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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt B<br />

Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />

konzentration und der Anwesenheit von Linker-Histon H1<br />

bestimmt. Dieser Abstand nimmt mit der Länge der DNA<br />

monoton zu, was darauf hindeutet, dass sich die Arme der<br />

Linker-DNA im Mononukleosom nicht überkreuzen. Außerdem<br />

scheint die durch H1 induzierte, in EM-Aufnahmen<br />

festgestellte sog. ‚Stem-Geometrie’ auch in freier Lösung<br />

zu existieren [Tóth et al. 2001, Biochemistry 40(23):6921-<br />

6928].<br />

In Gegenwart von H1 und höheren Salzkonzentrationen<br />

bildet die Nukleosomenkette reguläre sog. ‚Chromatin-fiber’-<br />

Strukturen. Als einer der strukturbildenden Faktoren wird<br />

hier die Neutralisierung der elektrostatischen Abstoßung<br />

zwischen freien DNA-Bereichen durch das Linker-Histon<br />

vermutet. Wir finden in unseren FRET-Messungen an<br />

Mononukleosomen, dass Histon H1 den Abstand zwischen<br />

den Linker-DNA-Enden für alle untersuchten DNA-Längen<br />

um 5-10 Å verringert. Zunahme der NaCl-Konzentration<br />

von 5 auf 100 mM vermindert den Abstand nur sehr wenig<br />

(< 5Å), wogegen MgCl -Zugabe von 0-2 mM bei NaCl-<br />

2<br />

Konzentrationen von 5 mM den Abstand monoton um bis<br />

zu 10 Å verringert. Diese Salzeffekte zeigen sich in analoger<br />

Weise mit oder ohne Histon H1.<br />

Chemische Acetylierung der Histone durch Acetylphosphat<br />

führt zu Änderungen der Geometrie der Linker-DNA. Komplette<br />

Acetylierung aller Histone oder von H3 alleine führt<br />

zu einer globalen Vergrößerung des Öffnungswinkels der<br />

Linker-DNA, während Acetylierung von H4 alleine überraschenderweise<br />

eine Annäherung der Linkerarme induziert<br />

(Abb. 1)<br />

Abb. 1: Abstand der Linker-DNA-Enden in rekonstituierten Mononukleosomen<br />

als Funktion der Salzkonzentration und der DNA-<br />

Länge. Schwarz: nicht acetyliert, rot: alle Histone acetyliert,<br />

grün: H3 acetyliert, blau: H4 acetyliert<br />

Rasterkraftmikroskopie von Nukleosomen und<br />

superhelikaler DNA<br />

M. Bussiek, J. Langowski<br />

Um den Einfluss der Nukleosomenbindung auf die globale<br />

Struktur von DNA zu untersuchen, haben wir einzelne auf<br />

superhelikaler DNA rekonstituierte Nukleosomen mit Raster-<br />

Abteilung B040<br />

Biophysik der Makromoleküle<br />

kraftmikroskopie (SFM) untersucht. Die Bedingungen für<br />

diese SFM-Experimente waren in einer früheren Arbeit ermittelt<br />

worden [18]. Aus früheren Arbeiten war bekannt,<br />

dass DNA-Krümmungen in den Endschleifen der Superhelix<br />

lokalisieren, und wir erwarteten bei der Bindung von<br />

Nukleosomen einen ähnlichen Effekt.<br />

Ein Vergleich von rekombinanten Histonen (nicht acetyliert)<br />

und teilweise acetylierten HeLa-Histonen zeigte klare<br />

Unterschiede zwischen den beiden Präparationen: die<br />

HeLa-Histone waren hauptsächlich in den Endschleifen lokalisiert,<br />

während die Nukleosomen aus rekombinanten Histonen<br />

zusätzlich oft an Kreuzungspunkten der Superhelix zu<br />

finden waren. Wir folgern daraus, dass Nukleosomen in<br />

bestimmten Fällen gleichzeitig an zwei DNA-Doppelstränge<br />

binden können, was insbesondere bei den stärker bindenden<br />

nichtacetylierten Histonen auftritt.<br />

In einer weiteren Arbeit haben wir systematisch die Bindung<br />

von DNA an Polylysin-behandelte Glimmeroberflächen<br />

für SFM-Beobachtungen in Lösung untersucht. Optimale<br />

Bedingungen für zweidimensionale Äquilibrierung auf der<br />

Oberfläche, sowie für ‚Einfrieren’ der Konformation<br />

(trapping) bei verschiedenen Salz- und Polylysinkonzentrationen<br />

konnten definiert werden [20].<br />

Untersuchung des makromolekularen<br />

Transports im Interphasezellkern mit<br />

Fluoreszenzfluktuationsmikroskopie<br />

N. Dross, J. Langowski, M. Wachsmuth, T. Weidemann<br />

Transport und Bindung von Molekülen zu spezifischen Sites<br />

sind essentiell für den Aufbau und die Funktion von organisierten<br />

supramolekularen Strukturen im Zellkern. Das un<br />

unserer Arbeitsgruppe entwickelte Fluoreszenzfluktuationsmikroskop<br />

(FFM) erlaubt die Beobachtung der Konzentration<br />

und Mobilität von fluoreszierenden Molekülen in vivo durch<br />

eine Kombination von konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie<br />

(CLSM), Fluoreszenzkorrelationspektroskopie (FCS) und<br />

Photobleaching (CP). Das Diffusions- und Bindungsverhalten<br />

verschiedener fluoreszenzmarkierter Makromoleküle wurde<br />

mit FCS und CP analysiert und mit einer neuen Theorie<br />

beschrieben [14]. Damit konnte z.B. die mittlere Aufenthaltsdauer<br />

von Transkriptionsfaktoren an Bindungsstellen<br />

im Zellkern bestimmt werden und ein Verfahren entwikkelt<br />

werden, um die absolute Chromatindichte in Interphasezellkernen<br />

zu messen [19]. In dieser Studie konnten wir<br />

zeigen, dass der Volumenanteil der Chromatinfiber z.B. in<br />

HeLa-Zellen nur etwa 10% ausmacht und dass alle Bereiche<br />

des Zellkerns für kleinere Proteinmoleküle zugänglich<br />

sind. Letzteres wurde auch durch neuere Messungen bestätigt,<br />

bei denen das Diffusionsverhalten eines rot fluoreszierenden<br />

Proteins mit der Chromatindichte korreliert wurde.<br />

Es zeigte sich keine Abhängigkeit der Mobilität von der<br />

Chromatindichte (Dross und Langowski, unveröffentlicht).<br />

In vivo-Charakterisierung von Protein-Protein-<br />

Wechselwirkungen im AP-1-System mit<br />

Fluoreszenzkreuzkorrelationsspektroskopie<br />

N. Baudendistel, G. Müller, W. Waldeck, J. Langowski<br />

In Zusammenarbeit mit Peter Angel (DKFZ)<br />

Das AP-1-System besteht aus einer Gruppe von TPA-<br />

(Tetradecanoylphorbolacetat) induzierbaren Transkriptionsaktivatoren.<br />

Die Hauptbestandteile sind c-Jun und c-Fos,<br />

beides Proteine mit einer für die Dimerisierung zuständigen<br />

Leucin-Zipper-Region. C-Jun bildet sowohl Heterodimere<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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