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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Insgesamt kann man also davon ausgehen, dass es sich bei<br />

Arealen mit erhöhten Werten für A und k tatsächlich um<br />

ep<br />

tumorbefallenes Knochenmark handelt. Bei Therapiestudien<br />

mit Verlaufsuntersuchungen sollten sich die Messungen von<br />

A und k auf diese Areale beziehen.<br />

ep<br />

In einer prospektiven Studie wurden unter Thalidomid-<br />

Monotherapie oder Kombinationstherapie aus Thalidomid<br />

und CED (Cyclophosphamid, Etoposid, Dexamethason) die<br />

Veränderungen im Knochenmark anhand der dMRT untersucht.<br />

Die Auswertung umfasst 63 Patienten mit sekundär refraktärem<br />

MM, die vor und im Verlauf der Behandlung eine<br />

zeitlich hochaufgelöste dMRT-Untersuchungen der LWS<br />

erhielten. Das klinische Ansprechen wurde gemäß international<br />

festgelegter Kriterien bestimmt.<br />

Unter Thalidomid-Monotherapie (n=38) zeigten 14 Patienten<br />

ein klinisches Ansprechen, darunter 9 nur mit minimaler<br />

Remission. Im Verlauf der Therapie wurden keine signifikanten<br />

Veränderungen der dMRT-Parameter beobachtet,<br />

auch unter Berücksichtigung des klinischen Ansprechens<br />

und der initialen Einstufung des Knochenmarkbefalls. Unter<br />

Kombinationstherapie (n=25) zeigten 23 Patienten ein<br />

klinisches Ansprechen, darunter 16 mit partieller oder kompletter<br />

Remission. 18 Patienten mit klinischem Ansprechen<br />

und Zeichen der Knochenmarksinfiltration in der initialen<br />

dMRT hatten einen signifikanten Rückgang der Austauschratenkonstante<br />

(p=0,01) (Abb. 7 und 8). Die Amplitude<br />

war deutlich rückläufig, jedoch nicht signifikant (p=0,09).<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass quantitativ fassbare<br />

