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MDCK-MRP2 - Dkfz

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54<br />

Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

Analyse funktioneller Konsequenzen von<br />

Sequenzvariationen in den Genen SLC21A6 und<br />

SLC21A8, die für die hepatozellulären<br />

Aufnahmetransporter OATP2 (OATP1B1) und<br />

OATP8 (OATP1B3) kodieren<br />

C. Michalski, K. Letschert, Y. Cui, A.T. Nies, D. Keppler,<br />

J. König<br />

In Zusammenarbeit mit: M. Eichelbaum, U. Zanger, Institut für<br />

Klinische Pharmakologie, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart,<br />

P. Neuhaus und A. Nüssler, Chirurgische Universitätsklinik<br />

Charité, Berlin<br />

Die humanen Transporter SLC21A6 (auch bezeichnet als<br />

OATP2, OATP1B1 oder OATP-C) und SLC21A8 (OATP1B3<br />

oder OATP8) sind in der basolateralen Membran lokalisiert<br />

und sind verantwortlich für die Aufnahme organischer Anionen<br />

aus dem Blut in die Hepatozyten. Substrate für diese<br />

Transporter sind neben konjugiertem und unkonjugiertem<br />

Bilirubin auch Gallensäuren und verschiedene Arzneimittel<br />

wie Pravastatin, ein Hemmstoff der Cholesterol-<br />

Biosynthese und Enalapril, ein ACE-Hemmer. In diesen Untersuchungen<br />

sollten die Auswirkungen von häufigen<br />

Sequenzvariationen, sogenannten Polymorphismen, und<br />

von Mutationen in den Genen dieser Transporter auf die<br />

Lokalisation und die Transporteigenschaften der mutierten<br />

Proteine analysiert werden [9].<br />

Durch die Untersuchung von 81 humanen Leberproben<br />

mittels Immunblot konnte eine Leberprobe identifiziert<br />

werden, die eine deutliche Reduktion der Menge des<br />

SLC21A6-Proteins, verglichen mit den anderen untersuchten<br />

Leberproben, zeigte. Bei der Analyse der SLC21A6mRNA<br />

dieser Leberprobe konnte ein Haplotyp des<br />

SLC21A6-Gens identifiziert werden, der im Vergleich zum<br />

Wildtyp-Allel 5 Basenaustausche zeigte, 3 davon führten<br />

nach der Translation zu Änderungen der Aminosäuresequenz.<br />

Diese 3 Mutationen im SLC21A6-Gen wurden<br />

in der SLC21A6-cDNA nachgestellt und die funktionel-<br />

Abteilung A090<br />

Tumorbiochemie<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

len Konsequenzen dieser Austausche auf die Lokalisation<br />

und die Transporteigenschaften des mutierten Proteins<br />

untersucht. Zusätzlich wurde eine weitere SLC21A6-cDNA<br />

konstruiert, die alle 5 Basenaustausche enthielt und somit<br />

dem Haplotyp des SLC21A6-Gens entsprach [9].<br />

Die Analyse der Häufigkeiten der Aminosäureaustausche<br />

ergab, daß es sich bei den beiden Austauschen SLC21A6-<br />

N130D und SLC21A6-P155T um häufige Polymorphismen<br />

handelt. Beide Austausche befinden sich in der vorhergesagten<br />

zweiten extrazellulären Schleife des SLC21A6-Proteins.<br />

Der Austausch SLC21A6-L193R konnte nur in einer<br />

Probe nachgewiesen werden, es handelt sich demnach<br />

um die erste identifizierte, natürlich vorkommende Mutation<br />

im SLC21A6-Gen. Beide SLC21A6-Proteine, welche die<br />

Polymorphismen tragen, lokalisierten nach stabiler<br />

heterologer Expression in <strong>MDCK</strong>II-Zellen vergleichbar dem<br />

Wildtyp-Protein in der lateralen Membran, wohingegen die<br />

größte Menge des mutationstragenden Proteins SLC21A6-<br />

L193R intrazellulär lokalisiert wurde. Auch das dem<br />

Haplotypen entsprechende Protein SLC21A6-M5 mit allen<br />

3 Aminosäurenaustauschen konnte nur intrazellulär und<br />

nicht in der lateralen Membran nachgewiesen werden. Die<br />

Analyse der Transportfunktion der verschiedenen SLC21A6-<br />

Proteine wurde ebenfalls mit den stabil transfizierten<br />

<strong>MDCK</strong>II-Zellen durchgeführt. Beide mutationstragenden<br />

Proteine SLC21A6-L193R und SLC21A6-M5 zeigten keinen<br />

Transport der untersuchten Substrate Bromosulfophthalein,<br />

17β-Glukuronosyl-estradiol und von der Gallensäure<br />

Cholyltaurin. Zusätzlich konnte für den Polymorphismus<br />

SLC21A6-P155T kein Transport von Cholyltaurin nachgewiesen<br />

werden, die Transportrate für Cholyltaurin war beim<br />

Polymorphismus SLC21A6-N130D im Vergleich zum<br />

SLC21A6-Protein reduziert. Diese Untersuchungen zeigen,<br />

dass die 2. extrazelluläre Schleife des SLC21A6-Proteins, in<br />

der beide häufigen Polymorphismen lokalisiert sind, an der<br />

Substraterkennung beteiligt zu sein scheint.<br />

Vektorieller Transport von Substanzen durch Aufnahmetransporter (OATP8) und eine apikale Exportpumpe (<strong>MRP2</strong>) in kultivierten<br />

<strong>MDCK</strong>-Zellen.<br />

Apical<br />

Tight junction<br />

<strong>MDCK</strong>-Control<br />

Basolateral<br />

<strong>MDCK</strong>-<strong>MRP2</strong><br />

Transwell membrane<br />

<strong>MRP2</strong><br />

OATP8<br />

<strong>MRP2</strong><br />

<strong>MDCK</strong>-OATP8<br />

<strong>MDCK</strong>-<strong>MRP2</strong>/<br />

OATP8<br />

OATP8

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