MDCK-MRP2 - Dkfz
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244<br />
Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
Antigenpräsentation durch MHC II Moleküle<br />
Funktion von HLA-DM und HLA-DO und<br />
Tetraspan-Komplexen<br />
P. Brocke, K. Kunapuli, N. Garbi, M. Wühl, S. Schmidt,<br />
G.J. Hämmerling<br />
In Zusammenarbeit mit F. Batista, Cancer Research Institute,<br />
London, UK; L. Leserman, INSERM Marseille-Luminy, Frankreich;<br />
J. Neefjes, Netherlands Cancer Institue, Amsterdam,<br />
Niederlande; H. Kropshofer, Roche Center for Medical Genomics,<br />
Basel, Schweiz<br />
Die vornehmliche Funktion von MHC Klasse II-Molekülen ist<br />
es, körpereigene und fremde Antigene CD4-Zellen zu präsentieren.<br />
Sowohl endogene als auch von aussen aufgenommene<br />
Antigene werden in endosomalen Kompartimenten<br />
durch Proteasen in Peptide zerlegt und binden dort<br />
an MHC-II-Moleküle. Die MHC-II-Peptidkomplexe weren an<br />
die Zelloberfläche transportiert, wo sie von T-Helferzellen<br />
erkannt werden. Während der Biosynthese im endoplasmatischen<br />
Retikulum (ER) assoziieren MHC-II-Moleküle mit<br />
der invarianten Kette (Ii), die aufgrund eines Sortierungssignals<br />
den Transport von MHC-II-Ii-Komplexen in endosomale<br />
Kompartimente bewirkt. Ii bindet an MHC-II-Moleküle<br />
vornehmlich durch ein Segment CLIP, welches die Peptidbindungsstelle<br />
blockiert. Nach proteolytischem Abbau von<br />
Ii in endosomalen Beladungskompartimenten verbleibt CLIP<br />
in der Bindungsgrube des Klasse-II-Moleküls und muss entfernt<br />
werden, bevor antigene Peptide binden können. Für<br />
diesen Prozess ist das akzessorische Molekül HLA-DM essentiell<br />
(H2-M in der Maus) (Kropshofer, H. et al. Immunol.<br />
Today 18: 77-82, 1997; Kropshofer, H. et al. Immunity 6:<br />
293-302, 1997; Armandola, E.A. et al.. In: Frontiere della<br />
Biologia. Enciclopedia Italiana. Eds.: R. Levi-Montalcin et al.<br />
p. 383-400, 1999; Vogt, A.B., et al. Seminars in<br />
Immunology 11, 394-403, 1999; Arndt, S.O. et al. EMBO<br />
J. 19: 1241-1251, 2000; Kropshofer, H. et al. Immunol.<br />
Rev. 172: 267-278, 1999]. Hierbei verändert DM die<br />
Konformation von MHC-II, was sich auf Erkennung durch<br />
T-Helferzellen auswirkt [1]. Ein Grossteil von HLA-DM ist<br />
sehr fest mit einem weiteren Molekül assoziiert, HLA-DO<br />
(in der Maus H2-O), dessen Funktion noch unklar und Gegenstand<br />
unserer Untersuchungen ist. MHC-Klasse-II, DMund<br />
DO-Komplexe sind wiederum in Superkomplexen<br />
(Mikrodomänen) mit verschiedenen Tetraspan-Molekülen<br />
wie CD82, CD53 und CD63 eingebunden, deren immunologische<br />
Funktion ebenfalls völlig unklar ist (Kropshofer, H.,<br />
et al. Immunol. Rev. 172: 267-278, 1999 [2]).<br />
HLA-DO: ein Regulator für HLA-DM.<br />
HLA-DO ist ein MHC-II verwandtes Molekül, in MHC-kodiert,<br />
und geht mit DM hochaffine Komplexe im ER ein. Im Gegensatz<br />
zu DM ist DO nahezu ausschliesslich in B-Zellen exprimiert.<br />
Seine biologische Rolle ist jedoch nicht klar. Unsere<br />
in vitro-Untersuchungen mit gereinigten Molekülen haben<br />
gezeigt, dass DO die Funktion bei DM in der Peptidbeladung<br />
verstärkt, aber nur im sauren pH der späten endosomalen<br />
Kompartimente [3]. Um die Funktion von H2-O in zellulären<br />
Systemen zu untersuchen, haben wir B-Zelllinien generiert,<br />
die H2-O überexprimieren, bzw. nach Transfektion mit Anti-<br />
Sense-Konstrukten stark reduziert exprimieren. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass H2-O in frühen endosomalen Kompartimenten<br />
die Präsentation verschiedener Antigene negativ<br />
moduliert, aber nicht die Präsentation von Antigen in späten,<br />
sauren endosomalen Kompartimenten [4]. Vergleichbare<br />
Befunde wurden mit H2-O-transgenen und H2-Oknockout<br />
