MDCK-MRP2 - Dkfz
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356<br />
Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
Stärke und Persistenz aktivierender Reize<br />
bestimmen Migration und Zytokinsekretion<br />
humaner dendritischer Zellen<br />
T. Luft* # , E. Maraskovsky , M. Schnurr , K. Knebel*,<br />
M. Kirsch*, M. Görner* # , R. Skoda*, A.D. Ho # ,<br />
P. Nawroth ‡ und A. Bierhaus ‡<br />
* E160, DKFZ; ‡ Medizinische Klinik I, Universität Heidelberg;<br />
# Medizinische Klinik und Poliklinik V, Universität Heidelberg<br />
the Ludwig Institute for Cancer Research, Melbourne, Australien<br />
Die Migration dendritischer Zellen (DC) in die Lymphknoten<br />
sowie die Sekretion pro-inflammatorischer Zytokine wie IL-<br />
6 und IL-12p70 sind kritische Funktionen reifer DC. Allerdings<br />
ist die Ausprägung dieser Funktionen nicht notwendig<br />
aneinander gekoppelt. Wir konnten zeigen, dass quantitative<br />
Unterschiede in identischen Signaltransduktionswegen<br />
die Differenzierung der Zellen zu migratorischen oder<br />
Zytokin-sezernierenden Zellen beeinflussen.<br />
Die Ausprägung der Fähigkeit zur Migration verlangte nur<br />
schwache und transiente CD40-Signale, hingegen hemmten<br />
starke und persistente CD40 Signale die Migration und<br />
steigerten die Sekretion von Zytokinen. Dieses Modell traf<br />
gleichermassen für die DC-Aktivierung durch intakte Pathogene<br />
(lebende E. coli) zu. Weiterhin unterschied sich<br />
die Persistenz der Signaltransduktion in CD1c + DC des peripheren<br />
Blutes (PBDC) von der unreifer monozytärer DC,<br />
was eine mögliche Erklärung für das migratorische funktionelle<br />
Profil der PBDC erlaubt.<br />
ERK1/2 und p38K mediierten synergistisch die Sekretion<br />
von Zytokinen, jedoch wurde die Ausprägung migratorischer<br />
Fähigkeiten von p38K verstärkt und von ERK1/2<br />
gehemmt.<br />
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Richtung einer DC-vermittelten<br />
Immunantwort durch die Stärke und die Persistenz<br />
aktivierender Reize reguliert wird. (Manuskript eingereicht)<br />
Die Stärke der Persistenz intrazellulärer Signale<br />
bestimmt die Differenzierung dendritischer<br />
Zellen (DC) zu migratorischen oder zytokinsezernierenden<br />
Zellen - ein Regulationsmotif<br />
zellulärer Adaptivität<br />
T. Luft* # , E. Rodionova, E. Maraskovsky , M. Kirsch*,<br />
M. Hess, M. Görner, U. Klingmüller**, R. Skoda* und<br />
A.D. Ho #<br />
*DKFZ E160, ** DKFZ A150, # Medizinische Klinik und Poliklinik<br />
V, Universität Heidelberg, Ludwig Institute for Cancer<br />
Research, Melbourne, Australien.<br />
Die Sekretion von Zytokinen und die Migration in periphere<br />
Lymphknoten sind zwei spezifische Charakteristika<br />
monozytärer dendritischer Zellen (MoDC), welche durch<br />
Stärke und Persistenz des Einwirkens extrazellulärer aktivierender<br />
Reize reguliert werden. MAPKinasen sind wesentliche<br />
Komponenten des intrazellulären Signaltransduktions-<br />
Netzwerkes und vermitteln Migration (p38K) und Zytokinsekretion<br />
(p38K und ERK1/2) von MoDC. Auch die Aktivität<br />
der Phosphatidylcholin-spezifischen Phospholipasen PC-<br />
PLC und PLD korrelieren mit einem migratorischen Phänotyp,<br />
jedoch in nicht-migratorischen Zellen ist ihre Aktivität<br />
vermindert.<br />
Wir beobachteten, dass die Persistenz dieser drei Signalwege<br />
von unterschiedlichen funktionellen Modulatoren dendritischer<br />
Zellen beeinflusst wird: Wortmannin verstärkte<br />
Klinische Kooperationseinheit E160<br />
Molekulare Hämatologie/Onkologie<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
