MDCK-MRP2 - Dkfz
MDCK-MRP2 - Dkfz
MDCK-MRP2 - Dkfz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
38% 12 Wochen nach Bestrahlung festgestellt werden<br />
(Abb. 2). Die Ergebnisse dieser nur mit einer Messschicht<br />
möglichen Technik konnten durch Verwendung neuerer<br />
Techniken, die mehrere Messschichten und somit die parallele<br />
Evaluation von bis zu 3 bestrahlten Hirnmetastasen<br />
pro Patient erlauben, reproduziert werden. In diesem Teilprojekt<br />
wurden 25 Patienten mit insgesamt 28 Hirnmetastasen<br />
mit Arterial-Spin Labeling Techniken und der<br />
kontrastmittelverstärkten T2*-Dynamik untersucht. Eine<br />
Abnahme der Perfusion nach Radiatio, gemessen mit der<br />
Arterial-Spin Labeling Technik, sagte dabei das Therapieansprechen<br />
sogar in allen Fällen korrekt voraus. In beiden<br />
Studien hatte die prätherapeutische Metastasenperfusion<br />
keine prädiktive Aussagekraft. [21, 22, 23, 25, 26, 126,<br />
127, 136, 137, 138]<br />
1.3 Gefäßmissbildungen<br />
Arteriovenöse Malformationen (AVM) als angeborene Gefäßkrankheiten<br />
des ZNS werden im DKFZ radiochirurgisch behandelt.<br />
Seit mehreren Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe<br />
mit der Thematik einer optimierten Therapieplanung<br />
und Verlaufskontrolle. Im Jahr 2002 konnte eine Studie<br />
zum Abschluss gebracht werden, welche den Einsatz Kontrastmittel-unterstützter<br />
gegenüber nativer MRangiographischer<br />
Sequenzen evaluiert. So konnte gezeigt<br />
werden, dass durch den Einsatz kontrastmittelunterstützter<br />
ultraschneller MR-angiographischer Aufnahmen eine Abgrenzung<br />
des Nidus und insbesondere eine Visualisierung kleinerer<br />
und kleinster Gefäßmissbildungen deutlich erleichtert<br />
ist. Diese Zusatzinformation konnte in die Strahlentherapieplanung<br />
integriert werden, die Ergebnisse eines<br />
Verlaufsmonitorings mit dieser Methode sind Gegenstand<br />
aktueller Untersuchungen. In einer weiteren Untersuchung<br />
wurden kognitive Veränderungen bei Patienten mit zerebralen<br />
arterio-venösen Malformationen vor und nach einer<br />
strahlentherapeutischen Behandlung untersucht. Hier konnten<br />
wir aufzeigen, dass sich durch eine erfolgreiche Bestrahlung<br />
verbunden mit einer Normalisierung der Blutflussverhältnisse<br />
innerhalb des Gehirns eine deutliche Besserung<br />
neurokognitiver Funktionen bei Patienten mit AVM<br />
ergibt. Neben den kognitiven Funktionen wurden auch<br />
morphologische Veränderungen nach Radiochirurgie bei Patienten<br />
mit solchen Malformationen evaluiert. Hierbei konnte<br />
eine deutliche Korrelation mit der Dosisverteilung und dem<br />
strahlentherapeutischen Ansprechen festgestellt werden.<br />
[16, 79, 110]<br />
1.4 Bildgebung in der biologischen Psychiatrie<br />
Morphologische Bildgebungsmethoden wurden in der Diagnostik<br />
von Schizophrenien und neurodegenerativen Veränderungen,<br />
hier insbesondere beim Morbus Alzheimer,<br />
eingesetzt. In mehrere Arbeiten konnten folgende Ergebnisse<br />
erreicht werden. Bei Patienten mit leichten kognitiven<br />
Veränderungen konnte aufgezeigt werden, dass sich<br />
bereits in einer Frühphase der Veränderungen am Gyrus<br />
Parahippocampalis deutliche Volumendefizite nachweisen<br />
lassen. Diese Veränderungen sind möglicherweise in der<br />
Lage, bereits zu einem frühen Zeitpunkt Hinweise auf ein<br />
progredientes neurodegeneratives Syndrom zu liefern. Bei<br />
schizophrenen Veränderungen konnten ebenfalls in einer<br />
frühen Phase der Erkrankung noch vor Beginn einer systematischen<br />
Therapie morphologische Veränderungen insbesondere<br />
am Corpus callosum festgestellt werden. Der<br />
Einsatz funktioneller Bildgebungsmethoden wurde ebenfalls<br />
