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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

Dr. Anja Krones-Herzig<br />

Technisches Personal<br />

Dagmar Metzger<br />

Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

Arbeitsgruppe Molekulare Stoffwechselkontrolle (A170)<br />

Leiter: Dr. Stephan Herzig<br />

Die Arbeiten der im Oktober 2003 etablierten Arbeitsgruppe<br />

„Molekulare Stoffwechselkontrolle“ beschäftigen<br />

sich mit transkriptionellen Kontrollmechanismen, die an<br />

der Regulation biochemischer Stoffwechselwege beteiligt<br />

sind und deren Dysfunktion zur Entstehung metabolischer<br />

Erkrankungen, wie Typ II Diabetes, Tumor-Kachexie<br />

oder Alterungsprozess, beitragen können.<br />

Durch gezielte, gewebespezifische Aktivierung oder De-<br />

Aktivierung einzelner Transkriptionsfaktoren in der Maus<br />

und die mechanistische Analyse ihrer transkriptionellen<br />

Aktivität mit Hilfe von DNA-Protein, Protein-Protein oder<br />

Gen-Promotor-Funktionsstudien in kultivierten Zellen<br />

werden die vom jeweiligen Faktor kontrollierten Zielgene<br />

identifiziert und die metabolische Funktion des Transkriptionsfaktors<br />

charakterisiert. Bei diesen Versuchen kommen<br />

insbesondere adenovirale Gen-Transfer-Systeme in<br />

Verbindung mit RNA-Interferenz-Technologie und DNA-<br />

Chip-Analysen zur Erstellung von Gen-Expressionsprofilen<br />

zum Einsatz.<br />

Vorausgehende Arbeiten konnten in dieser Hinsicht erfolgreich<br />

neue molekulare Regulatoren des Blutzuckerund<br />

Fettstoffwechsels identifizieren. Die weiterführende<br />

Charakterisierung dieser Faktoren im Rahmen der neu<br />

eingerichteten Arbeitsgruppe verspricht wertvolle Einblikke<br />

in die Pathogenese metabolischer Erkrankungen. Bestimmte<br />

Transkriptionsfaktor-Familien könnten so als<br />

neue Klasse von Kandidatengenen für die Manifestation<br />

von Hormon-abhängigen Stoffwechselerkrankungen und<br />

als prototypische Zielmoleküle für die Entwicklung alternativer<br />

Therapiekonzepte etabliert werden.<br />

A170<br />

Molekulare Stoffwechselkontrolle<br />

Kontrolle der hepatischen Glucose-Produktion<br />

durch transkriptionelle Co-Aktivatoren<br />

A. Krones-Herzig, S. Herzig<br />

In Zusammenarbeit mit G. Schütz, DKFZ und Marc Montminy, Salk<br />

Institute, La Jolla, USA<br />

Die hepatische Gluconeogenese dient normalerweise der<br />

Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels in der Postresorptionsphase<br />

zur Versorgung lebenswichtiger Organe. Die Aktivierung<br />

des gluconeogenetischen Programmes beruht<br />

dabei auf dem Absinken des Plasma-Insulin-Spiegels und<br />

einem gleichzeitigen Anstieg gegen-regulatorischer Hormone,<br />

wie Glucagon und Glucocorticoiden. Unsere Arbeiten<br />

konnten zeigen, dass Glucagon die Gluconeogenese im wesentlichen<br />

durch die Protein Kinase A vermittelte Phosphorylierung<br />

des cAMP-responsiven Transkriptionsfaktors CREB<br />

aktiviert, der seinerseits die Expression gluconeogenetischer<br />

Schlüsselenzyme durch Induktion des Hormon-Rezeptor Co-<br />

Aktivators PGC-1 stimuliert. In Antwort auf Glucocorticoide<br />

aktiviert PGC-1 seinerseits den Glucocorticoid-Rezeptor und<br />

gewährleistet so die Kooperativität der cAMP- und Glucocorticoid-Signalwege<br />

bei der Induktion der Gluconeogenese.<br />

Die abnormale Aktivierung von PGC-1 durch CREB ist somit<br />

wesentlich für die überhöhte Glucose-Produktion im Typ II<br />

Diabetes verantwortlich und könnte daher entscheidend<br />

zum Phänotyp der Insulin-Resistenz und Hyperglykämie bei<br />

diabetischen Patienten beitragen [1]. Die Identifizierung<br />

von PGC-1 als zentralem Kontrollpunkt hepatischer Gluconeogenese<br />

stellte das erste Beispiel der Regulation eines<br />

metabolischen Programmes durch einen transkriptionellen<br />

Co-Aktivator dar. Neben PGC-1 konnten weitere Co-Faktoren<br />

identifiziert werden, die nach vorläufigen Befunden<br />

neuartige molekulare Redoxsensoren darstellen und an der<br />

Hormon- und Redox-abhängigen Regulation des Energie-<br />

Stoffwechsels beteiligt sind. Durch RNAi Gen-Knock-Down<br />

in Mäusen sowie intermolekulare Interaktionsstudien soll<br />

der funktionelle Beitrag dieser Co-Faktoren zur Regulation<br />

der Blutzuckerhomöostase näher untersucht werden. Da<br />

Abweichungen im zellulären Redoxsystem ein wesentliches<br />

biochemisches Merkmal metabolischer Störungen sind, sollen<br />

diese Untersuchungen zur Redoxsensitivität von transkriptionellen<br />

Co-Faktoren neuartige Mechanismen der molekularen<br />

Stoffwechselkontrolle aufdecken, deren Dysfunktion<br />

an der Pathogenese metabolischer Erkrankungen kausal<br />

beteiligt ist.<br />

Kontrolle peripherer Insulin-Sensitivität<br />

durch molekulare Inhibitoren der<br />

Insulin-Signaltransduktion<br />

D. Metzger, S. Herzig<br />

In Zusammenarbeit mit K. Du, Tufts University, Boston, USA und<br />

R. Kulkarni, Joslin Diabetes Center, Boston, USA<br />

Primärer Defekt in der Pathogenese Hormon-abhängiger<br />

Stoffwechselstörungen ist die Entwicklung der Insulin-Resistenz<br />

peripherer Gewebe und die gleichzeitig übersteigerte<br />

Aktivierung gegen-regulatorischer Glucagon/cAMP- und<br />

Glucocorticoid-Signalwege. Auf molekularer Ebene basiert<br />

die Insulin-Resistenz dabei auf der fehlerhaften Kontrolle<br />

der Genexpression metabolischer Schlüsselenzyme. Insbesondere<br />

molekulare Defekte der Leber und des Fettgewebes<br />

tragen wesentlich zum Phänotyp der Dyslipidämie,<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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