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MDCK-MRP2 - Dkfz

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262<br />

Forschungsschwerpunkt D<br />

Tumorimmunologie<br />

wendet werden. Aus diesem Grund bilden die Bemühungen<br />

um eine vollständige Analyse der neu identifizierten Tumorantigene<br />

mittels Expressionsanalyse (RNS und Protein) und<br />

Immunhistologie sowie die Überprüfung der Antikörperreaktivität<br />

in Patientenseren wichtige Schwerpunkte der Forschung<br />

unserer Gruppe. Was cTAGE-1, das erste beim CTCL<br />

detektierte TAA, betrifft, konnten wir inzwischen zeigen,<br />

daß dieses Antigen Mitglied einer größeren Familie ist, zu<br />

der sogar ein zweites tumorspezifisches Mitglied gehört<br />

(cTAGE-5A) [21].<br />

Sämtliche neue tumorassoziierte Antigene, die im Verlauf<br />

der beschriebenen Screeningverfahren sich zumindest in<br />

ihrer serologischen Reaktivität als tumorspezifisch darstellten,<br />

werden jetzt weiteren Untersuchungen auf der Proteinebene<br />

unterzogen. Das Ziel dieses Unternehmens ist<br />

es, neue diagnostische Werkzeuge durch das Generieren<br />

antigenspezifischer Antikörper und die Entwicklung eines<br />

ELISA-Systems bereitzustellen, um Patientenseren auf die<br />

Anwesenheit tumorspezifischer Antikörper überprüfen zu<br />

können.<br />

Experimentelle Therapie<br />

S. Ugurel, C. Zimpfer-Rechner, W. Fink, A. Novak,<br />

A. Zimpfer, H.-P. Schmid, W. Eickelbaum, M. Pföhler<br />

In Zusammenarbeit mit: Prof. Alexander Enk (Mainz), Prof. Gerold<br />

Schuler (Erlangen), Dr. Eckehard Kämpgen (Würzburg), Prof.<br />

Stefan Grabbe (Münster), PD Dr. Frank Nestle (Zürich, Schweiz),<br />

Prof. Dr. Ulrich Keilholz (Berlin), Prof. Dr. Claus Garbe (Tübingen),<br />

PD Dr. Axel Hauschild (Kiel), Prof. Graham Pawlec (Tübingen), Dr.<br />

Vera Rebmann & Prof. Dr. Grosse-Wilde (Essen).<br />

Eine Hauptzielsetzung der Arbeit der Gruppe ist eine möglichst<br />

direkte und effektive Übertragung neuer Ergebnisse<br />

aus dem Labor in erste klinische Anwendungen, sowohl im<br />

diagnostischen Bereich, z. B. durch den Einsatz neu entdeckter<br />

Serummarker, wie auch im therapeutischen Bereich,<br />

z. B. durch die Anwendung innovativer Vakzinierungsstrategien.<br />

Die Erreichung diese Ziels setzt eine enge Zusammenarbeit<br />

mit allen Projektgruppen der Einheit voraus<br />

und wird durch die räumliche Unterbringung eines Forschungslabors,<br />

eines GMP-Labors und der Ambulanz der<br />

dermatologischen Klinik im gleichen Haus besonders begünstigt.<br />

Da es immer noch keine anerkannte Standardtherapie für<br />

Melanom im fortgeschrittenen Stadium gibt, spielen klinische<br />

Studien eine entscheidende Rolle in der Überprüfung der<br />

Durchführbarkeit und therapeutische Wirksamkeit von neuen<br />

therapeutischen Ansätzen [22]. Einem Großteil der Patienten<br />

mit kutanen Neoplasien werden innovative Therapien<br />

unter konstanter und sorgfältiger Überwachung angeboten,<br />

die zuvor in vitro oder in Tiermodellen erprobt worden<br />

sind. Das Ansprechen auf die therapeutischen Maßnahmen<br />

sowie alle negative Auswirkungen werden genau und<br />

ausführlich nach den strengen Kriterien für “good clinical<br />

practice” (GCP) dokumentiert. Die Ausführung der Studienprotokolle<br />

und Dokumentation der klinischen Daten werden<br />

periodisch durch eine externe Gruppe von Experten begutachtet.<br />

Die Klinische Kooperationseinheit für Dermatoonkologie hat<br />

seit ihrem Entstehen an einer großen Anzahl verschiedenartiger<br />

klinischer Studien teilgenommen. Die schon abgeschlossenen<br />

und die noch laufenden Studien schließen große<br />

randomisierte multizentrische Studien auf nationaler sowie<br />

internationaler Ebene, die unter der Schirmherrschaft<br />

von anerkannten Gremien wie der Dermatologischen Onkologischen<br />

Arbeitsgruppe (ADO) der Deutschen Krebsgesell-<br />

Klinische Kooperationseinheit D070<br />

Dermato-Onkologie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

