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MDCK-MRP2 - Dkfz

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366<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

5. In vitro Modell der Pankreaskarzinogenese:<br />

Detektion von Genen, die differentiell<br />

während der schrittweisen Karzinogenese in<br />

bovinen Pankreasgangzellen exprimiert<br />

werden.<br />

R. Jesenofsky, R. Faissner<br />

In Zusammenarbeit mit Dr. Jörg Hoheisel und Dr. Dimitrij<br />

Zoubakov (DKFZ B070)<br />

In diesem Projekt wurde der Effekt definierter singulärer<br />

Gendefekte in dem von uns entwickelten Modell der isolierten<br />

bovinen Pankreasgangepithelzellen am Beispiel eines<br />

mutierten ras Onkogens untersucht. Im Zentrum stand dabei<br />

die Frage, welche Gene - vermittelt durch Expression<br />

des mutierten ras Onkogens - neuexprimiert bzw. angeschaltet<br />

oder herunterreguliert werden und somit zur Karzinogenese<br />

beitragen können.<br />

Die Identifizierung der differentiell exprimierten Gene erfolgte<br />

mittels der SSH (Suppression Subtractive Hybridisation),<br />

die im Gegensatz zur RDA oder DDRT-PCR bereits nach<br />

einer Selektionsrunde auch „low abundant“ cDNAs amplifizieren<br />

kann. Mittels dieser Technik wurden bisher 49 differentiell<br />

exprimierte Gene identifiziert (21 herauf-, 28 herunterreguliert<br />

in den k-ras transfizierten Zellen). Die differentielle<br />

Genexpression wurde mittels Hybridisierung auf einem<br />

cDNA Array überprüft, einzelne der Gene wurden mittels<br />

semiquantitativer RT-PCR nochmals unabhängig verifiziert.<br />

Um sicherzustellen, daß die differentielle Genexpression<br />

letztendlich in einer biologisch relevanten unterschiedlichen<br />

Expression von Proteinen mündet, untersuchten wir parallel<br />

die gesamte Proteinexpression (Proteomics) der beiden<br />

Zellklone. Dazu wurden Zellextrakte der beiden Zellinien<br />

nach Optimierung der Aufarbeitung mittels 2D-Gelektrophorese<br />

analysiert. Differentiell exprimierte Proteine wurden<br />

gepickt und nach Gelverdau mittels Massenspektrometrie<br />

analysiert. Mittels dieser Methode konnten wir bislang 37<br />

differentiell exprimierte Proteine identifizieren. Dabei ergaben<br />

sich nur geringe Korrelationen der RNA- und Proteindaten,<br />

was für ähnliche Untersuchungen bereits in der Literatur<br />

beschrieben wurde. Mit beiden Methoden konnten<br />

aber Gene bzw. Proteine identifiziert werden, deren differentielle<br />

Expression beim Pankreaskarzinom schon publiziert<br />

worden sind. Diese Techniken sollten deshalb nicht als konkurrierend<br />

sondern als sich ergänzend eingesetzt werden.<br />

Desweiteren kann man durch die Identifizierung dieser Gene<br />

und Proteine daraus schließen, dass unser in vitro Modell<br />

die in vivo Situation gut widerspiegelt.<br />

6. Immortalisierung humaner Pankreatischer<br />

Sternzellen<br />

R. Jesenofsky, D. Fürst<br />

Die Desmoplasie ist ein Charakteristikum des Pankreaskarzinoms.<br />

Bis zum heutigen Tag sind die molekularen Mechanismen<br />

und die Zell-Zell-Interaktionen, welche zu dieser Fibrosierung<br />

führen nicht aufgeklärt. Vor kurzem wurden pankreatische<br />

Stern-Zellen (PSC) isoliert und charakterisiert.<br />

Sie ähneln sowohl morphologisch als auch von der Expression<br />

von Markerproteinen den Sternzellen der Leber, welche<br />

eine zentrale Rolle bei der Leberfibrose einnehmen. Diese<br />

pankreatischen Sternzellen scheinen für die Entstehung<br />

der Pankreasfibrose (Desmoplasie) verantwortlich zu sein.<br />

Da humane Sternzellen nicht maligne entartet sind, haben<br />

sie nur eine finite Lebensspanne und müssen so immer<br />

wieder frisch aus humanem Pankreasgewebe isoliert wer-<br />

Klinische Kooperationseinheit E180<br />

Gastroenterologische Onkologie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

