MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Interaktion von Protein Kinase Cδ und<br />
Estrogenrezeptor in Brustkrebszellen<br />
B. De Servi, D. Mayer<br />
Estrogene üben ihre Wirkung durch Bindung an den<br />
Estrogenrezeptor (ER) aus. Dabei kommt es zur Interaktion<br />
mit verschiedenen anderen Signalwegen. Ein Signalmolekül,<br />
welches estrogenabhängige Signalwege zu beeinflussen<br />
scheint, ist die Proteinkinase Cδ (PKCδ). Dieser wird<br />
eine wichtige Rolle bei Zelldifferenzierung, Apoptose und<br />
Tumorsuppression zugesprochen.<br />
Ziel dieses Projektes ist zu klären, ob Expression, Aktivität<br />
und intrazelluläre Lokalisation von PKCδ einen Einfluss auf<br />
die Aktivität, die Phosphorylierung und die Expression des<br />
ER haben. Behandlung von estrogenabhängigen Brustkrebszellen<br />
mit dem Phorbolester TPA resultiert in Phosphorylierung,<br />
Aktivierung und anschließendem Abbau des<br />
ER. Durch Einsatz geeigneter Inhibitoren konnte gezeigt<br />
werden, dass dieser Effekt auf Aktivierung der PKCδ zurückzuführen<br />
ist [3]. Des weiteren wurden Expressionskonstrukte<br />
generiert, die die vollständige PKCδ-Sequenz bzw.<br />
die Sequenz für die regulatorische Domäne des Enzyms<br />
(RDδ), die einen inhibitorischen Effekt auf PKCδ hat, enthalten.<br />
Die transiente Transfektion dieser Konstrukte in<br />
MCF-7-Zellen und eine anschließende Zellfraktionierung soll<br />
weiteren Aufschluss über funktionale Mechanismen der<br />
Interaktion von PKCδ und ER Signalwegen in Brustkrebszellen<br />
geben.<br />
Der IGF-Signalweg in Prostatakarzinomen<br />
Y. Liao, D. Mayer<br />
In Kooperation mit PD Dr. Rainer Grobholz, Pathologisches<br />
Institut, Universitätsklinikum Mannheim, Prof. Dr. Peter Angel,<br />
Abteilung Signaltransduktion und Wachstumsregulation, DKFZ;<br />
Professor Dr. Dr. Ulrich Abel, Institut für Medizinische Biometrie,<br />
Universität Heidelberg; PD Dr. Maurice-Stephan Michel und Dr.<br />
Lutz Trojan, Urologische Forschung, Universitätsklinikum<br />
Mannheim<br />
Zusatzfinanzierung Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim<br />
Den Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren IGF-I und IGF-II<br />
wird eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Progression<br />
des Prostatakarzinoms zugeschrieben. Die Serumspiegel<br />
dieser Wachstumsfaktoren ist bei Prostatakarzinompatienten<br />
häufig erhöht. Die biologische Aktivität der IGFs<br />
wird durch den IGF-I Rezeptor Signalweg vermittelt<br />
(Abb. 1). Die lokale Konzentration an freien, biologisch aktiven<br />
IGFs wird durch (inhibitorische) IGF-Bindungsproteine<br />
(IGFBP) reguliert. IGFBP3 ist ein Substrat für das Prostataspezifische<br />
Antigen (PSA), eine Protease, welche in Prostatakarzinomen<br />
verstärkt produziert und ins Serum abgegeben<br />
wird. Es ist deshalb anzunehmen, dass bei Prostatakarzinompatienten<br />
nicht nur die IGF- Gesamtkonzentration,<br />
sondern auch die Menge an freien IGFs im Serum erhöht<br />
ist.<br />
Aktivierung des IGF-Signalweges durch IGFs resultiert in<br />
der Stimulation des Zellwachstums und in der Hemmung<br />
der Apoptose. Gesteigerte Expression der Proteine des<br />
IGF-Signalweges oder eine Dysbalance zwischen IGFs und<br />