Mäusen gemacht [4]. Wir postulieren, dass H2-O<br />
Abteilung D050<br />
Molekulare Immunologie<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
die Antigenpräsentation und damit Aktivierung der B-Zellen<br />
verhindert, die das Antigen über die Flüssigphase aufnehmen.<br />
Antigenpräsentation und Aktivierung mit Antikörperbildung<br />
würde dann wahrscheinlich für die Antigene erfolgen,<br />
die spezifisch über den B-Zellrezeptor BCR aufnehmen<br />
[2]. Diese Fragen werden z.Zt. mit Zelllinien untersucht,<br />
die das Antigen über spezifische BCR aufnehmen<br />
und verschiedene Mengen von H2-O exprimieren, und auch<br />
mit H2-O knockout und BCR transgenen Mäusen. Um den<br />
Einfluss von Tetraspan Superkomplexen auf die Antigenpräsentation<br />
aufzuklären, haben wir erfolgreich CD82 und<br />
CD53 knockout-Mäuse hergestellt, die gegenwärtig untersucht<br />
werden.<br />
Publikationen (* = externer Koautor)<br />
[1] Verreck F.A.W., Fargeas C.A, Hämmerling G.J., Conformational<br />
alterations during biosynthesis of HLA-DR3 molecules controlled<br />
by invariant chain and HLA-DM. Eur.J.Immunol 31: 1029-<br />
1036, 2001<br />
[2] Brocke, P., Garbi, N., Momburg, F., Hämmerling, G.J., HLA-<br />
DM, DO, and TAPASIN: Functional Similarities and differences.<br />
Current Opinion in Immunology, 14: 22-29, 2002<br />
[3] Kropshofer, H., Vogt, A.B., *Thery, C., Armandola, E.A., Li,<br />
B.-C., Moldenhauer, G., *Amigorena, S. and Hämmerling, G.J. A<br />
role for HLA-DO as a co-chaperone of HLA-DM in peptide loading<br />
of MHC class II molecules. EMBO J. 17: 2971-2981, 1998.<br />
[4] Brocke, P., Armandola, E., Garbi, N., Hämmerling G.J.,<br />
Downmodulation of antigen presentation by H2-O in B cell lines<br />
and primary B lymphocytes. Eur. J. Immunol. 33, 411-421, 2003<br />
Periphere Toleranz im Immunsystem<br />
B. Arnold, R. Ganss, G.J. Hämmerling, A. Forde,<br />
G. Hollmann, G. Küblbeck, A. Klevenz, N. Michel,<br />
T. Oelert, S. Paljevic, G. Pougialis, R. Reibke,<br />
C. Rumig, T. Sacher, S. Schmitt, T. Schüler<br />
In Zusammenarbeit mit G. Opdenakker, Leuven, Belgien;<br />
D. Stern, New York, USA; G. Schütz, Heidelberg, D; T. Chavakis<br />
und P. Nawroth, Heidelberg; A. Limmer und P. Knolle, Bonn; S.<br />
Goerdt, Mannheim; G. Hoyne, Canberra, Australien<br />
Zur Entwicklung therapeutischer Ansätze bei Autoimmunerkrankungen<br />
und in der Transplantation sowie zum Einsatz<br />
des Immunsystems bei der Bekämpfung von Tumoren ist<br />
die Kenntnis der Zusammenhänge essentiell, unter denen<br />
Immunreaktionen in Toleranz bzw. Gewebezerstörung münden.<br />
Wir beschäftigen uns daher mit der Frage, wie periphere<br />
T-Zellen mit einer Spezifität für Antigene, die ausschliesslich<br />
in extralymphatischen Geweben unter physiologischen<br />
Bedingungen exprimiert werden, ruhiggestellt werden und<br />
welche Vorgänge zur Brechung dieser Toleranz führen können.<br />
Während der neonatalen Phase tragen verschiedene Prozesse<br />
zum Aufbau eines T-Zellrepertoires bei, das uns einerseits<br />
gegen Pathogene schützt, aber andererseits körpereigenes<br />
Gewebe nicht angreift. So expandieren die im<br />
Thymus gereiften T-Zellen in den peripheren lymphoiden<br />
Organen auch ohne die Anwesenheit der entsprechenden<br />
Pathogene, um den vorhandenen Platz zu füllen. Dabei<br />
entwickeln sie sich zum Teil in Gedächtniszellen, die möglicherweise<br />
im Falle einer Infektion zu einer schnelleren und<br />
damit effektiveren Bekämpfung des Erregers beitragen<br />
könnten [1].<br />
Andererseits ist diese frühe Entwicklungsphase von besonderer<br />
Bedeutung für die Ausprägung immunologischer Toleranz.<br />
So können z.B. naive T-Zellen während der neonatalen<br />
Phase in hoher Zahl in Gewebe wie z.B. die Haut