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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt C<br />

Krebsrisikofaktoren und Krebsprävention<br />

Studie zum Einfluß von Adeno-assoziierten<br />

Viren auf die Schwangerschaft (AAVIS).<br />

B. Schlehofer, I. Hettinger, S. Estel, J. Wahrendorf<br />

In Zusammenarbeit mit: Prof. Dr. med. Jörg Schlehofer, Christine<br />

Wenig, Bettina Kohlhoff, Julie Aldinger, Abteilung Tumorvirologie,<br />

DKFZ; Dr. Paul Schnitzler, Hygiene Institut, Abteilung für Virologie,<br />

Universität Heidelberg; Dr. Karsten Geletneky, Neurochirurgische<br />

Klinik, Universität Heidelberg; Dr. Gernot K. Beisler, Ärztehaus,<br />

Bad-Wildbad<br />

Adeno-assoziierte Viren (AAV) sind helferabhängige Parvoviren<br />

(kleine, einzelsträngige, DNA-Viren), mit denen sich<br />

die meisten Menschen schon in der Kindheit infizieren. Sie<br />

gelten als nicht humanpathogen, sind tumorprotektiv und<br />

werden, aufgrund ihrer Eigenschaft sich unter bestimmten<br />

Bedingungen ins zelluläre Genom integrieren zu können,<br />

als mögliche Vektoren in der Gentherapie diskutiert. Systematische<br />

Untersuchungen zur möglichen Rolle von AAV<br />

bei chronischen Störungen oder Erkrankungen liegen zur<br />

Zeit noch nicht vor. In den vergangenen Jahren wurde<br />

AAV in einigen virologischen Studien im menschlichem Genitalgewebe<br />

(z.B. Uterus- und Hodengewebe, Zervixabstriche,<br />

Sperma) nachgewiesen. In Tierexperimenten zeigte<br />

sich ein Zusammenhang zwischen AAV und perinatalen Komplikationen.<br />

(Botquin et al. J. Gen. Virol. 75 (1994) 2655-<br />

2662). Es gibt Hinweise auf vorzeitige Wehen und vorzeitigen<br />

Blasensprung sowie ein vermindertes Geburtsgewicht<br />

bei Kindern von Müttern mit AAV-infizierter Amnionflüssigkeit<br />

(Burguete et al. Hum. Reprod. 14 (1999) 2396-2401.)<br />

Im Rahmen einer prospektiven virologisch-epidemiologischen<br />

Studie wird untersucht, wie sich die Antikörperprävalenz<br />

der Viren während der Schwangerschaft und beim Neugeborenen<br />

entwickelt, ob virale DNA im Fruchtwasser nachweisbar<br />

ist und ob Infektionen mit AAV und/oder seinen<br />

Helfern, Papillom- und Herpes-Viren (HCMV), den Verlauf<br />

der Schwangerschaft, die Entwicklung des Kindes oder den<br />

Geburtsvorgang beeinflussen.<br />

Hierzu wurden alle 403 schwangere Frauen, die zwischen<br />

Februar 1999 und April 2000 in einer Schwerpunktspraxis<br />

für Amniozentese im Raum Pforzheim behandelt wurden<br />

zum Zeitpunkt der Amniozentese (T1) in die Studie aufgenommen.<br />

Bei n=391 Müttern wurde sowohl zu (T1) als<br />

auch direkt nach der Geburt (T2) (n=270) und deren Kindern<br />

(n=261) Serum entnommen und auf IgG und IgM<br />

Antikörper (AK) gegen AAV mittels ELISA getestet; zusätzlich<br />

wurde bei 396 Frauen das Fruchtwasser auf AAV-DNA<br />

mittels PCR untersucht. Für 246 Studienteilnehmerinnen<br />

(61%) sind alle 3 Serumproben (zwei mütterliche und ein<br />

kindliches) und die Fruchtwasserprobe vorhanden. Parallel<br />

dazu wurden sowohl zu T1 wie auch zu T2 verschiedene,<br />

die Schwangerschaft möglicherweise beeinflussende medizinische<br />

und lebensstilbedingte Risikofaktoren per Fragebogen<br />

erhoben, ebenso relevante Daten bezüglich früherer<br />

und der aktuellen Schwangerschaft, der Entbindung und<br />

des Kindes. 91% der Fragebogen (n=369) wurden sowohl<br />

von den jeweils betreuenden Gynäkologen als auch von<br />

den Geburtsstationen der Entbindungskliniken ausgefüllt.<br />

Die Testung der Seren auf AAV-AK und der Fruchtwasserproben<br />

auf virale DNA werden z.Zt. abgeschlossen. Erste<br />

Ergebnisse zeigen, dass in 38% der Fruchtwasserproben<br />

AAV-DNA nachweisbar ist. Bei 41% dieser Frauen wurden<br />

perinatale Komplikationen beobachtet (vorzeitiger Blasensprung,<br />

Gestosen, Plazentadysfunktion), während solche<br />

Komplikationen nur bei 26% der Schwangeren mit DNAnegativem<br />

Fruchtwasser auftraten. Ebenso wurde von Frau-<br />

C030<br />

Umwelt-Epidemiologie<br />

en mit DNA-positivem Fruchtwasser Frühgeburten (

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