schaft [23-25] oder der “European Organization for Research<br />

and Treatment of Cancer (EORTC) ein [26], aber auch<br />

kleine kooperative Projekte mit 2 bis 4 anderen Kliniken.<br />

Das GMP-Labor der Einheit, in der z. B. Humanvakzine unter<br />

streng hygienisch kontrollierten Bedingungen hergestellt<br />

werden können, ermöglicht eine schnelle Umsetzung von<br />

experimentellen Strategien in die klinische Anwendung.<br />

Dieser Vorteil kam zur besonderen Geltung in der ersten<br />

Pilotstudie zur Vakzination mit autologen dendritischen<br />

Zellen in Patienten mit metastasiertem malignem Melanom<br />

[27] und führte zu der Initiierung einer multizentrischen<br />

Phase-III Studie zur Prüfung der Wirksamkeit dieser Vakzinationstherapie<br />

im Vergleich mit einer zytostatischen Therapie<br />

an einer großen Zahl von Patienten. Während der Vorbereitungsphase<br />

dieser Studie kamen medizinische und labortechnische<br />

Mitarbeiter der anderen Prüfzentren zu unserer<br />

Einheit in Mannheim, um die notwendigen Verfahren unter<br />

Einhaltung der strengen GCP und GMP Vorschriften zu erlernen.<br />

Eine weitere Vakzinierungsstrategie unter Verwendung<br />

Peptidepitopen aus den Melanom-assoziierten Antigenen<br />

Tyrosinase and GM-CSF wurde in einer Phase-II Studie<br />

an Patienten mit einer fortgeschrittenen metastasierten<br />

Melanomerkrankung untersucht [28-30]. ELISPOT Analysen<br />

zeigten eine spezifische Induktion Tyrosinase-reaktiver T-<br />

Zellen in nur 4 von 16 Patienten. Ausgehend von diesen<br />

vorläufigen Ergebnissen wurde ein zweites Studienprotokoll<br />

initiiert, um verschiedene zusätzlich verabreichte Adjuvantien<br />

hinsichtlich ihrer Fähigkeit Tyrosinase-spezifische T-Zell<br />

Reaktionen zu verstärken, zu vergleichen.<br />

Verschiedene experimentelle Arbeiten in der Grundlagenforschung,<br />

die von den Wissenschaftlern und technischen<br />

Assistenten in unserem Labor durchgeführt wurden, haben<br />

jetzt den Punkt erreicht, da sie in klinischen Phase I/II<br />

Studien als therapeutische Ansätze angewendet werden<br />

können. Große Fortschritte, die in der Identifizierung und<br />

Charakterisierung neuer Antigenen für das kutane T-Zell<br />

Lymphom erreicht wurden [19], werden jetzt in Hinsicht<br />

auf ihre Anwendbarkeit für Immuntherapie überprüft. Darüber<br />

hinaus konnten durch eine andere Gruppe neue tumorassoziierte<br />

Antigene für das Melanom identifiziert und<br />

charakterisiert werden [12, 13], die möglicherweise für<br />

Vazinierungsstrategien geeignet sind. Spezifische T-Zellepitopen<br />

für beide maligne Erkrankungen werden letzten Analysen<br />

und Prüfungen im Labor unterzogen, bevor sie in der<br />

nächsten Zukunft zum Einsatz in klinischen Studien kommen.<br />

Da unsere Einheit über ein eigenes GMP-Labor verfügt,<br />

kann der Transfer vom Labor zur klinischen Anwendung<br />

unmittelbar und ohne unnötige Verzögerungen stattfinden.<br />

Die von unserer Einheit geleisteten Forschungsarbeiten zu<br />

schon bekannten prognostischen Markern und zu den durch<br />

eigene Arbeiten neu entdeckten serologischen Markern<br />

werden in einem nächsten Schritt in größeren Patientengruppen<br />

erprobt und analysiert. Diese Untersuchungen stehen<br />

im Zusammenhang mit einem kooperativen Forschungsprojekt<br />

(in Kooperation mit 6 externen Forschungsgruppen<br />

und finanziert durch Förderungsmittel der EU) mit dem<br />

Ziel, Untersuchungsmaterial von Melanompatienten für genomische<br />

und proteomische Analysen zu sammeln. Ein weiteres<br />

kooperatives Projekt (in Kooperation mit Prof. C.<br />

Garbe und PD A. Hauschild) befaßt sich mit der Evaluierung<br />

der Nachsorge des Malignen Melanoms. Die aus diesen drei<br />

Projekten gewonnenen Daten werden in einer hochleistungsfähigen,<br />

Computer-unterstützen Datenbank zusammengefaßt,<br />

so daß klinische und Laborergebnisse schnell<br />

und akkurat abgerufen und verglichen werden können.

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