IGFBP zugunsten der IGFs führt zu gesteigerter Zellproliferation.<br />
Wir untersuchten die Expression von IGF-I Rezeptor, IRS-1,<br />
Akt/PKB, IGF-I, IGF-II und IGFBP3 mittels Immunohistochemie<br />
in 56 menschlichen Prostatakarzinomen, benignem<br />
Gewebe von denselben Patienten, sowie in PIN-Läsionen<br />
(prostatische intraepitheliale Neoplasien, welche<br />
A105<br />
Hormonwirkung und Signaltransduktion<br />
Tumorvorstufen darstellen) und korrelierten deren Ausmaß<br />
(Intensität und Flächenanteil der positiven Gewebeareale)<br />
mit klinisch-pathologischen Parametern (Gleason Score,<br />
Tumorstadium (pT) und prä-operative Serumspiegel von<br />
PSA).<br />
IGF-I Rezeptor, IRS-1, Akt/PKB, IGF-I and IGF-II waren in<br />
Karzinomen verstärkt exprimiert, IGFBP3 war unverändert.<br />
Die Expression von IGF-I und IGF-II und von Akt/PKB in<br />
Prostatageweben korrelierte positiv mit hohen prä-operativen<br />
PSA Serumspiegeln.<br />
Außerdem korrelierte die Expression von IGF-II mit der<br />
Tumorprogression, welche durch den Gleason Score definiert<br />
wurde. Die Überexpression von IGF-I und IGF-II bei<br />
unveränderter IGFBP3 Expression spricht dafür, dass die<br />
IGF/IGFBP3-Balance in Prostatakarzinomen verändert ist<br />
(Abb.1).<br />
Diese Befunde sprechen für eine wichtige Rolle des IGF-<br />
Signalweges bei der Initiation und Progression von Prostatakarzinomen.<br />
Weitere Untersuchungen sollen zeigen,<br />
ob die Überexpression der Proteine des IGF-Signalweges<br />
prognostische Aussagen erlauben und ob sie Ansatzpunkte<br />
für die Therapie des Prostatakarzinoms bieten [4, 5].<br />
Abb. 1: Das IGF-Signalsystem besteht aus den Liganden IGF-I<br />
und IGF-II, den IGF-Bindungsproteinen (IGFBP), dem IGF-I Rezeptor<br />
und seinem Substrat IRS-1, sowie den nachgeordneten<br />
Proteinen Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K) und Akt/Proteinkinase<br />
B. In Prostatakarzinomen werden IGF-I, IGF-II, IGF-I Rezeptor,<br />
IRS-1 und Akt verstärkt exprimiert, während die Expression<br />
des regulatorischen / inhibitorischen IGF-Bindungsprotein-3<br />
(IGFBP3) im Vergleich zu benignem Gewebe unverändert bleibt .<br />
Proteolyse von IGFBP3 durch Prostata-spezifisches Antigen<br />
(PSA) erhöht die Spiegel an freien IGFs. Die Konsequenz ist eine<br />
verstärkte Aktivierung des IGF-Signalwegs, die zur Stimulation<br />
des Wachstums und zur Hemmung der Apoptose in Prostatakrebszellen<br />
führt.<br />
Identifizierung und funktionale Analyse neuer<br />
Marker für Prostatatumoren.<br />
A. Hermani, D. Mayer<br />
In Kooperation mit Prof. Dr. Peter Angel und Dr. Jochen Hess,<br />
Abteilung Signaltransduktion und Wachstumsregulation, DKFZ,<br />
und PD Dr. Rainer Grobholz, Pathologisches Institut, Universitätsklinikum<br />
Mannheim.<br />
Prostatakrebs ist die zweithäufigste bösartige Tumorerkrankung<br />
beim Mann in der westlichen Welt. Eine Prognose<br />
für den Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose eines<br />
Prostatakarzinoms sowie die Wahl der Behandlungsstrategie<br />
gestaltet sich aufgrund des sehr unterschiedlichen klini-<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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