den, was einen Vergleich von Resultaten erschwert. Die<br />

Etablierung einer permanenten humanen Sternzellinie würde<br />

deshalb die Untersuchungen der Pathomechanismen,<br />

die der Fibrosierung bei der chronischen Pankreatitis zugrundeliegen,<br />

erheblich vereinfachen. Aus diesem Grund<br />

versuchen wir im Rahmen dieses Projektes eine immortale<br />

humane Pankreassternzellinie zu etablieren. Dies ist uns gelungen,<br />

womit wir ein zellbiologisches Werkzeug zur Aufklärung<br />

der molekularen Pathomechanismen der Pankreasfibrose<br />

in der Hand haben.<br />

7. TGF1 Signalwege in der SMAD4 deletierten<br />

Tumorzellinie BxPC-3<br />

R. Jesenofsky, B. Sander<br />

In Zusammenarbeit mit Dr. G. Molema, Univ. Gronignen,<br />

Niederlande, Prof. H. Kalthoff, Univ. Kiel und Prof. S.A. Hahn,<br />

Ruhr-Univ. Bochum.<br />

Der Transforming Growth Factorβ1 (TGFβ1) ist ein potenter<br />

Wachstumsinhibitor für normale epitheliale Zellen. Die meisten<br />

Tumorzellinien sind resistent gegenüber dieser TGFβ1induzierten<br />

Wachstumsinhibierung, was darauf hindeutet,<br />

daß TGFβ1 eine wichtige Rolle bei der Genese dieser Tumoren<br />

spielt. TGFβ1 entfaltet seine Wirkung mittels einer Signalkaskade<br />

über die TGFβ1-Rezeptoren, SMAD-Proteine<br />

und Coaktivatoren. Dabei kommt es nach einer Aktivierung<br />

der Rezeptor-SMADs SMAD 2/3 zu einer Assoziation mit<br />

SMAD4 und dieser Komplex translociert daraufhin in den<br />

Nukleus der Zelle, wo eine Transkription der Zielgene induziert<br />

oder reprimiert wird. Verschiedene Tumorzellinien, denen<br />

notwendige Bestandteile dieses Signalweges fehlen,<br />

wie z.B. die TGFβ1-Rezeptoren oder SMAD4, sind dennoch<br />

TGFβ1-sensitiv. Deshalb ist ein von der klassischen TGFβ1-<br />

Signalkaskade unabhängiger Signaltransduktionsweg notwendig.<br />

Wir konnten für die SMAD4 deletierte Pankreastumorzellinie<br />

BxPC-3 zeigen, daß Stimulation mit TGFβ1 zu<br />

einer Akkumulation von SMAD3 im Nukleus der Zellen führt.<br />

Weiterhin resultierte diese Stimulation in einer Induktion<br />

der Expression einer vielzahl von Genen wie Wachstumsfaktoren,<br />

Zellzyklus- und ECM-Proteinen, z.B. von CTGF, WAF1,<br />

Fibronektin und Collagen type I. Dabei wurden die TGFβ1-<br />

Signale über den Ras/MAPK bzw. JNK-Signalweg übertragen,<br />

da eine Praeinkubation der Zellen mit spezifischen<br />

Inhibitoren die TGFb1-Induktion verhindert.<br />

8. Chemoresistenz solider Tumore<br />

R. Faissner, J. Ringel, F.M. Hummel, R. Jesenofsky,<br />

T. Metzger, K. Lang<br />

In Kooperation mit Dr. M. Schnölzer (DKFZ), Dr. J. Hoheisel (DKFZ<br />

B070), Prof. D. Schadendorf (DKFZ D070), Dr. R. Eils (B080).<br />

Die Unempfindlichkeit gegenüber praktisch allen gängigen<br />

Zytstatika ist eines der Hindernisse, weswegen die Prognose<br />

des Pankreaskarzinoms so schlecht ist. Wir haben im Rahmen<br />

eines Verbundprojektes begonnen, mittels der Kombination<br />

von Tanscriptomics und Proteomics in in vitro-Modellen die<br />

Mechanismen auf Tumorzellebene zu untersuchen. Dazu<br />

werden RNA und Proteingemische aus sorgsam ausgewählten<br />

Zelllinien (Capan-1, Paca-44 und Panc-1), die mit unterschiedlichen<br />

Zytostatika behandelt wurden, mittels hochauflösender<br />

2D-Gelelektrophorese und Mikro-Array-Chips<br />

analysiert.

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