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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

sammenhang mit Zigarettenrauch-induziertem Lungenkrebs<br />

von Interesse sind, werden derzeit ausgewertet (u.a.<br />

CYP1B1) und verschiedene genetische Polymorphismen<br />

werden noch untersucht. Ein Projektziel ist die Erstellung<br />

eines Markerprofils, welches die Identifikation von Individuen<br />

mit erhöhtem Lungenkrebsrisiko erlaubt. Ferner werden<br />

zur Bestimmung der möglichen Relevanz genetischer<br />

Polymorphismen bei der Chemotherapiesensitivität und für<br />

die Prognose von Bronchialkarzinompatienten derzeit weiterhin<br />

Probanden rekrutiert und klinische Daten erfasst und<br />

ausgewertet.<br />

2.2 EU-Projekt: Molekulare Biomarker zur<br />

Lungenkrebsfrüherkennung<br />

A. Risch, H. Bartsch<br />

In Zusammenarbeit mit: P. Drings, H. Becker, Thoraxklinik, Heidelberg;<br />

J. K. Field, Univ. of Liverpool, UK and the EU-Early Lung<br />

Cancer Detection Group (www.euelc.com)<br />

Zusatzfinanzierung: Projekt und Personalmittel: 5. EU-<br />

Rahmenprogramm<br />

Im Rahmen einer EU-weiten Kooperation wurde in 11 Zentren<br />

mit der Patientenrekrutierung begonnen. Ziel ist die<br />

Evaluierung potentieller Marker zur Früherkennung von<br />

Lungentumoren. Dazu werden Patienten identifiziert, die<br />

ein hohes Risiko haben an einem zweiten Primärtumor zu<br />

erkranken und kontinuierlich über 3 Jahre klinisch beobachtet<br />

(Spiral CT, Fluoreszenz-Bronchoskopie) werden. Archivierte<br />

Blut- und Gewebeproben (Primärtumor, Sputum/<br />

Bronchoalveoläre Lavage) werden mit modernen molekularen/pathologischen<br />

Methoden zur Identifizierung geeigneter<br />

Marker (LOH, Methylierung, Protein Expression, Genotypisierung)<br />

untersucht.<br />

2.3 Die Entwicklung neuer Genotypisierungsmethoden<br />

und Identifikation neuer Allele<br />

A. Risch, H. Dally, B. Spiegelhalder, H. Bartsch<br />

Zusatzfinanzierung: Verein zur Förderung der Krebsforschung in<br />

Deutschland (e.V.)<br />

Zur Durchführung großer Fall-Kontrollstudien sind neue<br />

Genotypisierungsmethoden notwendig, die einen höheren<br />

Probendurchsatz als herkömmliche PCR/RFLP-basierte Methoden<br />

erlauben. Genotypisierungsmethoden auf der Basis<br />

von Fluoreszenz-basierter Schmelzkurvenanalyse wurden für<br />

verschiedene bekannte Polymorphismen wie z.B. in N-Acetyltransferasen,<br />

Glutathiontransferasen, CYP3A4 und<br />

CYP3A5 [7] und Myeloperoxidase [2] entwickelt. Weiterhin<br />

werden Methoden zur Identifizierung bisher nicht bekannter<br />

genetischer Polymorphismen etabliert.<br />

2.4 Identifikation bisher unbekannter MRP3<br />

(ABCC3) Polymorphismen<br />

A. Risch, B. Jäger<br />

In Zusammenarbeit mit D. Keppler, A. Nies, J. König, DKFZ.<br />

Zusatzfinanzierung: Verein zur Förderung der Krebsforschung in<br />

Deutschland (e.V.)<br />

Multidrug resistance protein 3 ist ein ATP abhängiges<br />

Membranprotein dass Gallensäuren und verschiedene mit<br />

Glukuronsäure, Sulfat oder Glutathion konjugierte organische<br />

Anionen aus Zellen exportiert. Überexpression von<br />

MRP3 kann zur Resistenz gegenüber Zytostatika wie Etoposid,<br />

Teniposid und Vincristin führen. Mittels „single strand<br />

conformation polymorphism“ (SSCP)-Analyse wurden neue,<br />

bisher unbekannte genetische Polymorphismen im<br />

„Multidrug Resistance Protein 3“ Gen (MRP3/ABCC3) identifiziert,<br />

und Ihre Allelfrequenz in der Europäischen Bevöl-<br />

Abteilung C010<br />

Toxikologie und Krebsrisikofaktoren<br />

kerung bestimmt. Eine ausgewählte Allelvariante wird nun<br />

