MDCK-MRP2 - Dkfz
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174<br />
Forschungsschwerpunkt C<br />
Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />
[8] Bertram, B., Bollow, U., Rajaee-Behbahani, N., *Bürkle, A.,<br />
Schmezer, P.: Induction of poly(ADP-ribosyl)ation and DNA damage<br />
in human peripheral lymphocytes after treatment with (-)epigallocatechin-gallate.<br />
Mutation Research 534 (2003) 77-84.<br />
[9] *Tang, W., *Hemm, I., Bertram, B.: Recent Development of<br />
antitumor agents from Chinese Herbal Medicines. Part I. Low molecular<br />
compounds. Planta Medica 69 (2003) 97-108.<br />
[10] *Tang, W., *Hemm, I., Bertram, B.: Recent Development of<br />
antitumor agents from Chinese Herbal Medicines. Part II. High<br />
molecular compounds. Planta Medica 69 (2003) 193-201.<br />
[11] Bertram, B., Bartsch, H.: DNA-Schäden durch oxidativen<br />
Streß - Auslöser genomischer Instabilität. Forum DKG S1 (2003)<br />
27-28.<br />
[12] Popanda, P., Ebbeler, R., Twardella, D., Helmbold, I.,<br />
Gotzes, F., Schmezer, P., Thielmann, H.W., *von Fournier, D.,<br />
*Haase, W., *Sautter-Bihl, M.L., *Wenz, F., Bartsch, H., Chang-<br />
Claude, J.: Radiation-induced DNA damage and repair in lymphocytes<br />
from breast cancer patients and their correlation with<br />
acute skin reactions to radiotherapy. International Journal of Radiation<br />
Oncology Biology Physics 55 (2003) 1216-1225.<br />
[13] Bartsch, H., Risch, A., Werle-Schneider, G., Schmezer, P.:<br />
Molekulare Frühwarnsysteme. Spektrum der Wissenschaften,<br />
Spezial Krebsmedizin II 3 (2003) 46-50.<br />
Neue Biomarker in der Krebsätiologie- und<br />
Präventionsforschung (C010-4)<br />
J. Nair<br />
Erhöhter oxidativer Stress und Lipidperoxidation (LPO)<br />
gelten als auslösende Faktoren von Krebs und anderen<br />
chronisch degenerativen Erkrankungen. LPO wird eine Rolle<br />
bei der Tumorpromotion und -progression zugeschrieben<br />
und erst kürzlich konnte gezeigt werden, dass Etheno(ε)-<br />
DNA-Addukte aus LPO-Produkten gebildet werden. Die Bildung<br />
von exozyklischen DNA-Addukten ist eine der frühesten<br />
Stufen von messbaren genetischen Schäden der Zelle<br />
(Abb. 3). Werden diese nicht repariert, so führen sie nach<br />
Zellteilung zu Mutationen, die sich anhäufen und zu genomischer<br />
Instabilität und Krebswachstum führen können.<br />
Die Entwicklung und Validierung von Analysemethoden für<br />
DNA-Addukte soll deshalb zum Verständnis der Bildung von<br />
exogenen und endogenen DNA-reaktiven Metaboliten beitragen.<br />
Weiterhin können diese Adduktmarker bereits in<br />
Biomonitoring- und Chemopräventionsstudien angewandt<br />
werden.<br />
1. Untersuchungen zu endogen gebildeten DNA-<br />
Addukten<br />
Bisher wurde die Bildung von DNA-Addukten untersucht,<br />
die über Lipidperoxidation (LPO) aus 4-Hydroxynonenal<br />
(HNE) entstehen. HNE wird auch durch Lipoxygenasen aus<br />
Linolsäure gebildet. Malondialdehyd (MDA) wird außer durch<br />
LPO auch enzymatisch durch die Thromboxan-Synthase<br />
generiert oder nicht enzymatisch durch Zerfall von Prostagladin<br />
H , das durch Cyclooxygenasen entsteht. Um das<br />
2<br />
MDA-Desoxyguanosin-DNA-Addukt (M dG) zu bestimmen<br />
1<br />
(Struktur und Bildung siehe Abb. 3), wurde eine neue<br />
nachweisempfindliche Methode entwickelt und validiert.<br />
1.1 Etheno-DNA-Addukte<br />
1,N 6-Ethenodesoxyadenosin (εdA) und N 3 ,4-Ethenodesoxycytidin<br />
