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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt F<br />

Infektion und Krebs<br />

fekt und kann deshalb als Reaktionsmechanismus des Virus<br />

auf die Apotoseversuche der Zelle verstanden werden [2].<br />

Eine wichtige Beobachtung war, dass die Expression von<br />

E5 die Zellen gegen Stressfaktoren sensibilisiert, möglicherweise<br />

durch eine Veränderung der Membranfluidität, die<br />

durch die Inkorporation des viralen Proteins in die Membran<br />

verursacht wird [3].<br />

Ein weiterer Effekt des E5 Proteins ist eine Verringerung<br />

der Expression von MHC KlasseI Molekülen an der Membran.<br />

In Zellen, die transient mit HPV2a E5 transfiziert worden<br />

waren, konnten wir beweisen, dass der Gehalt an Membrangebundenen<br />

MHC Klasse I stark reduziert war. Interessanterweise<br />

war die Gesamtmenge an MHCs in E5-exprimierenden<br />

und Kontrolltransfektanten gleich, so dass wahrscheinlich<br />

ein defekter Transport des Komplexes an die Membran für<br />

den Effekt verantwortlich war [4].<br />

Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass E5 nicht in der<br />

Lage ist, Zellen zu transformieren oder malignisieren, sondern<br />

eher zu “entstabilisieren”. Diese “Entstabilisierung” wird<br />

zum einen durch die Verhinderung der Apoptose infizierter<br />

Zellen erreicht, zum anderen durch eine verringerte Membranexpression<br />

der MHC Moleküle und, dadurch bedingt,<br />

eine reduzierte immunologische Antwort auf die Präsenz<br />

des viralen Proteins.<br />

Transaktivierung der EGF Rezeptoren<br />

A. Alonso, I.G. Bravo, X. Mao, K. Leykauf,<br />

A. LaVecchia<br />

In Kooperation mit Prof. Dr. J. Kartenbeck, Prof. Dr.<br />

W.D. Lehmann, DKFZ.<br />

Neben der Ligand-abhängigen Aktivierung der EGF-Rezeptoren<br />

wurde in den letzten Zeiten eine Ligand-unabhängige<br />

Aktivierung beschrieben. Diese Aktivierung erfolgt in menschlichen<br />

Keratinozyten durch externe Einflüsse und Stress-<br />

Bedingungen, wie UV-Licht, Zytokine oder Hyperosmolari-<br />

F050<br />

Zelldifferenzierung<br />

tät. Die Mechanismen, die dieser sogenannten “Rezeptor<br />

trans-Aktivierung” zugrunde liegen, sind bis heute nicht<br />

geklärt. Ob diese “trans-Aktivierung” durch indirekte Einwirkung<br />

von Wachstumsfaktoren zustande kommt, ist bis heute<br />

unbekannt. Sicher ist aber, dass auch Wachstumsfaktoren-unabhängige<br />

Aktivierungsprozesse in der Zelle häufig<br />

zu finden sind.<br />

In einer Reihe von Untersuchungen konnten wir beobachten,<br />

dass osmotischer Schock bei menschlichen Keratinozyten<br />

zu einer starken Aktivierung der EGF-Rezeptoren führt<br />

[5]. Die Analyse der Mechanismen dieser Aktivierung zeigte,<br />

dass die Tyrosinphosphorylierung durch eine Inaktivierung<br />

der EGFR-spezifischen Phosphatase erfolgt. Dadurch wird<br />

die Herunterregulation der Kinaseaktivität verhindert und<br />

die Aktivierung der “down-stream” Kinasekaskaden-Wege<br />

nicht abgeschaltet. Unsere Ergebnisse haben bewiesen,<br />

dass dieser Effekt durch Stresskinase p38 vermittelt wird.<br />

Gleichzeitig mit der Aktivierung der Stresskinase ist eine<br />

starke Desorganisation des Zytoskeletts zu beobachten.<br />

Diese Desorganisation ist parallel zu einer Inhibition der EGFRspezifischen<br />

Phosphatasen, die möglicherweise mit dem<br />

Aktin-Zytoskelett assoziiert sind. Dieser Effekt ist wahrscheinlich<br />

durch eine Stress-bedingte Aktivierung von<br />

Abb. 2: Ligand-freie Aktivierung der EGF Rezeptoren in menschlichen<br />

Keratinozyten. Menschliche Keratinozyten wurden mit 600<br />

mM Sorbitol behandelt, nach 15 Minuten wurden die Signalkaskaden<br />

analysiert. Zentraler Punkt der Aktivierung ist die Stresskinase<br />

p38. Diese Kinase ist in der Lage, die proteolytische Spaltung<br />

der in der Plasmamembran eingebetteten HB-EGF zu induzieren.<br />

HB-EGF stimuliert dann die Tyrosinkinase Aktivität der EGF<br />

Rezeptoren. Ein alternativer Weg führt über eine Aktivierung<br />

von MAPKAP-K2 durch p38 und eine dadurch bedingte Abnahme<br />

der Aktin-gebundenen, EGFR-spezifischen Phosphatase Aktivität.<br />

Obwohl der erste Effekt von Sorbitol unbekannt ist, deuten<br />

experimentelle Ergebnisse darauf hin, dass dieser Effekt durch<br />

Veränderungen in der Phospholipidzusammensetzung der<br />

Membran vermittelt wird.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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