Veränderungen der Kontrastmitteldynamik nur unter<br />

Thalidomid-CED-Therapie beobachtet werden, nicht unter<br />

Thalidomid-Monotherapie.<br />

4 Prostatakarzinom<br />

S. Delorme, J. Ederle, F. Kiessling, M. Lichy,<br />

H.-P. Schlemmer<br />

Das Prostatakarzinom stellt in Deutschland den häufigsten<br />

bösartigen Tumor des Mannes dar und ist verantwortlich<br />

für 11% aller krebsverursachten Todesfälle. Ein genaues<br />

präoperatives Staging ist bislang nicht sicher möglich und<br />

viele Patienten werden möglicherweise einem zu aggressiven,<br />

operativen Therapieverfahren zugeführt. Für die Wahl<br />

der geeigneten Therapie bzw. die Prognose ist die Bewertung<br />

der biologischen Aggressivität des Tumors entscheidend.<br />

Die Entstehung einer Gefäßarchitektur innerhalb des<br />

Tumors (Tumorangiogenese) beeinflusst maßgeblich Wachstum,<br />

Progression und Metastasierung. Die MR-Tomographie<br />

besitzt eine hohe räumliche Auflösung und Sensitivität zur<br />

Erfassung der Tumorlokalisation und -Ausdehnung. Allerdings<br />

besitzt sie nur eine geringe Spezifität und lässt keine<br />

Aussagen über die Tumoraggressivität zu. Der Stellenwert<br />

der funktionellen und dynamischen, KM-unterstützten MRT,<br />

bei der mikrovaskularisationsabhängige Gewebeparameter<br />

von Tumoren erfasst werden können, ist beim Prostata-<br />

Karzinom noch umstritten und Gegenstand der Forschung.<br />

Bei Tumoren in der peripheren Zone wurden zwar signifikante<br />

Unterschiede der Kontrastmittel-Kinetik festgestellt,<br />

ein Zusammenhang mit dem Gleason Score fand sich jedoch<br />

nicht. Mit der In-vivo-1H-MR-Spektroskopie können<br />

im Prostatagewebe nichtinvasiv Metabolite (Citrat, Cholin)<br />

detektiert werden, die eine Differenzierung von malignen<br />

und benignen Veränderungen ermöglichen.<br />

Im Rahmen eines vom Tumorzentrum Heidelberg-Mannheim<br />

geförderten Projektes, in dem die Urologische Klinik<br />

Abteilung E010<br />

Radiologie<br />

und das Pathologische Institut des Universitätsklinikums<br />

Mannheim, sowie die Abteilungen Strahlentherapie und Radiologie<br />

des DKFZ zusammenarbeiten, wird die Wertigkeit<br />

der 3D-1H-MR-Spektroskopie und der dynamischen KM-MRT<br />

im Hinblick auf eine topographische und biologische Charakterisierung<br />

des Prostatakarzinom analysiert.<br />

In einer Tierversuchsstudie [68] wurde die nichtinvasive<br />

Charakterisierung eines orthotop in der Ratte implantierten<br />

Prostatakarzinoms mittels Gd-DTPA gestützter dynamischer<br />

MRT (dMRI) und der 1H-MRS untersucht.<br />

6 Ratten wurden 5 und 14 Tage nach Tumorinduktion mit<br />

dMRI und 1H-MRS mit einem 1,5 T-Magnetresonanztomographen<br />

untersucht. 6 tumorfreie Ratten dienten als Kontrollgruppe.<br />

Ein offenes 2-Kompartment-Modell wurde verwendet um<br />

die Parameter Amplitude (A) und Austauschratenkonstante<br />

kep aus der Signalzeitkurve der dMRI zu berechnen. Die<br />

relativen Signalintensitäten (Cho/Cr) der Cholin-Resonanz<br />

(Cho) und des Creatin-Phosphocreatin-Komplex (Cr) wurden<br />

aus den MR-Spektren berechnet.<br />

Schon nach 5 Tagen konnte der Tumor in der Prostata<br />

deutlich an einem Abfall der T2w- gewichteten Signalintensität<br />

und einem Anstieg von A und kep identifiziert<br />

werden. Hohe Cho/Cr-Level und Resonanzen zweier<br />

Lipidfraktionen Lip1 bei 0.8 - 1.5 ppm und Lip2 bei 2.0 -<br />

2.2 ppm wurden mit der MRS in hochnekrotischen Tumoren<br />

beobachtet.<br />

Das orthotope Prostatakarzinom der Ratte stimmt hinsichtlich<br />

MR-Morphologie, dMRI und 1H-MRS mit dem humanen<br />

Prostatakarzinom überein. Die nichtinvasive Charakterisierung<br />

der Perfusion und des Stoffwechsels macht vergleichende<br />

Untersuchungen unterschiedlicher Therapiemodalitäten<br />

möglich.<br />

In einer weiteren Studie [71] wurde der Zusammenhang<br />

dynamischer Parameter des 2-Kompartment-Modells für das<br />

Prostatakarzinom und ihre Korrelation mit der Tumormikrogefäßdichte<br />

untersucht.<br />

43 Patienten mit bioptisch gesichertem Prostatakarzinom<br />

wurden in der Studie eingeschlossen. Signal-zeit-kurven<br />

wurden mit einem offenen 2-Kompartment-Modell in Amplitude<br />

und Austauschratenkonstanten kep parametrisiert.<br />

Die Mikrogefäßdichte der resektierten Prostatae wurde<br />

histologisch bestimmt. Dabei fiel auf, dass die Mikrogefäßdichte<br />

im Tumor signifikant höher war, als im benachbarten<br />

gesunden Gewebe und mit den kep-Werten der dynamischen<br />

MRT korrelierte. Prostatakarzinome der peripheren<br />

Zone demaskierten sich durch die Amplitude und kep.<br />

Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass das Prostatakarzinom<br />

nicht nur mittels dynamischer T1-gewichteter<br />

MRT unter Verwendung eines 2-Kompartment-Modells<br />

dargestellt werden kann, sondern dass die Austauschratenkonstante<br />

kep die Mikrogefäßdichte des Tumors widerspiegelt<br />

und somit wichtige klinische Informationen zur Charakterisierung<br />

des Tumors liefert. [71]<br />

5 Degenerative Gefäßerkrankungen<br />

(Aortenaneurisma)<br />

M. Ganten, H. von Tengg-Kobligk<br />

In den letzten Jahren hat die Technik der Computertomographie<br />

revolutionäre Fortschritte gemacht. Die Einführung<br />

der Spiral-CT sowie die Bildakquisition mit mehreren Detektoren<br />

erlauben eine erheblich schnellere Bildgebung mit<br />

hoher örtlicher und zeitlicher Auflösung: Durch neue 16<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

275

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