die Phosphorylierung von p38K und ERK1/2 nach 24 Stunden,<br />
was mit erhöhter Sekretion von IL-6 und IL-12p70<br />
korrelierte. Dagegen hemmte D609 alle MAPK und<br />
Phospholipasen mit dem Resultat einer vollständigen<br />
Reifungshemmung der MoDC. Zyklisches AMP (cAMP) hatte<br />
interessante modulatorische Effekte: Hemmung der<br />
MAPK p38K und ERK1/2 sowie Verstärkung der Aktivität<br />
der PC-PLC. Entsprechend sezernierten MoDC, die in Anwesenheit<br />
von cAMP aktiviert wurden, geringere Mengen von<br />
Zytokinen und zeigten verstärkte migratorische Aktivität.<br />
Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese, dass die Modulation<br />
der Stärke der Persistenz intrazellulärer Signale ein<br />
wesentliches regulatorisches Motif zellulärer Differenzierung<br />
ist. Dieses erlaubt adaptives Verhalten dendritischer Zellen<br />
angesichts einer grossen Bandbreite verschiedenster Typen<br />
und Stärken extrazellulärer Reize bei gleichzeitiger Integration<br />
eines komplexen Netzwerkes aktivierender und<br />
hemmender Module in der Zelle selbst. (Manuskript in Vorbereitung).<br />
Arbeitsgruppe Immunregulation<br />
Wir beschäftigen uns mit immunregulatorischen Regelkreisen<br />
innerhalb des myeloischen und lymphatischen Teils<br />
des Immunsystems. Ausgehend von eigenen Untersuchungen<br />
zur Regulation des Arginin-Metabolismus myeloischer<br />
Zellen (Munder et al. 1998, J. Exp. Med. 187:2103, Munder<br />
et al., J.Immunol. 1998, 160:5347; Munder et al. 1999,<br />
J.Immunol. 163:3771) sowie zur Anergisierung von T-Zellen<br />
(Munder et al 2002, J. Exp. Med. 196:1151) haben wir<br />
im letzten Jahr v.a. die entsprechenden Mechanismen im<br />
humanen Immunsystem studiert.<br />
1. Arginin-Metabolismus in Zellen des<br />
menschlichen Immunsystems<br />
M. Munder, G. Doschko, M. Görner, C. Luckner<br />
Kooperationspartner: M. Modolell (Max-Planck-Institut für<br />
Immunbiologie, Freiburg); F. Mollinedo (Universität Salamanca,<br />
Spanien); J. Calafat (Krebsforschungszentrum der Niederlande,<br />
Amsterdam); C. Gil-Lamaignere und F.-M. Müller (Kinderklinik der<br />
Universität Heidelberg); A. D. Ho (Medizinische Klinik V, Heidelberg)<br />
Die Regulation des Arginin-Metabolismus myeloischer Zellen<br />
spielt eine zentrale Rolle in zahlreichen murinen Modellen<br />
für Inflammation, Autoimmunität und Tumorkontrolle.<br />
L-Arginin kann zum einen durch das induzierbare Enzym<br />
Stickstoffmonoxid-Synthase (iNOS) zum zytotoxischen<br />
Effektormolekül NO umgesetzt werden. In einem alternativen<br />
Stoffwechselweg wird L-Arginin durch das Enzym<br />
Arginase zu Ornithin und Harnstoff hydrolysiert. Durch<br />
Kompetition um das gemeinsame Substrat limitiert die<br />
Arginase somit die Synthese des v.a. proinflammatorisch<br />
wirkenden NO und stellt somit einen möglichen antiinflammatorischen<br />
Stoffwechselweg dar. Vom Ornithin ausgehend<br />
werden Polyamine und Prolin synthetisiert, welche essentiell<br />
für Zellproliferation bzw. Kollagensynthese sind. Die Arginase<br />
steht somit vermutlich im Zentrum von Prozessen<br />
der Geweberegeneration, Synthese von Extrazellularmatrix<br />
und Steuerung von Entzündung. In früheren Arbeiten<br />
hatten wir demonstriert, daß die Enzyme iNOS und Arginase<br />
in murinen Makrophagen und dendritischen Zellen durch<br />
TH1 Zytokine (iNOS) bzw. TH2 Zytokine (Arginase) streng<br />
dichotom induziert werden (Munder et al., J.Immunol. 1998,<br />
160:5347). Ferner konnten wir zeigen, daß selektiv das<br />
hepatische Isoenzym der Arginase (Arginase I) in den erwähnten<br />
myeloischen Zellen reguliert wird (Munder et al.,