bedeutung besitzen, da Inhibitoren der NO-<br />

Synthase (L-ADMA, L-NMMA) beim akuten Nierenversagen,<br />

das direkt nach Transplantation bei einem nicht geringen<br />

Prozentsatz allogen Transplantierter vorliegt, akkumulieren<br />

können und über eine Inhibition der endothelialen NO-<br />

Synthase frühe Rejektionsphänomene verstärken könnten.<br />

In Erweiterung dieser Untersuchungen konnten wir durch<br />

die selektive Hemmung der induzierbaren NO-Synthase,<br />

die bei Rejektion überwiegend von immunkompetenten<br />

Zellen (z.B. Monozyten/Makrophagen) exprimiert wird und<br />

- wegen hoher generierter NO- und O -Mengen zytotoxische<br />

2<br />

Effekte auslöst, eine Reduktion interstitieller Rejektions-<br />

- phänomene erreichen. Die Generation von O durch NO-<br />

2<br />

Synthasen kann durch Cofaktoren der NO-Synthese z.B.<br />

Tetrahydrobiopterin und durch Supplementierung von<br />

Arginin signifikant reduziert werden; hiermit wird ein<br />

benefizieller Einfluß auf Rejektionsprozesse in allogenen<br />

Transplantaten erreicht. In weiteren Versuchen zur Bedeutung<br />

von reaktiven Sauerstoffspezies konnten wir durch<br />

Abteilung E090<br />

Zelluläre und Molekulare Pathologie<br />

eine Inhibition der Xanthinoxidoreduktase eine Hemmung<br />

allogener Rejektionsprozesse erreichen.<br />

Rolle sulfatierter Glycosphingolipide bei<br />

immunologischen Prozessen<br />

R. Sandhoff, R. Jennemann, H. Wiegandt, H.-J. Gröne<br />

Sulfatide sind Sulfo-Glycosphingolipide (S-GSL). Sulfatide<br />

werden in den Tumor infiltrierenden mononukleären Zellen<br />

exprimiert. Weitere Befunde weisen auf adhäsive Eigenschaften<br />

von Sulfatiden bei Endothel-Monozyt-Interaktionen<br />

hin. Eine spezifische Bindung von sulfatierten Glykolipiden<br />

mit Chemokinen wurde von uns erstmals beschrieben<br />

und führte zu einer wesentlichen Modulation der<br />

Chemokin-Wirkungen.<br />

RNA-Expressionsprofile bei Prostata-Karzinom und<br />

Nierenerkrankungen<br />

Das Prostatakarzinom ist die häufigste maligne Erkrankung<br />

des Mannes. Die histopathologische Diagnostik ist die<br />

entscheidene diagnostische Maßnahme beim Prostatakarzinom<br />

und bestimmt wesentlich die Therapie. Die<br />

Supplementierung der Histolopathologie durch weitere<br />

objektive diagnostische Parameter ist ein wünschenswertes<br />

Ziel. Unsere Abteilung hat durch Genexpressionsprofile<br />

getrennt für Epithelien und Stromazellen in nicht malignen<br />

und malignen Prostata-Anteilen eine klare Trennung zwischen<br />

benignen und malignen prostatischen Veränderungen<br />

erreichen können. Es ist wahrscheinlich, daß durch<br />

diese und folgende Untersuchungen die histopathologische<br />

Diagnostik des Prostatakarzinoms wesentlich optimiert<br />

werden kann. In analogen Versuchen bei entzündlichen<br />

Nierenerkrankungen konnten wir belegen, daß „Genexpression<br />

Fingerprints“ exakt mit der exkretorischen Nierenfunktion<br />

ätiologisch unterschiedlicher Nierenerkrankungen<br />

korreliert werden können und zur Prognoseabschätzung<br />

von immunologisch bedingten Nierenerkrankungen unabhängig<br />

von der Therapie geeignet sind. Diese Untersuchungen<br />

müssen durch weitere kontrollierte Studien<br />

validiert und ergänzt werden.<br />

Histopathologische Spezialdiagnostik<br />

H.-J. Gröne<br />

Es wurde eine Arbeitsgruppe für histopathologische Spezialdiagnostik<br />

eingerichtet, die in ausgewählten Gebieten der<br />

Pathologie eine wissenschaftlich orientierte Diagnostik<br />

durchführt. Es wird so erreicht, dass (1) die in der Abteilung<br />

tätigen Pathologen die für die Beratung anderer Abteilungen<br />

des DKFZ und für ihre eigene wissenschaftliche<br />

Arbeit notwendige humanpathologische Expertise behalten,<br />

(2) humanes Material verschiedenen Abteilungen des<br />

DKFZ zur Verfügung gestellt werden kann (3) die Abteilung<br />

selbst, das humane Material in korrelativen Untersuchungen<br />

zu experimentellen Befunden einsetzen kann und<br />

(4) das DKFZ seit Gründung der Abteilung, eine von der<br />

Deutschen Ärztekammer anerkannte Ausbildungsstätte für<br />

Pathologie ist.<br />

Histopathologische Analyse transgener Tiere<br />

H.-J. Gröne, E. Kiss<br />

Die Abteilung hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich<br />

speziell mit der konsultativen histopathologischen Diagnostik<br />

transgener Tiere beschäftigt. Die umfassende morphologische<br />

Analyse transgener und knock-out Tiere ist für die<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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