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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt D<br />

Tumorimmunologie<br />

einwandern. Ein direkter Kontakt mit einem Antigen, das<br />

sich nur auf Keratinozyten befindet - in unserem Modell<br />

das Kb Antigen, das unter dem Keratin-IV-Promotor in transgenen<br />

Mäusen exprimiert ist (2.4KerIV-Kb ) - ist somit möglich<br />

und induziert Toleranz in den entsprechenden T-Zellen,<br />

ohne sie zu eliminieren [2-4]. Diese Toleranz bleibt auch im<br />

Erwachsenenalter erhalten, obwohl die zu diesem Zeitpunkt<br />

neu aus dem Thymus exportierten Zellen nicht mehr in die<br />

Haut einwandern können und daher naiv bleiben. Wir<br />

müssen daher eine Form von dominanter Toleranz postulieren,<br />

die diese naiven, Kb-reaktiven T-Zellen daran hindert,<br />

Kb-positive Transplantate abzustossen. Da wir mit T-Zell-<br />

Rezeptor-transgenen Mäusen mit Kb-Spezifität arbeiten,<br />

können wir die entsprechenden T-Zellen mit Hilfe eines<br />

anti-klonotypischen Antikörpers (Des-TCR) verfolgen. In<br />

Zelltransferstudien konnte gezeigt werden, dass tolerante<br />

CD8 + , Des-TCR + T-Zellen naive T-Zellen, die den gleichen<br />

T-Zell-Rezeptor tragen, an der Abstossung von Kb-positi ven Tumortransplantaten hindern können. Analysen der<br />

differentiellen Genexpression zwischen toleranten und aktivierten/naiven<br />

T-Zellen mit Hilfe der “DNA micro array”-<br />

Technologie von Affymetrix führten zur Identifizierung interessanter<br />

Kandidatengene, und haben damit die Grundlage<br />

zum Studium der molekularen Zusammenhänge dieser<br />

Form dominanter Toleranz gelegt.<br />

Neben der Haut haben wir auch die Leber als Zielorgan für<br />

unsere Toleranzstudien gewählt. Da die Kb-spezifischen T-<br />

Zellen in den toleranten Des-TCRxCRP-Kb-Mäusen (Kb-Ex pression nur auf Hepatozyten in der Leber) und Des-<br />

