MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Elektronenspektroskopie für die Analyse von<br />
Nano-Strukturen<br />
Koordination: M.F. Trendelenburg, H. Tröster,<br />
H. Spring<br />
H. Tröster, L.H. Monteiro-Leal, L. Campanati Araujo,<br />
M. Pelajo Machado, A. Marques Cianciarullo<br />
M. Wießler, H.C. Kliem, C. Granzow, E. Mark (E080)<br />
In Zusammenarbeit mit W.W. Franke, J. Kartenbeck (A010,<br />
DKFZ); W. Schlegel (E040, DKFZ); M. Pawlita (F020, DKFZ);<br />
E. Delain (Inst. Gustave Roussy, Villejuif/Frankreich); S. Fakan<br />
(Univ. Lausanne/Schweiz); P. Oudet, P. Schultz, C. Crucifix,<br />
J. Witz (Univ. Strasbourg/Frankreich); Steinbeis Transfer<br />
Zentrum (STZ) Analyt. EM in Biomedizin u. Biotechnologie Heidelberg,<br />
H. Kohl (Univ. Münster), J. Mayer (RWTH Aachen) ,<br />
M. Schwarz (Orthopädie, Univ. Klinikum Mannheim) , S. Milz<br />
(Anatomie, Univ. München), M. Hafner (FH Technologie,<br />
Mannheim).<br />
Grundlage des Electron Spectroscopic Imaging ist die<br />
inelastische Elektronenstreuung in den inneren Atomschalen,<br />
d.h. es wird ein Hüllelektron durch Energieübertragung<br />
angeregt oder ionisiert, als Folge ergibt sich ein<br />
Element charakteristischer Energieverlust des Strahlelektrons.<br />
Sind in einem elektronenmikroskopischen Präparat<br />
Elemente in einer nachweisbaren Masse vorhanden, so entstehen<br />
im Energieverlustspektrum definierte Absorptionskanten.<br />
Aus diesen Absorptionskanten lassen sich dann<br />
Rückschlüsse auf das Element, das Hüllenelektron und die<br />
Konzentration ziehen (vgl. Darstellung in Abb.1).<br />
Hauptprojekte: Forschung und Entwicklung<br />
1. Quantifizierung erforderlicher Objekt- und Analyse Parameter<br />
biomedizinischer Proben für das Electron<br />
Spectroscopic Imaging (ESI) und die Electron Energy<br />
Loss Spektroskopie (EELS). Hauptsächlich für folgende<br />
Präparattypen: Gespreitete DNA/Nukleinsäurekomplexe<br />
und nichtkontrastierte Ultradünn-Schnitte durch fixierte<br />
Zellen. An diesen Präparaten soll die Elementverteilung<br />
von Strukturgebundenem Phosphor quantitativ dargestellt<br />
werden.<br />
2. Schritte zur Quantifizierung des Phosphor (P)Gehalts definierter<br />
viraler Genome. Ein besonderes Problem bei der<br />
Quantifizierung von Phosphor Signalen ist die Definition<br />
des Präparat Untergrund Signals. Um die Relation der<br />
Beiträge von spezifischem Phosphat (P) Signal gegenüber<br />
dem unspezifischen Untergrund Signal zu definie-<br />
A120<br />
Strukturelle Genanalyse<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
ren, haben wir verschiedenen virale Proben auf EM-Träger<br />
Kohlenstoff Membranen adsorbiert. Hierbei konnte<br />
ein speziell konfigurierter Präparatetyp entwickelt werden,<br />
der es erlaubt Virus Partikel, die DNA oder RNA in<br />
einer Packungsdichte von 3-5 P-Atomen/um² enthalten,<br />
in Bezug auf das P-spezifische Signal reproduzierbar<br />
zu analysieren. (Abb 1: C,D) [1-3; PT 2, PT 3]<br />
3. Ein neues Verfahren zur Elementspezifischen Darstellung<br />
von Immunogold markierten Ultradünnschnitten. Das<br />
gegenwärtig intensivst genutzte EM-Markierungsverfahren<br />
besteht in der Verwendung von Antikörpergekoppelter<br />
Nanogold Partikel. Abgesehen von den bekannten<br />
Problemen der Erreichbarkeit der Antigene für<br />
die verwendeten gekoppelten Immuno-Gold-Proben<br />
ergibt sich sehr häufig das Problem, dass die genaue<br />
Position der spezifisch gebundenen Gold Partikel in vielen<br />
Fällen nicht genau definiert werden kann, da der<br />
Präparatuntergrund partikuläre Bereiche ähnlich hoher<br />
Elektronendichte aufweist, wie die der zur Immundedektion<br />
verwendeten Nanogold Partikel. Durch die von<br />
uns entwickelte Methode kann der Kontrastbeitrag der<br />
Nanogold Partikel selektiv gegenüber dem Präparatkontrast<br />
reproduzierbar ermittelt werden. Hiermit ist eine<br />
neue Möglichkeit gegeben, Immunogold markierte EM-<br />
Präparate quantitativ auszuwerten. [PT 3]<br />
4. Eine besondere Bedeutung für den Einsatz der EM Spektroskopie<br />
kann für die direkte Detektion und Lokalisation<br />
von zur Therapie applizierten Bor-Verbindungen in<br />
Patienten Tumoren erwartet werden (Haritz et al., J.<br />
Radiation Oncol. Biol. Phys. 28,1175, 1994). Seit mehreren<br />
Jahren wird das Verfahren der Bor-Neutronen Einfang<br />
Therapie (BNCT: Boron Neutron Capture Therapy)<br />
im Rahmen eines EG-Vorhabens weiterentwickelt. In den<br />
nächsten Jahren werden mehr und mehr speziell konfigurierte<br />
(meist höher konzentrierte Pharmaka /<br />
Diagnostica) mit höherem Bor Anteil (vgl. Feakes et. al.<br />
PNAS 96, 6406,1999) verwendet werden. [4,7; PT 1]<br />
5. Automatisierte Mehrfach EM-Immundetektion: Ein neuer<br />
Ansatz zur spektroskopischen Abbildung Gold-markierter<br />
Proben. Das derzeit häufigste verwendete Verfahren<br />
der ultrastrukturellen Immundetektion ist die<br />
Verwendung Nanogold-gekoppelter Antikörper. Im<br />
Routineeinsatz tritt häufig das Problem auf, dass die<br />
Nanogoldpartikel nur mit großen Schwierigkeiten über<br />
einem kontrastierten „dichten“ Präparatuntergrund erkannt<br />
werden können. Mit der von uns ausgearbeite-<br />
Abb. 2.: Ein neues Verfahren zur automatisierten Auswertung von EM Ultradünnschnitten nach simultaner 2-fach Immun-Markierung.<br />
Schema der Systemkonfiguration (A-D): ZEISS EM 912 Omega, mit 2K x 2K Slow Scan CCD Kamera (PROSCAN), in Verbindung mit<br />
analySIS Software 3.1 (SIS) und Bildverarbeitungsschritte (s. Text). E-F: zeigen das ausgewertete Präparate (E) und nach der<br />
Bilderverarbeitung (F, Programm Goldfinder).