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MDCK-MRP2 - Dkfz

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376<br />

Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs<br />

eine viel versprechende Bedeutung in der Krebstherapie<br />

zu. Wir untersuchten frühe Passagen von Zellen aus Gliomen<br />

und Astrozytomen von Krebspatienten in einer Kollaboration<br />

mit der Neurochirurgischen Universitätsklinik Heidelberg<br />

(Dr. Karsten Geletneky). Diese Zellen wurden auf<br />

ihre Sensitivität gegenüber konventionellen Behandlungstherapien<br />

und PV H-1 Infektionen untersucht. Bisher konnte<br />

gezeigt werden, dass PV H-1 den Zelltod besonders<br />

effektiv in Gliomen und Astrozytomen auslöste, unabhängig<br />

von deren Resistenz oder Sensitivität gegenüber konventionellen<br />

Krebsbekämpfungsmetho-den. Ferner löste<br />

das PV H-1 auch den spezifischen Zelltod durch die Aktivierung<br />

von zellulären Proteasen aus, unabhängig von Kaspase-induzierten<br />

Signalwegen.<br />

c. Zelluläre Funktion des humanen small<br />

glutamine-rich TPR-containing Proteins (hSGT)<br />

C. Cziepluch, M. Winnefeld<br />

Das zelluläre hSGT Protein wurde auf Grund seiner Interaktion<br />

mit NS1, dem wichtigsten regulatorischen Protein des<br />

autonomen Parvovirus H-1, identifiziert [Cziepluch et al., J.<br />

Virol. 72 (1998) 4149]. Nach Infektion akkumuliert hSGT<br />

zusammen mit NS1 in so genannten APAR-bodies nukleäre<br />

Strukturen, an denen die parvovirale DNA-Replikation erfolgt<br />

[Cziepluch et al., J.Virol. 74 (2000) 4807]. Es gibt<br />

Hinweise, dass hSGT eine Rolle in der viralen Replikation<br />

oder nachfolgenden Prozessen im viralen Lebenszyklus übernimmt.<br />

Da das SGT Protein in allen bislang untersuchten<br />

Zelllinien und Geweben nachgewiesen werden konnte, und<br />

SGT-kodierende Gene in Organismen von der Hefe bis zum<br />

A B<br />

C D<br />

Das humane SGT Protein lokalisiert während der Anaphase in<br />

einer Mitose-relevanten Struktur (midzone).<br />

A: Die Verteilung des hSGT Proteins (rot) in humanen Zellen<br />

wurde durch indirekte Immunfluoreszenz und konfokale Laser-<br />

Mikroskopie sichtbar gemacht. hSGT akkumuliert während der<br />

Anaphase in der midzone.<br />

B: Die Lokalisation von Tubulin (grün) in der selben Zelle.<br />

C: Eine Darstellung bei der die Signale aus A und B vereinigt<br />

wurden. Strukturen, die sowohl hSGT als auch Tubulin enthalten<br />

erscheinen gelb.<br />

D: In der Differential Interferenzkontrast Mikroskopie (DIC) sind<br />

die kondensierten Chromosomen gut zu erkennen.<br />

Abbildung in Zusammenarbeit mit Dr. H. Spring (DKFZ).<br />

Abteilung F010<br />

Tumorvirologie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Menschen gefunden wurden, geht man davon aus, dass<br />

