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MDCK-MRP2 - Dkfz

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300<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Abb 3: Tumorantwort auf eine konventionell fraktionierte Strahlentherapie<br />

mit 2 Gy pro Tag für Tumoren mit gleicher Strahlenempfindlichkeit<br />

aber unterschiedlicher Zellkinetik und unterschiedlicher<br />

Fähigkeit Angiogenese zu stimulieren. Abb 3 a) zeigt Tumoren<br />

mit (gepunktet) und ohne Angiogenese für Tpot = 2 d. Abb 3<br />

b) zeigt die gleichen Simulationen für Tumoren mit Tpot = 2 d.<br />

Ein Ende 2003 begonnenes Projekt widmet sich der Modellierung<br />

von TCP und NTCP bei Lungentumoren, mit über<br />

100000 Neuerkrankungen pro Jahr der häufigste Krebs in<br />

Deutschland. In diesem Projekt geht es darum, bestehende<br />

radiobiologische Modelle zu validieren und sie mit Hilfe<br />

von Parametern, die sich aus der biologischen Bildgebung<br />

bestimmen lassen, zu ergänzen. Ein weiteres Ziel dieses<br />

Projekts ist es, anhand statistischer Methoden, radiobiologische<br />

und physikalische Parameter zu identifizieren, die<br />

eine Vorhersage über die resultierende TCP und NTCP erlauben.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Memorial Sloan-Kettering<br />

Cancer Center (MSKCC), New York, wurde die lokale Tumorkontrolle<br />

bei Patienten mit Prostatatumoren ausgewertet,<br />

die dort im Rahmen einer Dosis-Eskalationsstudie behandelt<br />

wurden. Dieses Projekt konnte während des Berichtszeitraumes<br />

zum Abschluß gebracht werden [5, 6].<br />

Das Ziel eines weiteren Projektes der Arbeitsgruppe bestand<br />

in der Untersuchung später Strahlenfolgen im Gehirn<br />

nach stereotaktischer Einzeit-Hochdosisbestrahlung von<br />

Patienten mit zerebralen arteriovenösen Malformationen<br />

(AVM). In einer retrospektiven Untersuchung wurden für<br />

73 AVM Patienten strahleninduzierte Normalgewebeveränderungen<br />

im Gehirn, d.h. Ödeme und Störungen<br />

der Blut-Hirn-Schranke, ausgewertet, welche anhand<br />

von MR Bildgebung während der Nachsorge erfassbar sind.<br />

Je nach Ausdehnung der Normalgewebeveränderung wurden<br />

die Endpunkte Ödem und Schrankenstörung weiter<br />

Abteilung E040<br />

Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

in drei Stufen differenziert (gering, mittelgroß, groß). Eine<br />

erste Untersuchung der Daten [7] konnte eine Korrelation<br />

der Normalgewebeveränderungen mit verschiedenen<br />

Charakteristika der dreidimensionalen physikalischen Dosisverteilung<br />

im Gehirn aufzeigen, welche für jeden Patienten<br />

individuell berechnet wurden. Dabei zeigte sich, daß<br />

das Risiko für das Auftreten von Normalgewebeveränderungen<br />

gleich gut durch verschiedene einzelne Parameter<br />

beschrieben wird, die sowohl von der applizierten Dosis als<br />

auch vom bestrahlten Gehirnvolumen abhängen. Dazu<br />

gehören die mittlere Dosis in einem Volumen von 20 cm 3<br />

und das absolute Hirnvolumen, das eine Dosis von mindestens<br />

12 Gy erhält. In einer zweiten Untersuchung [8]<br />

wurden Dosis/Volumen-Wirkungsbeziehungen für die verschiedenen<br />

Endpunkte aufgestellt, die die aktuarischen<br />

Risiken für das Auftreten der betrachteten Normalgewebeveränderungen<br />

innerhalb von 2,5 Jahren nach Strahlenchirurgie<br />

beschreiben. Diese Wirkungsbeziehungen erlauben<br />

eine quantitative Abschätzung des Risikos für strahleninduzierte<br />

Normalgewebeveränderungen im Gehirn nach<br />

stereotaktischer Einzeit-Hochdosisbestrahlung von AVM<br />

Patienten. Ein tieferes Verständnis der Ursache dieser<br />

Normalgewebeveränderungen und ihrer Korrelation mit der<br />

angestrebten Obliteration ist Gegenstand einer derzeit laufenden<br />

Untersuchung. Die genaue Kenntnis der Dosis/Volumen-Wirkungsbeziehungen<br />

kann zukünftig zur Optimierung<br />

der Strahlentherapie in AVM Patienten beitragen.<br />

Publikationen: (* = externer Koautor)<br />

[1] Borkenstein K, Levegrün S: Computer simulation of the response<br />

to radiotherapy of angiogenic tumors. Radiother Oncol<br />

(2003); 67 (Suppl 1): 26.<br />

[2] Borkenstein K, Levegrün S, Peschke P: Computersimulation<br />

von Tumorantwort auf Strahlentherapie: Auswirkung unterschiedlicher<br />

Fraktionierungsschemata. Strahlenther Onkol<br />

(2003); 179 (Abstractband zum DEGRO Kongress): 79.<br />

[3] Becker M, Borkenstein K, Levegrün S: Computersimulation<br />

von Tumorantwort auf Strahlentherapie: Auswirkung von Dosisinhomogenitäten.<br />

Strahlenther Onkol (2003) 179 (Abstractband<br />

zum DEGRO Kongress): 79.<br />

[4] Borkenstein K, Levegrün S, Peschke P: Biological Modeling<br />

and Computer simulations of tumor growth and tumor response<br />

to radiotherapy. Rad Res (2004); 162 (1): 71-83.<br />

[5] Levegrün S, Jackson A*, Zelefsky MJ*, Venkatraman ES*,<br />

Skwarchuk MW*, Schlegel W, Fuks Z*, Leibel SA*, Ling CC*: Risk<br />

Group Dependence of Dose-Response for Biopsy Outcome after<br />

Three-Dimensional Conformal Radiation Therapy of Prostate<br />

Cancer. Radiother Oncol (2002); 63: 11–26.<br />

[6] Levegrün S: Modeling Tumor Control after Three-Dimensional<br />

Conformal Radiotherapy (3D-CRT) of Prostate Cancer. Radiother<br />

Oncol (2003); 68 (Suppl. 1): S 61.<br />

[7] Levegrün S, Hof H, Essig M, Schlegel W, Debus J: Radiation-<br />

Induced Changes of Brain Tissue after Radiosurgery in Patients<br />

with Arteriovenous Malformations: Correlation with Dose-Distribution<br />

Parameters. Int J Radiat Oncol Biol Phys, (2004); 59 (3):<br />

796-808.<br />

[8] Levegrün S, Hof H, Essig M, Schlegel W, Debus J: Radiation-<br />

Induced Brain Tissue Changes after Radiosurgery (RS) of Patients<br />

with Cerebral Arteriovenous Malformations (AVM): Correlation<br />

with Dose Distribution Variables and Dose Response. Int J<br />

Radiat Oncol Biol Phys (2003); 57(2) (Suppl): 330–331.

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