(εdC) werden durch Immunaffinitäts-32P- Postmarkierung analysiert (Nair et al. Carcinogenesis, 1995).<br />
εdA in Gewebeschnitten wird immunhistochemisch bestimmt<br />
(Yang et al. Carcinogenesis, 2000). εdA im Harn<br />
wird durch Immunanreicherung / HPLC-Fluoreszenzdetektierung<br />
vermessen (Nair, IARC, 1999).<br />
Bisherige Untersuchungen bestätigten die Nachweisempfindlichkeit<br />
und Spezifität unserer entwickelten Methoden<br />
Abteilung C010<br />
Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />
Abb. 3: Bildung von exozyklischen (Etheno)-DNA-Addukten aus<br />
4-Hydroxynonenal (HNE) und M 1 dG aus Malondialdehyd (MDA),<br />
die durch oxidativen Stress in der Säugetierzelle aus Linolsäure<br />
und Arachidonsäure gebildet werden und auch beim Menschen<br />
nachgewiesen wurden. Anhäufung solcher promutagenen DNA-<br />
Läsionen führt zu genetischer Instabilität, die den Übergang von<br />
gutartigen in bösartige Zellen vorantreibt [1, 2]. εdA = 1,N 6 -<br />
Ethenodesoxyadenosin, εdC = 1,N 3 ,4-Ethenodesoxycytidin,<br />
M 1 dG = Malondialdehyd-Desoxyguanosin (3-(2-Desoxy-β-D-erythro-pentofuranosyl)-pyrimido[1,2-α]purin-10(3H)-on).<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
zur Messung von Etheno-DNA-Addukten, die durch oxidativen<br />
Stress und LPO entstehen. So konnte eine verstärkte<br />
DNA-Schädigung durch chronisch entzündliche Prozesse<br />
und Aufnahme von ω-6 PUFA-reicher Nahrung mit einer<br />
erhöhten Etheno-Addukt-Bildung assoziiert werden (Bartsch<br />
et al. Carcinogenesis, 1999). Etheno-Addukte waren in<br />
FAP- und Morbus Crohn (CD) Patienten erhöht, während<br />
bei Colitis ulcerosa (UC) Patienten nur εdC im Vergleich zur<br />
normalen Kolon-DNA angereichert war. Die Bildung von Etheno-DNA-Addukten<br />
in FAP-Patienten ist einem erhöhten<br />
Arachidonsäure-Metabolismus zuzuschreiben, dies in Folge<br />
einer Überexprimierung der Phospholipase A2 und Cyclooxygenase-2<br />
im Darmepithel. Im Falle der entzündlichen<br />
Darmerkrankungen CD und UC wird die Adduktbildung auf<br />
erhöhten oxidativen Stress und Lipidperoxidation zurückgeführt,<br />
die als Folge chronisch entzündlicher Prozesse und<br />
einer Überproduktion von NO in den Zielzellen einhergehen.<br />
Die bisher meist benutzte Messmethode für oxidative DNA-<br />
Schäden ist die Bestimmung der oxidierten DNA-Base 8-<br />
Oxo-Desoxyguanosin. Jedoch bestehen wegen der<br />
Artefaktbildung Unsicherheiten über die Verlässlichkeit dieses<br />
Biomarkers. Die Messung stabilerer, sekundärer Marker<br />
für DNA-Schäden, wie den Etheno-DNA-Addukten, erwies<br />
sich als besserer Indikator, um durch erhöhten oxidativen<br />
Stress und Lipidperoxidation bedingte DNA-Schäden zu erfassen,<br />
was durch die nachfolgenden Untersuchungen<br />
weiter bestätigt wurde.<br />
1.2 Experimentelles Atherosklerose-Modell<br />
Das Karzinogen Benzpyren (BP) beschleunigt die Bildung<br />
von atherosklerotischen Plaques, wahrscheinlich durch Induktion<br />
von oxidativem Stress und nachfolgender Lipidperoxidation<br />
(LPO). Da LPO eine wichtige Rolle bei der<br />
Atherosklerose-Auslösung spielt, sind DNA-Veränderungen,<br />
die von Lipidperoxidationsprodukten gebildet werden, wie<br />
z.B. εdA und εdC potentielle Marker um oxidativen Stress in<br />
vivo nachzuweisen. In einer Studie wurde das Benzpyrendiolepoxid<br />
(BPDE)-DNA-Addukt, εdA und εdC durch<br />
32P-Postmarkierung bestimmt und zwar in Apolipoprotein E<br />
Knockout (ApoE-KO) Mäusen, die vorher mit 5 mg/kg (BP)