TCRx2.4KerIV-Kb-Mäusen (Kb-Expression nur auf Keratinozyten<br />

in der Haut) noch immer vorhanden waren, stellten<br />

wir uns die Frage, ob die beobachtete Toleranz in vivo<br />

aufgehoben werden könnte, und ob dies Autoaggression<br />

zur Folge hätte. Wurden diese Mäuse mit syngenen Tumorzellen<br />

konfrontiert, die gleichzeitig das Kb-Autoantigen und<br />

Interleukin (IL)-2 exprimieren, so wurde tatsächlich die Aufhebung<br />

der Toleranz erreicht. Autoaggression in der Leber<br />

der Des-TCRxCRP-Kb-Tiere wurde jedoch nur beobachtet,<br />

wenn die Tiere zusätzlich zur Brechung von Toleranz mit<br />

einem leberspezifischen Pathogen infiziert wurden, oder<br />

wenn mit Hilfe eines CpG-Oligonukleotids eine Entzündungsreaktion<br />

in der Leber induziert wurde. Allerdings war die<br />

Autoaggression nur transient und konnte auch durch wiederholte<br />

Gabe des Oligonukleotids nicht in eine chronische<br />

Autoimmunerkrankung umgewandelt werden [5]. Die<br />

Schlussfolgerung aus diesen Untersuchungen ist, dass mindestens<br />

zwei Schritte für die organspezifische Autoimmunattacke<br />

notwendig sind, nämlich 1. Aktivierung autoreaktiver<br />

T-Zellen, und 2. Konditionierung des Organs durch<br />

eine Entzündungsreaktion, wodurch die Infiltration von<br />

autoreaktiven T-Zellen ermöglicht wird. Dieses Konzept wird<br />

auch unterstützt durch unsere tumorimmunologischen Studien.<br />

Da die Aktivierung autoreaktiver T-Zellen nicht notwendigerweise<br />

der bestimmende Schritt bei einer Autoimmunerkrankung<br />

sein muss, haben wir begonnen, Faktoren, denen<br />

eine grosse Bedeutung in chronischen Entzündungsprozessen<br />

zugedacht ist, in unsere Studien mit einzubeziehen.<br />

Es wurden daher knockout-Mäuse für folgende Moleküle<br />

etabliert: Gelatinase B (in Zusammenarbeit mit G.<br />

Opdenakker, Leuven), “Receptor für advanced glycation<br />

end products” (RAGE) (in Zusammenarbeit mit P. Nawroth,<br />

Heidelberg), und Stabilin-1 sowie Stabilin-2 (in Zusammenarbeit<br />

mit S. Goerdt, Mannheim). Sowohl Gelatinase B- [6-8]<br />

wie auch RAGE- [9-13]-defiziente Tiere sind gegen bakteriell<br />

Abteilung D050<br />

Molekulare Immunologie<br />

induzierte Sepsis geschützt. In Zusammenarbeit mit T.<br />

Chavakis konnten wir weiterhin beobachten, dass die Bindung<br />

zwischen RAGE auf Endothelzellen und dem β2-Integrin<br />

Mac-1 auf Leukozyten zur Extravasation von Leukozyten<br />

in Entzündungsherde beiträgt [9]. Diese Befunde unterstreichen<br />

die wichtige Rolle von Gelatinase B und RAGE in<br />

Entzündungsprozessen. Die beiden Stabilin-knockout-Mäuse<br />

werden z.Zt. charakterisiert.<br />

Um den Einfluss von Proteinen auf Entzündungsprozesse<br />

bzw. die Immunantwort im Detail studieren zu können, ist<br />

es wünschenswert, die entsprechende Genexpression gewebsspezifisch<br />

induzierbar und reversibel regulieren zu können.<br />

Wir versuchen, diese Regulation über das Tetrazyklinsystem<br />

bzw. über Hormone im Cre/loxP-System aufzubauen.<br />

Wir haben daher eine neuartige “knockin-EGFP” (grün<br />

fluoreszierendes Protein)-Rezeptormaus etabliert, deren Zellen<br />

nach Cre-Rekombination grün aufleuchten. Das An- bzw.<br />

Ausschalten einer Genexpression kann auf diese Weise auf<br />

Einzelzellebene z.B. in histologischen Schnitten sichtbar gemacht<br />

werden [14]. Ferner wurden transgene Tie2-<br />

CreERT2-Mäuse etabliert, in denen Cre-Expression mit Hilfe<br />

von Tamoxifen ausschliesslich in Endothelzellen induziert<br />

werden kann. Diese Tiere ermöglichen nun das An-, bzw.<br />

Abschalten einer Genexpression in Endothelzellen nach Kreuzung<br />

mit entsprechend “gefloxten” Mäusen [15].<br />

Publikationen (* = externer Koautor)<br />

[1] Schuler T, Hämmerling GJ, Arnold B. Cutting Edge: IL-7-dependent<br />

homeostatic proliferation of CD8+ T cells in neonatal<br />

mice allows the generation of long-lived natural memory T cells.<br />

J Immunol. 2004, 172(1): 15-9.<br />

[2] Alferink, J., Tafuri, A., Vestweber, D., Hallmann, R.,<br />

Hämmerling, G.J. and Arnold, B. Peripheral T cell trafficking controls<br />

neonatal tolerance to tissue-antigens.<br />

Science 282: 1338-1341, 1998.<br />

[3] Alferink, J., Aigner, S., Reibke, R., Hämmerling, G. and<br />

Arnold, B. Peripheral T cell tolerance: the contribution of permissive<br />

T cell migration into parenchymal tissues of the neonate.<br />

Immunol. Rev. 169: 255-261, 1999.<br />

[4] Arnold B. Levels of peripheral T cell tolerance.<br />

Transpl Immunol. 2002,10(2-3): 109-14.<br />

[5] Sacher T, *Knolle P, *Nichterlein T, Arnold B, Hämmerling GJ,<br />

Limmer A. CpG-ODN-induced inflammation is sufficient to cause<br />

T-cell-mediated autoaggression against hepatocytes.<br />

Eur J Immunol. 2002, 32(12): 3628-37.<br />

[6] *Dubois B, *Starckx S, *Pagenstecher A, *Oord J, Arnold B,<br />

*Opdenakker G. Gelatinase B deficiency protects against endotoxin<br />

shock. Eur J Immunol. 2002, 32(8): 2163-71.<br />

[7] *Starckx S, *Wuyts A, *Opsomer I, *Van Coillie E, *Proost P,<br />

Arnold B, *Van Damme J, *Opdenakker G. Recombinant mouse<br />

granulocyte chemotactic protein-2: production in bacteria, characterization,<br />

and systemic effects on leukocytes.<br />

J Interferon Cytokine Res. 2002, 22(9): 965-74.<br />

[8] *Opdenakker G, *Van den Steen PE, *Laureys G, *Hunninck<br />

K, Arnold B. Neutralizing antibodies in gene-defective hosts.<br />

Trends Immunol. 2003, 24(2): 94-100.<br />

[9] *Chavakis T, *Bierhaus A, *Al-Fakhri N, *Schneider D, *Witte<br />

S, *Linn T, *Nagashima M, *Morser J, Arnold B, *Preissner KT,<br />

*Nawroth PP. The pattern recognition receptor (RAGE) is a<br />

counterreceptor for leukocyte integrins: a novel pathway for inflammatory<br />

cell recruitment. J Exp Med. 2003, 198(10): 1507-15.<br />

[10] *Deane R, *Du Yan S, *Submamaryan RK, *LaRue B,<br />

*Jovanovic S, *Hogg E, *Welch D, *Manness L, *Lin C, *Yu J,<br />

*Zhu H, Ghiso J, *Frangione B, *Stern A, *Schmidt AM,<br />

*Armstrong DL, Arnold B, Liliensiek B, *Nawroth P, *Hofman F,<br />

*Kindy M, *Stern D, *Zlokovic B. RAGE mediates amyloid-beta<br />

peptide transport across the blood-brain barrier and accumulation<br />

in brain. Nat Med. 2003; 9(7): 907-13.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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