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MDCK-MRP2 - Dkfz

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402<br />

Zelldifferenzierung (F050)<br />

Leiter: Prof. Dr. med.vet. Angel Alonso<br />

Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs<br />

Gastwissenschaftler<br />

Dr. Ignacio G. Bravo (8/02- , Span. Kultusministerium)<br />

Dr. Kirsten Kabsch (- 6/02, DFG)<br />

Doktorandinnen<br />

Kerstin Leykauf (-12/03, DFG)<br />

Myriam Grüner (6/02- , DKFZ)<br />

Diplomand<br />

Adriano Lavecchia (6/02- )<br />

Techniker<br />

Jürgen Fischer<br />

Michaela Hipp<br />

Das E5 Protein der menschlichen Papillomaviren.<br />

Struktur und Funktion<br />

A. Alonso, I.G. Bravo, K. Kabsch<br />

In Kooperation mit: Prof. Dr. J. Reed, DKFZ; Priv. Doz. Dr. J.<br />

Schenkel, Institut für Physiologie, Universität Heidelberg; Priv.<br />

Doz. Dr. M. Kaszkin, Institut für Pharmakologie, Universität<br />

Frankfurt; Prof. Dr. M. Dürst, Frauenklinik der Universität Jena.<br />

Betrachtet man die Genomstruktur der menschlichen Papillomaviren,<br />

so findet man eine Reihe von offenen Leserahmen<br />

zwischen den bekannten Genen E2 und L2. Über<br />

die Bedeutung dieser potentiellen Proteine ist wenig bekannt;<br />

unbekannt ist auch, ob solche Leserahmen überhaupt<br />

in vivo transkribiert werden. In den “high-risk” HPVs<br />

dieser Region ist nur ein offenes Leseraster enthalten, das<br />

für ein Protein mit ungefähr 80 Aminosäuren kodiert. Dieses<br />

Protein wurde E5 genannt. E5 von HPV16, 18 und 33 ist<br />

in der Lage, Zellen zu transformieren, nicht aber zu malignisieren.<br />

Darüber hinaus kooperiert E5 mit E7 und verstärkt<br />

damit die Transformationseigenschaften des E7 Proteins.<br />

E5 kann nicht als ein Onkogen betrachtet werden, kann<br />

aber die Eigenschaften der HPV-infizierten Zellen so verändern,<br />

dass es zu einer Instabilisierung dieser Zellen kommt.<br />

Diese Destabilisierung ist die Basis für die spätere Einwirkung<br />

der E6 und E7 Onkogene.<br />

HPV16-E5 ist ein stark hydrophobes Protein, 83 Aminosäuren<br />

lang und vorwiegend in Endosomen, Golgi und ER lokalisiert.<br />

Die hohe Hydrophobizität hat bis heute die Produktion<br />

von Antikörpern erschwert, so dass Experimente entweder<br />

mit Epitop-gebundenen E5 Proteinen oder mit in vitro syn-<br />

Abb. 1: Lokalisation des<br />

HPV2a Proteins in transfizierten<br />

Zellen. CHO Zellen<br />

wurden mit GFP-E5<br />

(HPV16) DNA transfiziert<br />

und nach 48 Stunden mit<br />

Paraformaldehyd fixiert.<br />

Immunofluoreszenz<br />

wurde mit Antikörper<br />

gegen den cis-Golgi<br />

Marker GM130 (a) oder<br />

den trans-Golgi Marker<br />

58K (b) durchgeführt.<br />

HPV16 E5 lokalisiert vorwiegend<br />

im trans-Golgi<br />

(gelbe Farbe).<br />

F050<br />

Zelldifferenzierung<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

thetisierten Peptidfragmenten durchgeführt werden müssen.<br />

In einer ersten Reihe von Experimenten haben wir versucht,<br />

das HPV16 E5 Protein in ausreichender Menge für zirkuläre<br />

Dichroismus Analysen zu produzieren. Obwohl E5-transfizierte<br />

Zellen eine starke Synthese des E5 Proteins aufwiesen,<br />

war es nicht möglich, das Protein in Lösung zu bringen.<br />

Eine Alternative zur Synthese in eukaryotischen Zellen ist<br />

eine in vitro Synthese des Proteins als Peptidteil. Peptide,<br />

die eine der drei hydrophoben Domänen des Proteins enthalten,<br />

wurden synthetisiert und in TFA gelöst. Durch Zugabe<br />

von Wasser wurde die Hydrophobizität des Mediums<br />

verringert, um eine CD-Analyse der Peptide unter Membranähnlichen<br />

Bedingungen durchzuführen. Die Analysen ergaben,<br />

dass die erste und die dritte Domäne des Proteins in<br />

der Lage waren miteinander zu interagieren und dass diese<br />

Interaktion zu einer Stabilisierung der sekundären Struktur<br />

der Peptide führte. Darüber hinaus konnte nachgewiesen<br />

werden, dass die erste Domäne eine starke alpha-Helix aufweist,<br />

was schlüssig ist mit der Idee, dass diese Domäne<br />

die wirkliche TM Region des Proteins enthält [1].<br />

Zwei wichtige Funktionen des Proteins sind in den letzten<br />

Jahren identifiziert worden: i) Rolle von E5 bei der Ligandbedingten<br />

Apoptose. ii) Down-Regulation der MHC Klasse<br />

I Moleküle an der Plasmamembran.<br />

Unsere Experimente haben eine aktive Rolle des HPV16 E5<br />

Proteins bei der Inhibition der Ligand-bedingten Apoptose<br />

in menschlichen Keratinozyten nachgewiesen. Zellen, die<br />

HPV16 E5 unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors<br />

exprimieren, und Vektor-transfizierte Zellen wurden verwendet,<br />

um die Rolle von E5 bei der Apoptose zu untersuchen.<br />

Die Expression des viralen Proteins resultierte in<br />

einer starken Reduktion der TRAIL- und FasL-bedingten<br />

Apoptose in menschlichen Zellen. Interessanterweise beruhte<br />

diese Reduktion auf zwei verschiedenen Mechanismen.<br />

In TRAIL-behandelten Zellen verhinderte E5 die DISC-<br />

Formation und damit die Weiterleitung eines Apoptosesignals.<br />

In FasL-behandelten Zellen beruhte die Wirkung<br />

von E5 auf der verminderten Anzahl von Fas Rezeptoren<br />

an der Zelloberfläche. Interessanterweise wurde eine ähnliche<br />

Protektion gegenüber TRAIL Ligand auch in Mausfibroblasten<br />

beobachtet, die konstitutiv HPV16 E5 exprimieren.<br />

Es handelt sich also nicht um einen Zelltyp-spezifischen Ef-

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