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MDCK-MRP2 - Dkfz

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276<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Zeilen-CT-Technik mit synchroner EKG Aufzeichnung ist es<br />

jetzt möglich, in einer Untersuchung zur Morphologie [89]<br />

auch die Aortenwandbewegung darzustellen.<br />

5.1 Elastizitätsmessung der Aortenwand mit der<br />

Multislice-CT: Eine im Ex-vivo-Experiment<br />

validierte Patientenstudie<br />

Funktionelle Parameter der Aortenwand könnten zur Risikoabschätzung<br />

der Aortenruptur von Bedeutung sein.<br />

Ziel der Studie war die Elastizität der Aortenwand mittels<br />

EKG-gestützter Multislice-CT zu bestimmen. Um eine zusätzliche<br />

Strahlenbelastung zu vermeiden, sollten Rekonstruktionsalgorithmen<br />

entwickelt werden, die es erlauben, CT-<br />

Daten aus Standardangiographien zu verwenden.<br />

Die Elastizität der Aorta kann als Verhältnis der relativen<br />

Querschnittsänderung und des zugehörigen intraluminalen<br />

Druckunterschieds bestimmt werden. CT-Aufnahmen<br />

mit einem Standardprotokoll für Aortenangiographie und<br />

synchroner EKG-Aufzeichnung erlauben die Bestimmung<br />

der Querschnittsänderung. Eine hohe Zeitauflösung von<br />

etwa 100 ms wurde durch Multiphasen-Bildrekonstruktionsalgorithmen<br />

erreicht. Zunächst wurde die Methode<br />

im Ex-vivo-Experiment an 5 Schweineaorten validiert. Die<br />

Querschnittsänderung wurde mit einem optischen System<br />

mit hoher Orts- und Zeitauflösung gemessen: Pulsatile<br />

Querschnittsänderungen konnten bei allen Aorten dargestellt<br />

werden (Abb. 9). Die gleiche Methode wurde bei<br />

100 Patienten angewandt, die eine CT-Angiographie erhielten.<br />

Da die Messung des intraluminalen Druckunterschieds<br />

aufgrund der Invasivität verworfen wurde, wurde<br />

die Elastizität näherungsweise mit dem am Arm gemessene<br />

Blutdruck bestimmt.<br />

Abbildung 9: Die pulsatile Flächenänderung der rekonstruierten<br />

CT Bilder (a) wurden mit den Durchmesser-Daten der CCD-<br />

Kamera (b) verglichen und es wurde eine gute Übereinstimmung<br />

gefunden.<br />

Bei allen Patienten war es möglich, mit den CT-Daten der<br />

Standardangiographie, der synchronen EKG-Aufzeichnung<br />

und der Blutdruckmessung die Elastizität der Bauchaortenwand<br />

zu bestimmen. Unser Experiment zeigt, dass man<br />

funktionelle Informationen der Aortenwand mit einer Standard-CT-Untersuchung<br />

erhalten kann. Zur Abschätzung des<br />

prädiktiven Wertes der Aortenwandelastizität sind nun<br />

Patientenverlaufsbeobachtungen geplant.<br />

6 Ultraschall<br />

S. Delorme, F. Kiessling, M. Krix<br />

Schwerpunktthema der Ultraschallforschung in der Abteilung<br />

Radiologe war die Entwicklung von quantitativen Methoden<br />

des kontrastmittelverstärkten Ultraschalls, sowie<br />

deren Anwendung in der Tumordetektion, -charakterisierung<br />

und der funktioneller Analyse, insbesondere in der<br />

Untersuchung von Tumorangiogenese und dem Monitoring<br />

antiangiogener Therapien.<br />

Abteilung E010<br />

Radiologie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Die Entwicklung moderner Kontrastmittel hat in der Ultraschalldiagnostik<br />