in ersten Studien nachgewiesen und dargestellt. So<br />
wurde in Anbetracht ihrer klinischen Bedeutung wichtige<br />
Gedächtnissysteme, wie das Arbeitsgedächtnis, das<br />
Abteilung E010<br />
Radiologie<br />
prozedurale und das deklarative Gedächtnis untersucht.<br />
Störungen dieser Gedächtnisleistungen werden regelmäßig<br />
nicht nur bei psychischen Erkrankungen, wie schizophrenen<br />
Psychosen oder Demenzen, sondern auch im Gefolge<br />
von zerebralen Raumforderungen, nach Zytostatikaoder<br />
Bestrahlungstherapie beobachtet.<br />
Die genannten Gedächtnisfunktionen sind neuropsychologisch<br />
stark vom Trainingszustand der Untersuchten abhängig.<br />
Hypothetisch kann Letzterer auch die korrespondierende<br />
Hirnaktivierung beeinflussen. Gerade hierdurch wird<br />
jedoch die Stabilität der im fMRT dargestellten Aktivierungsmuster<br />
und damit ihre klinisch-diagnostische Aussagekraft<br />
relativiert. Deshalb wurde in den folgenden Studien<br />
stets die fMRT mehrfach vor und nach Training der<br />
jeweiligen Gedächtnisaufgaben durchgeführt. Für den klinischen<br />
Einsatz wurde zunächst eine Probandenstudie als<br />
Kontrollkollektiv untersucht und evaluiert. Im Anschluss sind<br />
10 Patienten im Alter von 25 bis 31 Jahren diagnostiziert<br />
mit Psychose (nach DSM IV) mit den zwei MR-Techniken<br />
untersucht worden. Aus vorausgehenden Arbeiten wurde<br />
das visuo-spatiale n-back Paradigma verwandt. Das blockparadigm<br />
(n-back) enthielt während der fMRT zum jeweiligen<br />
Schweregrad 4 Repetitionen in einem 1,5 T MR Scanner.<br />
FMRT-Bildanalysen erfolgte mittels SPM99. Die Perfusionsmessung<br />
in Ruhe wurde mittels arterial spin labeling<br />
Technik (ASL) durchgeführt. Zur Quantifizierung wurden<br />
drei verschiedene Regions-of-Interest (ROI) mit einer Fläche<br />
von 200 mm2 in den Frontal-, Parieto-, Temporal- und<br />
Occipitallappen gelegt.<br />
Die untersuchten Patienten zeigten im BOLD-Kontrast im<br />
Gegensatz zum Probandenkollektiv eine deutlich heterogene<br />
kortikale Aktivierung. Diese war dominant im interparietalen<br />
sulcus, hingegen waren frontale Dysfunktionen<br />
durch eine geringere BOLD-Kontrastierung mit geringerem<br />
T-Wert im Vergleich zu Kontrollgruppe zu quantifizieren.<br />
[4, 47, 90- 92, 105-108, 111, 140]<br />
2 Thorax<br />
H.-U. Kauczor, J. Ederle, M. Eichinger, C. Fink,<br />
S. Iliyushenko, S. Ley, C. Plathow, M. Puderbach<br />
2.1 Lungenperfusion<br />
Moderne, so genannte parallele MR-Bildgebungstechniken<br />
erlauben die Aufnahme mehrerer dreidimensionaler Bild-<br />
Datensätze während der raschen Injektion eines gadoliniumhaltigen<br />
MR-Kontrastmittels. Hierdurch ist es möglich,<br />
mit hoher Zeitauflösung die Verteilung des MR-Kontrastmittels<br />
in einem Zielgewebe zu visualisieren. In mehreren<br />
Studien wurde die Technik sowohl tierexperimentell als<br />
auch klinisch bei gesunden Probanden und Patienten mit<br />
verschiedenen kardiovaskulären und pulmonalen Erkrankungen<br />
evaluiert [33-36, 40, 41].<br />
2.1.1 Dreidimensionale Erfassung mittels paralleler<br />
Magnetresonanztomographie<br />
In einer Kooperation mit der Abteilung Radiologie der<br />
Thoraxklinik Heidelberg wurde der Einsatz paralleler MR-<br />
Bildgebungstechniken für die dreidimensionale Visualisierung<br />
der Lungenperfusion in der MRT evaluiert. In einer ersten<br />
Machbarkeitsstudie wurden 2 gesunde Probanden und 14<br />
Patienten an einem 1.5 T Ganzkörper MRT mit einer<br />
kontrastverstärkten 3D MRT mit partiell-paralleler Bildakquisition<br />
(FLASH 3D, Rekonstruktionsalgorithmus: GRAP-<br />
PA, TE/TR/α: 0,8 ms/1,9 ms/40º, Beschleunigungsfaktor<br />
3, Voxelgröße 3,6x2,0x5,0 mm3 , TA: 1,5 s) untersucht.<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
271