im Rahmen der Kooperation funktionell charakterisiert.<br />

2.5 Zigarettenrauch und genetische<br />

Polymorphismen als Risikomarker für<br />

Brustkrebs<br />

A. Risch, B. Spiegelhalder, H. Bartsch<br />

In Zusammenarbeit mit J. Chang-Claude, S. Kropp, M. Rohrbacher,<br />

DKFZ, Abtl. Klin. Epidemiologie.<br />

Zusatzfinanzierung: Deutsche Krebshilfe, Verein zur Förderung<br />

der Krebsforschung in Deutschland (e.V.)<br />

Der langsame NAT2-Acetyliererstatus ist bei Raucherinnen<br />

als ein Risikofaktor für die Brustkrebsentstehung identifiziert<br />

worden [Ambrosone et al, JAMA 1996). Allerdings ist Rauchen<br />

als ätiologischer Faktor bei der Brustkrebsentstehung<br />

umstritten. Aus Blasenkrebsstudien ergibt sich, dass der<br />

Genotyp bei niedriger Schadstoffdosis besonders wichtig<br />

für das individuelle Risiko sein kann. Im Rahmen dieser<br />

Kooperation wird diese Hypothese für Brustkrebspatientinnen<br />

getestet. Beim separaten Vergleich von Aktiv-<br />

und Passivraucherinnen mit nicht Tabakrauch-exponierten<br />

Frauen waren die Brustkrebsrisiken unterschiedlich bezüglich<br />

des NAT2 Status. Ein signifikant erhöhtes Risiko<br />

ergab sich bei langsam Acetylierenden für das Rauchen<br />

von mehr als 10 Packyears, OR 1.8 (1-3.2), jedoch nicht<br />

für schnell Acetylierende. Andererseits war der Zusammenhang<br />

zwischen Passivrauchen und erhöhtem Brustkrebsrisiko<br />

stärker bei schnell als bei langsam Acetylierenden (OR<br />

1.9 (0.9-3.9) bzw. OR 1.2 (0.7-2.1)). Es wird deutlich, dass<br />

bei Studien zu Gen-Umweltinteraktion zwischen Aktiv-,<br />

Passiv- und Nichtrauchern unterschieden werden muss.<br />

Neben der unterschiedlichen Gesamtschadstoffdosis beim<br />

Aktiv- und Passivrauchen könnten auch Unterschiede in<br />

der Zusammensetzung des ‚mainstream’ und ‚side-stream’<br />

Tabakrauchs das Gen-Umweltinteraktions-bedingte Krebsrisiko<br />

beeinflussen [1]. Analysen zu weiteren genetischen<br />

Polymorphismen sind im Gange.<br />

2.6 Relevanz von Enzympolymorphismen bei der<br />

Entstehung des Larynxkarzinoms<br />

A. Risch, V. Raedts, P. Schmezer,<br />

N. Rajaee-Behbahani, H. Bartsch<br />

In Zusammenarbeit mit H. Ramroth, DKFZ; H. Becher, Institut für<br />

Tropen-Hygiene, Univ. Heidelberg; A. Dietz, Kopfklinik Heidelberg.<br />

Zusatzfinanzierung: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie; Verein zur Förderung der<br />

Krebsforschung in Deutschland (e.V.)<br />

Im Rahmen einer populationsbasierten Fall-Kontroll-Studie<br />

zur Ätiologie von Larynxkarzinomen werden mögliche Gen-<br />

Umweltinteraktionen untersucht. Beim Vergleich von je rund<br />

250 Fällen und gemachten Kontrollen wurden Alkohol- und<br />

Tabakkonsum als signifikante Risikofaktoren identifiziert.<br />

Statistische Auswertung der Genotypanalysen für Alkoholdehydrogenasen<br />

ADH 2 und 3 und Glutathiontransferasen<br />

GSTM1 und GSTT1 ergaben jedoch keine Hinweise auf<br />

eine signifikante Beeinflussung dieses Risikos durch die untersuchten<br />

ADH oder GST Genotypen [4].<br />

Alle Projekte sollen zu einem besseren Verständnis der Ätiologie<br />

der verschiedenen Krankheiten beitragen und Hinweise<br />

auf einen möglichen Mechanismus der Aktivierung<br />

von Karzinogenen durch den menschlichen Stoffwechsel<br />

geben [6]. Anonymisierte Genotypisierungsdaten werden<br />

zur Beantwortung von Fragestellungen, für die sehr viel<br />

größere Fallzahlen notwendig sind, zusätzlich in internatio-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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