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MDCK-MRP2 - Dkfz

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74<br />

Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

Elektronenspektroskopie für die Analyse von<br />

Nano-Strukturen<br />

Koordination: M.F. Trendelenburg, H. Tröster,<br />

H. Spring<br />

H. Tröster, L.H. Monteiro-Leal, L. Campanati Araujo,<br />

M. Pelajo Machado, A. Marques Cianciarullo<br />

M. Wießler, H.C. Kliem, C. Granzow, E. Mark (E080)<br />

In Zusammenarbeit mit W.W. Franke, J. Kartenbeck (A010,<br />

DKFZ); W. Schlegel (E040, DKFZ); M. Pawlita (F020, DKFZ);<br />

E. Delain (Inst. Gustave Roussy, Villejuif/Frankreich); S. Fakan<br />

(Univ. Lausanne/Schweiz); P. Oudet, P. Schultz, C. Crucifix,<br />

J. Witz (Univ. Strasbourg/Frankreich); Steinbeis Transfer<br />

Zentrum (STZ) Analyt. EM in Biomedizin u. Biotechnologie Heidelberg,<br />

H. Kohl (Univ. Münster), J. Mayer (RWTH Aachen) ,<br />

M. Schwarz (Orthopädie, Univ. Klinikum Mannheim) , S. Milz<br />

(Anatomie, Univ. München), M. Hafner (FH Technologie,<br />

Mannheim).<br />

Grundlage des Electron Spectroscopic Imaging ist die<br />

inelastische Elektronenstreuung in den inneren Atomschalen,<br />

d.h. es wird ein Hüllelektron durch Energieübertragung<br />

angeregt oder ionisiert, als Folge ergibt sich ein<br />

Element charakteristischer Energieverlust des Strahlelektrons.<br />

Sind in einem elektronenmikroskopischen Präparat<br />

Elemente in einer nachweisbaren Masse vorhanden, so entstehen<br />

im Energieverlustspektrum definierte Absorptionskanten.<br />

Aus diesen Absorptionskanten lassen sich dann<br />

Rückschlüsse auf das Element, das Hüllenelektron und die<br />

Konzentration ziehen (vgl. Darstellung in Abb.1).<br />

Hauptprojekte: Forschung und Entwicklung<br />

1. Quantifizierung erforderlicher Objekt- und Analyse Parameter<br />

biomedizinischer Proben für das Electron<br />

Spectroscopic Imaging (ESI) und die Electron Energy<br />

Loss Spektroskopie (EELS). Hauptsächlich für folgende<br />

Präparattypen: Gespreitete DNA/Nukleinsäurekomplexe<br />

und nichtkontrastierte Ultradünn-Schnitte durch fixierte<br />

Zellen. An diesen Präparaten soll die Elementverteilung<br />

von Strukturgebundenem Phosphor quantitativ dargestellt<br />

werden.<br />

2. Schritte zur Quantifizierung des Phosphor (P)Gehalts definierter<br />

viraler Genome. Ein besonderes Problem bei der<br />

Quantifizierung von Phosphor Signalen ist die Definition<br />

des Präparat Untergrund Signals. Um die Relation der<br />

Beiträge von spezifischem Phosphat (P) Signal gegenüber<br />

dem unspezifischen Untergrund Signal zu definie-<br />

A120<br />

Strukturelle Genanalyse<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

ren, haben wir verschiedenen virale Proben auf EM-Träger<br />

Kohlenstoff Membranen adsorbiert. Hierbei konnte<br />

ein speziell konfigurierter Präparatetyp entwickelt werden,<br />

der es erlaubt Virus Partikel, die DNA oder RNA in<br />

einer Packungsdichte von 3-5 P-Atomen/um² enthalten,<br />

in Bezug auf das P-spezifische Signal reproduzierbar<br />

zu analysieren. (Abb 1: C,D) [1-3; PT 2, PT 3]<br />

3. Ein neues Verfahren zur Elementspezifischen Darstellung<br />

von Immunogold markierten Ultradünnschnitten. Das<br />

gegenwärtig intensivst genutzte EM-Markierungsverfahren<br />

besteht in der Verwendung von Antikörpergekoppelter<br />

Nanogold Partikel. Abgesehen von den bekannten<br />

Problemen der Erreichbarkeit der Antigene für<br />

die verwendeten gekoppelten Immuno-Gold-Proben<br />

ergibt sich sehr häufig das Problem, dass die genaue<br />

Position der spezifisch gebundenen Gold Partikel in vielen<br />

Fällen nicht genau definiert werden kann, da der<br />

Präparatuntergrund partikuläre Bereiche ähnlich hoher<br />

Elektronendichte aufweist, wie die der zur Immundedektion<br />

verwendeten Nanogold Partikel. Durch die von<br />

uns entwickelte Methode kann der Kontrastbeitrag der<br />

Nanogold Partikel selektiv gegenüber dem Präparatkontrast<br />

reproduzierbar ermittelt werden. Hiermit ist eine<br />

neue Möglichkeit gegeben, Immunogold markierte EM-<br />

Präparate quantitativ auszuwerten. [PT 3]<br />

4. Eine besondere Bedeutung für den Einsatz der EM Spektroskopie<br />

kann für die direkte Detektion und Lokalisation<br />

von zur Therapie applizierten Bor-Verbindungen in<br />

Patienten Tumoren erwartet werden (Haritz et al., J.<br />

Radiation Oncol. Biol. Phys. 28,1175, 1994). Seit mehreren<br />

Jahren wird das Verfahren der Bor-Neutronen Einfang<br />

Therapie (BNCT: Boron Neutron Capture Therapy)<br />

im Rahmen eines EG-Vorhabens weiterentwickelt. In den<br />

nächsten Jahren werden mehr und mehr speziell konfigurierte<br />

(meist höher konzentrierte Pharmaka /<br />

Diagnostica) mit höherem Bor Anteil (vgl. Feakes et. al.<br />

PNAS 96, 6406,1999) verwendet werden. [4,7; PT 1]<br />

5. Automatisierte Mehrfach EM-Immundetektion: Ein neuer<br />

Ansatz zur spektroskopischen Abbildung Gold-markierter<br />

Proben. Das derzeit häufigste verwendete Verfahren<br />

der ultrastrukturellen Immundetektion ist die<br />

Verwendung Nanogold-gekoppelter Antikörper. Im<br />

Routineeinsatz tritt häufig das Problem auf, dass die<br />

Nanogoldpartikel nur mit großen Schwierigkeiten über<br />

einem kontrastierten „dichten“ Präparatuntergrund erkannt<br />

werden können. Mit der von uns ausgearbeite-<br />

Abb. 2.: Ein neues Verfahren zur automatisierten Auswertung von EM Ultradünnschnitten nach simultaner 2-fach Immun-Markierung.<br />

Schema der Systemkonfiguration (A-D): ZEISS EM 912 Omega, mit 2K x 2K Slow Scan CCD Kamera (PROSCAN), in Verbindung mit<br />

analySIS Software 3.1 (SIS) und Bildverarbeitungsschritte (s. Text). E-F: zeigen das ausgewertete Präparate (E) und nach der<br />

Bilderverarbeitung (F, Programm Goldfinder).

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