MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
Abteilung Tumorprogression und Tumorabwehr (D060)<br />
Leiterin: Prof. Dr. med. Margot Zöller<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Dr. Eberhard Amtmann<br />
Dr. Christoph Claas<br />
Dr. Wolfgang Friebolin (-12/03)<br />
Dr. Rachid Marhaba<br />
Dr. Claudia Paret<br />
Doktoranden<br />
Igor Berezovskiy (10/03-)<br />
Mehdi Bourouba<br />
Gerard Devitt<br />
Frank Fries<br />
Sabine Gesierich (12/02-)<br />
Pamela Klingbeil (7/02-)<br />
Markus Ladwein (1/02-)<br />
Nicole Stroh (-12/03)<br />
Joachim Wahl<br />
Technische Assistenten<br />
Anja Alles (11/03-)<br />
Waltraud Baader<br />
Dagmar Hildebrand (8/02-)<br />
Susanne Hummel<br />
Mario Vitacolonna<br />
Sekretariat<br />
Angelika Manz<br />
Das Programm der Abteilung zentriert sich um die Frage<br />
der Tumorprogression. Wir gehen davon aus, dass<br />
Metastasierung vornehmlich durch die Aufnahme physiologischer<br />
Programme durch maligne transformierte Zellen<br />
in Gang gesetzt wird. Basierend auf dieser Arbeitshypothese<br />
konzentrieren wir uns auf die Charakterisierung<br />
physiologischer Funktionen Metastasierung-assoziierter<br />
Moleküle, insbesondere auf deren Konnektivität und<br />
wechselseitige Einflussnahme. Funktionelle Studien orientieren<br />
sich an Programmen der Lymphozytenreifung und<br />
–aktivierung. Wir erwarten, dass die Klärung physiologischer<br />
Funktionen Metastasierung-assoziierter Moleküle<br />
neue therapeutische Möglichkeiten in der Tumortherapie,<br />
aber auch bei Knochenmarkstransplantation und<br />
Autoimmunerkrankungen eröffnet.<br />
Neben diesem Grundlagen-orientierten Programm befassen<br />
wir uns mit zwei Therapieoptionen, dem therapeutischen<br />
Einsatz Tumor-assoziierter Antigene und der Optimierung<br />
einer neuen Platinverbindung, die sich durch<br />
eine signifikant gesteigerte Effizienz bei gleichzeitiger Reduktion<br />
der Nebenwirkungen auszeichnet. Immuntherapeutischen<br />
Studien konzentrieren sich auf die Identifikation<br />
neuer Nierenzellkarzinom-assoziierter Antigene und<br />
auf eine Optimierung von Vakzinierungsstrategien beim<br />
Nierenzellkarzinom und bei Leukämien unter Einschluss<br />
allogener Knochenmarkstransplantation. Um gegebenenfalls<br />
einen raschen Transfer in die Klinik zu erleichtern,<br />
werden die Untersuchungen nicht nur in syngenen Tiermodellen<br />
sondern auch in der “humanisierten” SCID-Maus<br />
durchgeführt.<br />
Abteilung D060<br />
Tumorprogression und Tumorabwehr<br />
I. Tumorprogression und Metastasierung<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
Wir haben auf einem Pankreaskarzinom der Ratte 5<br />
Oberflächenmoleküle identifiziert, die auf allen bisher untersuchten<br />
metastasierenden, nicht aber auf nicht-metastasierenden<br />
Rattentumoren exprimiert werden. Die 5<br />
Moleküle, variante Isoformen des Adhäsionsmoleküls CD44<br />
(CD44v), das Tetraspanin D6.1A (Homolog von CO-029),<br />
ein dem Urokinase-Rezeptor verwandtes Molekül (C4.4A),<br />
D5.7A, das Rattenhomolog von Ep-CAM und das α6β4<br />
Integrin, werden auch auf nicht transformierten Zellen exprimiert.<br />
Allerdings gibt es im erwachsenen Organismus keine<br />
Zelle, die alle 5 Moleküle trägt. Wir gehen daher davon<br />
aus, dass diese Moleküle miteinander interagieren und in<br />
konzertierter Aktivität Metastasierung-assoziierte Funktionen<br />
erfüllen. Die Tatsache, dass diese Moleküle in unveränderter<br />
Form auf gesundem Gewebe exprimiert werden,<br />
erlaubt es uns die physiologischen Funktionen der individuellen<br />
Moleküle zu evaluieren und diese mit den Funktionen<br />
der koordiniert aktiven Moleküle auf metastasierenden Tumorzellen<br />
zu vergleichen. Die Interaktion von Membranmolekülen<br />
ist ein bisher wenig untersuchter Aspekt der<br />
Zellbiologie, der jedoch speziell bei der Tumorprogression<br />
von maßgeblicher Bedeutung sein könnte.<br />
Ia. Variante CD44 Isoformen: Funktionelle<br />
Charakterisierung<br />
M. Bourouba, R. Marhaba, M. Zöller<br />
In Kooperation mit Prof. H. Ponta, Institut für Genetik, Forschungszentrum<br />
Karlsruhe; PD Dr. U. Günthert, Institut für<br />
Mikrobiologie, Universität Basel, Schweiz; PD P. Freyschmidt-Paul,<br />
Dermatologie, Universität Marburg; Prof. K. McElwee, Dermatologie,<br />
Universität Vancouver, Kanada.<br />
Zusatzfinanzierung: DFG<br />
In den letzten Jahren haben wir uns mit Untersuchungen<br />
zur physiologischen Funktionen von CD44v3, -v6, -v7 und<br />
-v10 im Kontext von Lymphozytenreifung, -aktivierung und<br />
-migration befasst, da diese Isoformen offensichtlich unterschiedliche<br />
Funktionen erfüllen [1].<br />
CD44v3: Im Kontext mit der Tumorprogression konnte<br />
eine Korrelation zwischen der Metastasierungstendenz<br />
maligner Melanome und der Expression von CD44v3 beobachtet<br />
werden. Auf hämatopoetischen Zellen wird CD44v3<br />
auf einem Subset CD4 + T-Zellen, auf Monozyten, B-Zellen<br />
und dendritischen Zellen (DC), aber auch auf aktivierten<br />
Endothelzellen exprimiert. Wir haben Evidenzen, dass<br />
CD44v3 auf Monozyten als kostimulatorisches Molekül agieren<br />
kann [2]. Daneben ist CD44v3 hauptsächlich in die<br />
Leukozytenwanderung, vornehmlich in die Haut, involviert<br />
[3]. Dem entspricht eine hohe Expressionsdichte von<br />
CD44v3 auf allergisch- und autoimmun-bedingten<br />
Leukozyteninfiltraten sowie der Befund, dass bei einer experimentell-induzierten<br />
allergischen Reaktion vom verzögerten<br />
Typ (DTH) die Extravasation von Leukozyten durch<br />
einen CD44v3-spezifischen Antikörper nahezu vollständig<br />
unterbunden werden konnte [4]. CD44v3 ist die einzige<br />
CD44 Isoform mit einer Heparinseitenkette und es wurde<br />
beschrieben, dass CD44v3 als membranständiges<br />
Proteoglykan als Fängermolekül für eine Reihe von<br />
Zytokinen und Chemokinen agiert. Da sich die Bedeutung<br />
von CD44v3 für die Extravasation von Leukozyten sehr wohl