es ein “Housekeeping”-Protein sein könnte. Die hier vorgestellte<br />

Untersuchung hat zum Ziel, zelluläre Prozesse zu<br />

identifizieren, an denen das hSGT Protein beteiligt ist, und<br />

die Funktion des Proteins aufzuklären.<br />

Erste Hinweise auf eine mögliche Rolle des hSGT Proteins<br />

in der Mitose ergaben Immunfluoreszenzanalysen, die zeigten,<br />

dass dieses Protein spezifisch in Mitose-relevanten<br />

Strukturen wie der Zentralspindel und dem Mittelkörper<br />

akkumuliert [Abbildung]. Der entscheidende Nachweis gelang<br />

durch Knock-down Ansätze. Es zeigte sich, dass teilungsaktive<br />

Zellen, in denen die zelluläre Menge des hSGT<br />

Proteins durch RNA Interferenz experimentell reduziert<br />

wurde, unmittelbar während der Mitose sterben [28]. Unklar<br />

ist bislang noch, welche Funktion hSGT in der Mitose<br />

hat. Da zuvor bereits Hinweise auf eine Co-Chaperon Aktivität<br />

des hSGT Proteins in der neuronalen Signaltransduktion<br />

erhalten wurden, ist nicht auszuschließen, dass dieses Protein<br />

auch in der Mitose als Co-Chaperon wirkt. Zur Aufklärung<br />

der molekularen Funktion des hSGT Proteins während<br />

der Zellteilung wird es nötig sein, Mitose-spezifische Interaktionspartner<br />

dieses Proteins zu identifizieren, eine Fragestellung,<br />

die im Fokus unserer aktuellen Forschung steht.<br />

d. Wechselwirkung zwischen parvoviralen<br />

Proteinen und der Wirtszellphysiologie<br />

J.P.F. Nüesch, J. Rommelaere<br />

Unsere Studien behandeln das Wechselspiel zwischen dem<br />

Parvovirus MVMp (minute virus of mice) und seiner Prototyp-<br />

Wirtszelle A9, eine transformierte Fibroblastenzelllinie der<br />

Maus. Dabei befassten wir uns in erster Linie mit der Regulation<br />

des grossen Nichtstrukturproteins NS1 seiner vielfältigen<br />

Funktionen und Eigenschaften, über Phosphorylierungen<br />

durch zelluläre Proteinkinasen. Dabei spielen Isoformen der<br />

PKC Familie, im Speziellen PKCλ und PKCη eine wesentliche<br />

Rolle, sind sie doch für die Aktivierung von NS1 seiner Funktionen<br />

in der viralen DNA-Replikation sowohl in zellfreien<br />

biochemischen Assays als auch in der Wirtszelle absolut notwendig<br />

[15, 17]. Dabei ist zu erwähnen, dass diese spezifischen<br />

Phosphorylierungsvorgänge gezielt das biochemische<br />

Spektrum des viralen Proteins verändern und so seine differenzierten<br />

Funktionen, wie die Initiation der Replikation,<br />

seine Eigenschaften als Transkriptionsfaktor, wie auch seine<br />

multiplen Funktionen, die den Zelltod und Lyse initiieren,<br />

beeinflussen. Die Studien über die Funktionen von NS1,<br />

die an der Replikation beteiligt sind, haben dabei maßgeblich<br />

mitgeholfen, diese Replikationsvorgänge aufzuschlüsseln<br />

[4]. In der Tat konnten wir zeigen, dass durch gezielte<br />

Mutation des viralen Proteins an PKC Phosphorylierungsstellen<br />

seine replikativen Eigenschaften von seiner zytotoxischen<br />

Wirkung getrennt werden konnten [22]. Dies<br />

bedeutet, dass Zelltod und Lyse nicht nur Nebenwirkungen<br />

der viralen Vermehrung sind, sondern spezifische virale Vorgänge<br />

darstellen, die einer optimalen Vermehrung und Verbreitung<br />

des Parasiten dienen. Da die onkolytischen Eigenschaften<br />

autonomer Parvoviren im Rahmen des Gentherapie<br />

Programms unserer INSERM-Gruppe im Vordergrund stehen,<br />

ist es uns wichtig, die molekularen Vorgänge, die nach<br />

Infektion zum Zelltod führen, im Detail aufzuschlüsseln. Dabei<br />

sind wir an der Interaktion von MVM mit zellulären<br />

Proteinkinasen interessiert. Die Abhängigkeit einer produktiven<br />

Infektion von spezifischen Phosphorylierungsvorgängen<br />

durch PKC Isoformen wies darauf hin, dass die virale Infektion<br />

auch die intrazelluläre Aktivität dieser Proteinkinasen

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