MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt E<br />
Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />
Schwerionentherapieprojekt (E0409)<br />
O. Jäkel, A. Eisenmenger, O. Filipenko, P. Heeg,<br />
C.P. Karger, S. Qamhiyeh, P. Reiss, H.J. Wertz<br />
In Zusammenarbeit mit: PD Dr. D. Schulz-Ertner, Klinische<br />
Kooperationseinheit Strahlentherapeutische Onkologie des DKFZ;<br />
Prof. J. Debus, Radiologische Klinik der Universität Heidelberg;<br />
Prof. G. Kraft, Arbeitsgruppe Biophysik, Gesellschaft für Schwerionenforschung<br />
(GSI) Darmstadt; Dr. R. Bendl, Abt. Medizinische<br />
Physik, DKFZ.<br />
Die Arbeiten wurden teilweise durch den Strategiefonds des<br />
BMBF sowie durch das EU-Projekt ENLIGHT unterstützt.<br />
Das Schwerionentherapieprojekt wird in Zusammenarbeit<br />
zwischen der Universitätsklinik, dem DKFZ und der GSI am<br />
Schwerionensynchrotron der GSI durchgeführt. Von Dezember<br />
1997 bis Ende 2003 wurden im Rahmen klinischer<br />
Studien mehr als 200 Patienten mit Kohlenstoffionen<br />
strahlentherapeutisch behandelt. Dabei kommt ein sogenanntes<br />
Rasterscanverfahren zum Einsatz, welches eine<br />
dreidimensionale Anpassung der Dosisverteilung auch an<br />
sehr komplizierte Tumoren ermöglicht. Zusammen mit der<br />
erhöhten biologischen Wirkung der Ionenstrahlen wird<br />
damit ein besseres Ansprechen der Tumoren erwartet.<br />
Unsere Arbeitsgruppe ist in diesem Projekt für die medizinphysikalischen<br />
Aspekte verantwortlich [1]. Dies sind die<br />
klinische Dosimetrie [6,9,11], die Bestrahlungsplanung<br />
[1,3,4,5,7,8,10], die Patientenpositionierung [2], sowie<br />
die Qualitätssicherung für diese Bereiche.<br />
Im Bereich der Dosimetrie bestanden die Hauptarbeiten in<br />
der Verbesserung des Dosimetrieprotokolls und einer<br />
Optmierung der Dosisverifikation von Bestrahlungsplänen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institut, Stockholm,<br />
wurden Untersuchungen des Einflusses der nuklearen<br />
Fragmentierung auf die Dosismessung mit Hilfe von Monte<br />
Carlo Simulationen begonnen. Mit einer Reihe von Messungen<br />
wurden verschiedene Korrekturfaktoren in der Schwerionendosimetrie<br />
genauer quantifiziert.<br />
Abb. 1: Dosisverteilung für eine<br />
Boost-Bestrahlung der Prostata,<br />
wie sie mit einer Gegenfeldbestrahlung<br />
mit Kohlenstoffionen<br />
erreicht werden kann.<br />
Die geringe Dosisbelastung im<br />
Rektum (blau) reduziert die<br />
Strahlentoxizität erheblich.<br />
Abb. 2: Dosisverteilung<br />
eines Therapieplanes für<br />
eine Kombinationstherapie<br />
aus IMRT und Schwerionentherapie<br />
für einen Patienten<br />
mit adenoidzystischem Karzinom.<br />
Nur das makroskopisch<br />
sichtbare Tumorvolumen<br />
wird mit Ionenstrahlen<br />
behandelt und insgesamt<br />
höher dosiert. Hirnstamm<br />
(grün) und Sehnerven<br />
(gelb, blau) können nahezu<br />
völlig aus dem Hochdosisbereich<br />
ausgespart werden.<br />
Abteilung E040<br />
Medizinische Physik in der Strahlentherapie<br />
Das Bestrahlungsplanungsprogramm, welches auf der in<br />
unserer Abteilung entwickelten graphischen Benutzeroberfläche<br />
VIRTUOS und dem an der GSI entwickelten Schwerionenalgorithmus<br />
TRiP aufbaut, wurde auch 2002/2003<br />
weiter verbessert. Das Planungsprogramm unterstützt nun<br />
auch die Optimierung von Kombinationstherapien aus konventioneller<br />
Bestrahlung und Schwerionentherapie. Ferner<br />
unterstützt die Therapieplanung nun auch die Behandlung<br />
von Patienten in sitzender Position, was eine höhere Flexibilität<br />
bei der Auswahl der Bestrahlungswinkel ermöglicht.<br />
In einer Reihe von Planungsstudien wurde für verschiedene<br />
Indikationen untersucht, welche klinische Wertigkeit<br />
die Schwerionentherapie im Vergleich zur Intensitätsmodulierten<br />
Strahlentherapie (IMRT) mit konventioneller Bestrahlung<br />
bietet. Untersucht wurden dabei u.a. der Einfluss<br />
von Positionierfehlern auf die Qualität von Therapieplänen<br />
für Patienten mit spinalen Chordomen im Vergleich zwischen<br />
IMRT und Schwerionentherapie und die Optimierung<br />
von Kombinationstherapien aus Ionenstrahlung und<br />
IMRT für adenoidzystische Karzinome und Prostatakarzinome.<br />
Abb. 1 zeigt eine Dosisverteilung wie sie mit einem<br />
Therapieplan für einen Patienten mit Prostatakarzinom zur<br />
Boostbestrahlung mit der Schwerionentherapie möglich ist.<br />
Der hohe Grad der Anpassung des Hochdosisbereiches an<br />
das Zielvolumen ist hier sehr deutlich zu erkennen. In Abb.<br />
2 ist ein Therapieplan für eine Kombinationstherapie aus<br />
IMRT und Schwerionentherapie zu sehen wie sie derzeit<br />
an der GSI bereits angewandt wird. Nur der makroskopisch<br />
sichtbare Tumor wird mit Ionenstrahlen behandelt<br />
und insgesamt höher dosiert, während ein erheblich größeres<br />
Volumen mit konventioneller Strahlung behandelt wird.<br />
Mehrere Diplomarbeiten beschäftigten sich mit der Quantifizierung<br />
der Genauigkeit der Reichweiteberechnung der<br />
Ionen im Gewebe. Dabei wurden der Einfluss von Röntgenkontrastmittel<br />
[5], Metallimplantaten [4] und der Kalibrierung<br />
des Computertomographen [3] untersucht.<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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