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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

Wir haben zunächst sechs Gene für die weitere Analyse<br />

ausgewählt. Um in ihre weitgehend unbekannten Funktionen<br />

Einblick zu erhalten, schalten wir sie durch RNAi in<br />

geeigneten Zellinien aus, suchen mit 2-Hybrid-Screens nach<br />

Bindungspartnern, und prüfen rekombinant exprimierte einzelne<br />

Proteindomänen auf ihre biochemischen Eigenschaften.<br />

Um diagnostisch brauchbare Marker zu erhalten [1,2],<br />

müssen Expressionsunterschiede rasch und an möglichst<br />

vielen Patientinnen bestimmt und mit den histopathologischen<br />

Befunden und dem klinischen Verlauf der Erkrankung<br />

verknüpft werden. Dazu produzieren wir die codierten Proteine<br />

rekombinant in Bakterienzellen und gewinnen gegen<br />

sie gerichtete Antikörper, die zur immunhistologischen Färbung<br />

von Gewebeschnitten eingesetzt werden.<br />

Hochkomplexe diagnostische Peptidarrays<br />

F. R. Bischoff, S. Fernandez, K. Leibe, A. Nesterov<br />

In Zusammenarbeit mit Frank Breitling; Thomas Felgenhauer,<br />

Mario Beyer, Annemarie Poustka, Volker Stadler, Abteilung<br />

Molekulare Genomanalyse, DKFZ.<br />

Es wird ein Verfahren zur Herstellung hochkomplexer<br />

Peptidarrays entwickelt, das auf einem modifizierten Laserdrucker<br />

beruht, der statt des normalen Farbtoners Partikel<br />

druckt, in welche die aktivierten Aminosäuren für die Peptidsynthese<br />

eingebettet sind. Durch Erwärmen werden die<br />

Partikel geschmolzen, die darin eingeschlossenen Monomere<br />

freigesetzt und die Kopplungsreaktion gestartet. Durch<br />

wiederholte Merryfield-Zyklen von Koppeln, Waschen und<br />

Abspalten der Schutzgruppe kann eine große Zahl unterschiedlicher<br />

Peptide gleichzeitig auf einer Trägerfolie synthetisiert<br />

werden. Die Möglichkeit, alle Teilschritte der Synthese,<br />

auch die Verdampfung des Lösungsmittels, kontrollieren<br />

zu können, ergibt ein einfaches, robustes, schnelles,<br />

preiswertes und gegenüber dem bisherigen Stand der<br />

Technik bedeutend verbessertes Verfahren zur Herstellung<br />

komplexer Peptidarrays.<br />

Arrays dieser Art können z.B. dazu benutzt werden, den<br />

Antikörperstatus von Patienten zu bestimmen. Durch die<br />

Analyse von Peptidbibliotheken, welche die Proteome von<br />

Krankheitserregern oder das des Menschen repräsentieren,<br />

erhoffen wir Färbemuster zu erhalten, die uns Status<br />

und Verlauf von Krankheiten anzeigen. Ferner können mit<br />

den Arrays Substrate von Proteinkinasen gesucht werden,<br />

wobei etwa 100 000 Peptide 1000 menschliche Genprodukte<br />

als überlappende Peptide repräsentieren. Sobald<br />

man diese Substrate identifiziert hat, kann ein entsprechender<br />

Array von Kinase-Substraten aktive Signalwege in verschiedenen<br />

Geweben oder Zellinien nachweisen.<br />

Bisher haben wir 15 Aminosäure-„Toner“ entwickelt, die in<br />

einer Dichte von >100 000 Spots pro 20 x 20 cm auf<br />

Abb. 2: Selektive Toner-Ablagerung auf einem Chip mit Elektroden<br />

von 100 x 100 µm<br />

Abteilung A070<br />

Molekulare Biologie der Mitose<br />

einen festen Träger aufgedruckt werden können. Zusammen<br />

mit dem modifizierten Farb-Laserdrucker, der am Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