zu einer Verbesserung in der Detektion und<br />

Charakterisierung von Tumoren geführt. Die Kontrastmittel<br />

besitzen zudem im Vergleich zu Kontrastmittel anderer<br />

radiologischer Verfahren einige Eigenschaften, die insbesondere<br />

bei der funktionellen Diagnostik von Tumorperfusion<br />

vorteilhaft sind. Ultraschallkontrastmittel bestehen aus<br />

Mikrobläschen, die sich nach intravenöser Injektion rasch<br />

rein intravasal verteilen, und nicht, wie gängige CT- oder<br />

MRT-Kontrastmittel, in den extrazellulären Raum übertreten.<br />

Neueste technische Entwicklungen der Ultraschallgeräte<br />

erlauben eine sensitive Detektion dieser Kontrastmittel,<br />

im Prinzip sogar die Registrierung einzelner Bläschen.<br />

Dabei ist es möglich, das Kontrastmittel in Echtzeit in der<br />

Ultraschalluntersuchung zu beobachten, oder es durch<br />

hochenergetische Ultraschallpulse lokal zu zerstören. Die<br />

Analyse der daran anschließenden Wiederanflutung erlaubt<br />

z.B. in Tumoren eine quantitative Bestimmung von Perfusionsparametern<br />

wie Blutfluss, Blutvolumen oder Blutgeschwindigkeit.<br />

Eine Bestimmung derartiger funktioneller<br />

Parameter ist in der Beurteilung von Angiogenese in vivo<br />

oder dem Monitoring anti- oder pro-angiogener Therapien<br />

essentiell.<br />

Wir haben vorangegangene Studien zur Entwicklung einer<br />

neuen Ultraschallmethode für die Quantifizierung von<br />

Tumorperfusion mittels Analyse von Wiederanflutungskinetiken<br />

nach einer einzelnen Kontrastmittelbolusgabe<br />

fortgesetzt [77]. Die Methode wurde validiert, und es zeigte<br />

sich in experimentellen Tumoren eine signifikante Korrelation<br />

von Parametern des lokalen Blutvolumens mit der histologisch<br />

bestimmten Mikrogefäßdichte von Tumoren sowie<br />

mit Parametern der dynamischen kontrastverstärkten<br />

Magnetresonanztomographie [69]. Hierdurch bietet sich<br />

die Möglichkeit, Perfusion, d.h. den lokalen Blutfluss einschließlich<br />

der Mikrozirkulation nicht-invasiv zu bestimmen.<br />

Ein neues mathematisches Modell wurde entwickelt, welches<br />

das Wiederanfluten von Mikrobläschen nach lokaler<br />

Zerstörung durch den Ultraschall genauer beschreiben kann<br />

und somit die Messung der Gewebeperfusion umfassender<br />

und detaillierter ermöglicht [76, 78].<br />

Durch die enge Kooperation mit der Abteilung Karzinogenese<br />

und Differenzierung des DKFZ gelang das Monitoring<br />

einer antiangiogenen Therapie mit Antikörper gegen<br />

den VEGF-Rezeptor 2 in einem murinen Tumormodell. Eine<br />

signifikante Reduktion von funktionellen Perfusionsparametern<br />

konnte in vivo gemessen werden, vor einer Abnahme<br />

des Tumorvolumens [75]. Durch weitere Projekte<br />

mit den klinischen Kooperationseinheiten Strahlentherapie<br />

und Nuklearmedizin konnte die Wirksamkeit weiterer<br />

antiangiogener Konzepte (Kombination von direkter und<br />

indirekter antiangiogener Therapie) und ein reduziertes<br />

Wachstum von transfizierten (erhöhte Expression von<br />

Angiostatin oder Troponin I) experimentellen Tumoren<br />

durch die kontrastverstärkte Sonographie quantitativ nachgewiesen<br />

werden.<br />

In ersten Studien wurde das neu entwickelte Verfahren<br />

auch klinisch zur Quantifizierung der Vaskularisation von<br />

Lebermetastasen einschließlich der Bestimmung der Perfusion<br />

des umgebenden Lebergewebes eingesetzt. Dabei<br />

wurde das mathematische Modell zur Perfusionsquantifizierung<br />

mittels kontrastverstärktem Ultraschall auf die<br />

komplexen Perfusionsverhältnisse in der Leber hin adaptiert.<br />

[5, 10, 69, 75-78, 83]

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