entwickelt wird, sollte die Synthese hochkomplexer<br />

Peptidarrays (>100 000 Peptide pro Blatt von 20 x 20 cm)<br />

demnächst möglich sein.<br />

Als Alternative zum Laserdrucker benutzen wir einen Chip,<br />

um Toner-Partikel selektiv auf definierte Flächen von 100 x<br />

100 µm aufzubringen [3]. Dieses Verfahren sollte es ermöglichen,<br />

noch deutlich mehr verschiedene Peptide auf einer<br />

kleinen Fläche zu synthetisieren.<br />

Der Ran-Signalweg im intrazellulären Transport<br />

F.R. Bischoff, M. Sjölinder, L. Schleicher, H. Ponstingl<br />

In Zusammenarbeit mit E. Hurt, Biochemiezentrum der Universität<br />

Heidelberg; C. Granzow und M. Kopun-Granzow, Abt. Molekulare<br />

Toxikologie, DKFZ.<br />

Die kleine GTPase Ran regelt mit ihren Kontrollfaktoren<br />

und Bindungspartnern den Transport von Proteinen und<br />

RNA durch die Porenkomplexe der Kernmembran. Zahlreiche<br />

Proteine binden spezifisch die aktive Form, RanGTP. Wir<br />

haben die Hauptkomponenten des Systems und mehrere<br />

Transportfaktoren aus menschlichen Zellen und aus Hefe<br />

isoliert und die Rolle von Ran bei der Bildung von Transportkomplexen<br />

am Ausgangspunkt und ihrer Dissoziation am<br />

Ziel untersucht. Ran liegt auf der cytoplasmatischen Seite<br />

der Kernmembran vorwiegend als inaktives RanGDP vor, im<br />

Kern hingegen als aktives RanGTP. RanGAP, ein Aktivator<br />

der Nukleotidhydrolyse, ist verantwortlich für die Inaktivierung<br />

im Cytoplasma, die Aktivierung im Kern bewirkt ein<br />

Nukleotidaustauschfaktor, RCC1.<br />

Die Transportfaktoren reagieren auf die Anwesenheit oder<br />

Abwesenheit von RanGTP, indem sie mit der Fracht beladen<br />

werden oder sie durch Dissoziation der Transportkomplexe<br />

„abladen“. Importine und Exportine verhalten<br />

sich dabei gegensätzlich: Frachtproteine im Cytoplasma<br />

mit einem klassischen Kernlokalisations-Signal binden in<br />

Abwesenheit von RanGTP über einen von mehreren<br />

Importin-α-Adaptoren an Importin-β, das für den eigentlichen<br />

Import zuständig ist. Die Translokation durch die Kernpore<br />

folgt einem bisher ungeklärten Mechanismus, der offenbar<br />

ohne Nukleotidhydrolyse auskommt. Im Kern wird<br />

der Import durch Dissoziation des importierten Komplexes<br />

beendet. RanGTP bindet mit hoher Affinität an Importin-β<br />

oder einen der verwandten Importfaktoren und löst dort<br />

eine Konformationsänderung aus, die Importin-α und Substrat<br />

freisetzt. Gleichzeitig wird dadurch die Rückbildung<br />

der Import-Komplexe verhindert.<br />

Im Gegensatz zu den Importinen binden Exportine ihre<br />

Frachten im Kern unter Ausbildung eines Komplexes mit<br />

RanGTP. Dieser sehr feste Exportkomplex wird ohne Hydrolyse<br />

des gebundenen GTP ins Cytoplasma befördert. Dort<br />

sind exportierte Komplexe zunächst nicht für die Stimulation<br />

der GTP-Hydrolyse durch RanGAP1 zugänglich. Hier greifen<br />

das kleine cytoplasmatische RanBP1 und das RanBP2<br />

der cytoplasmatischen Fasern an den Kernporen ein: Sie<br />

binden an RanGTP an einer anderen Stelle als die Transportfaktoren<br />

und ändern die Gestalt des Exportkomplexes. Nun<br />

erst wird die Hydrolyse des Ran-gebundenen GTP durch<br />

RanGAP1 stimuliert, das frei im Cytoplasma vorkommt oder<br />

über ein Peptid SUMO-1 an RanBP2 gebunden ist. Die GTP-<br />

Hydrolyse verhindert, daß sich der exportierte Komplex<br />

wieder zurückbildet, denn die Transportfaktoren haben nur<br />

eine sehr geringe Affinität für RanGDP. Damit sind die be-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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