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MDCK-MRP2 - Dkfz

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354<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Klinische Kooperationseinheit E160<br />

Molekulare Hämatologie/Onkologie<br />

Klinische Kooperationseinheit Molekulare Hämatologie/Onkologie (E160)<br />

Leiter: Dr. med. M. Görner (kommissarisch 3/02 - 8/03) Dr. med. Th. Luft, PhD (8/03 -)<br />

Wissenschaftler<br />

Dr. med. Thomas Luft, PhD<br />

PD Dr. Johannes Schenkel<br />

Dr. med. Markus Munder<br />

PostDoc<br />

Dr. Svetlana Karakhanova, PhD<br />

Doktoranden<br />

Elena Rodionova (PhD-Studentin)<br />

Markus Schneider (MD Student)<br />

Gwendolyn Doschko (MD-Studentin)<br />

Technische Assistenten<br />

Michael Kirsch<br />

Michael Hess<br />

Claudia Luckner<br />

Katja Knebel (-8/03)<br />

Der Fokus der klinischen Kooperationseinheit Molekulare<br />

Hämatologie und Onkologie lag in den letzten beiden<br />

Jahren auf der Untersuchung und Manipulation immunologischer<br />

Antworten nach Blutstammzell-Transplantationen<br />

(SZT). Dafür besteht zwischen unserer Arbeitsgruppe<br />

und der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie<br />

(Prof. Dr. A.D. Ho) der Universität Heidelberg<br />

eine enge klinische und wissenschaftliche Verbindung.<br />

Autologe und allogene SZT sind seit Jahren in die Struktur<br />

der Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie<br />

der Universität Heidelberg integriert. Beide Therapieansätze<br />

stellen für einige hämatologische Erkrankungen<br />

eine Möglichkeit der Heilung bzw. der Lebensverlängerung<br />

dar. Unsere Kenntnis der kurativen Mechanismen<br />

dieser aufwendigen Therapieformen sind jedoch lückenhaft,<br />

so dass Steuerung und Optimierung des eigentlichen<br />

Heileffektes derzeit noch nicht möglich sind.<br />

Deshalb entwickelte unsere Kooperationseinheit drei Arbeitsrichtungen,<br />

welche neue therapeutische und diagnostische<br />

Ansätze für hämatologische Patienten zum<br />

Ziel haben:<br />

1. Vakzineentwicklung<br />

2. Monitoring immunologischer Antworten nach SZT und<br />

3. Untersuchung von Regulationsprinzipien immunologi<br />

scher Antworten.<br />

Im Rahmen der Entwicklung neuer Vakzineprotokolle<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Goldschmidt<br />

(Abteilung Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie<br />

der Universität Heidelberg) eine Vakzinestudie für Patienten<br />

mit Multiplem Myelom nach Hochdosis-Chemotherapie<br />

und autologer SZT begonnen. Diese soll randomisiert<br />

die Immunogenität Peptid-beladener Dendritischer Zellen<br />

in der Frühphase (4 Wochen nach SZT) und in der Spätphase<br />

(6 Monate nach SZT) nach autologer SZT vergleichen.<br />

Die Herstellung der Dendritischen Zellen erfolgt in<br />

Zusammenarbeit mit der Klinischen Kooperationseinheit<br />

Hautkrebs (D070, Leiter: Prof. D. Schadendorf). Erste<br />

Probeläufe mit Patienten-Leukapherisaten waren bereits<br />

im GMP-Labor der Gruppe D070 erfolgreich, die Studie<br />

soll im Jahre 2004 15 Patienten rekrutieren.<br />

Diese erste klinische Studie ist die logistische Voraussetzung<br />

a) für Vakzinestudien mit neuen Peptid-Antigenen<br />

und b) für Vakzinestudien nach allogener SZT. Zunächst<br />

werden Peptid-Antigene eingesetzt, welche bereits viel-<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

fach untersucht und sicher nicht toxisch sind. Wir arbeiten<br />

intensiv an der Entwicklung neuer Peptid-Antigene,<br />

die für spätere Generationen klinischer Studien zur Anwendung<br />

kommen sollen.<br />

Eine zweite Arbeitsrichtung zielt auf die Analyse immunologischer<br />

Veränderungen nach allogener SZT. Dazu<br />

sammelt unserer Arbeitsgruppe seit 2 Jahren Serum, Zellen,<br />

Proteinlysate und DNA/RNA allogen transplantierter<br />

Patienten. Bislang sind 90 Patienten in diese Studie rekrutiert,<br />

14-tägig werden Blutproben entnommen und in<br />

verschiedenen Aufbereitungen eingefroren. 56 Patienten<br />

konnten bereits longitudinal bis über den Tag 100<br />

nach SZT beobachtet werden. Dabei werden die klinischen<br />

Beobachtungen an diesen Patienten (Remissionen,<br />

Komplikationen) von immunologischen Untersuchungen<br />

begleitet. Ziel ist die Entwicklung neuer diagnostische<br />

Ansätze zur Vorhersage schwerer Komplikationen<br />

(z.B. einer Graft-versus-Host Disease, GvHD).<br />

Teile dieser Materialbank sind im letzten Jahr für die immunzytometrische<br />

Analyse von T-Zellpopulationen sowie<br />

für Untersuchungen der Regulation der Arginase im Verlauf<br />

nach SZT eingesetzt worden. Weitere Projekte<br />

(Quantifizierung der Aktivierung der MAPK p38 und<br />

ERK1/2) werden zur Zeit erarbeitet.<br />

Zum Dritten richtet sich unser Interesse auf basale Regulationsprinzipien<br />

immunologischer Antworten. Wir beobachteten<br />

fundamentale Unterschiede in der Regulation<br />

des Arginin-Metabolismus zwischen Maus und Mensch.<br />

Dies unterstreicht erneut die Signifikanz der Untersuchung<br />

spezifisch humaner Zellsysteme.<br />

Wir arbeiten mit einem Modell der Differenzierung humaner<br />

dendritischer Zellen und konnten beschreiben, dass<br />

diese in Abhängigkeit von Stärke und Persistenz äusserer<br />

Aktivierungsreize entweder zu migratorischen oder zu<br />

pro-inflammatorischen Zellen reifen. Die Stärke und Persistenz<br />

äusserer Reize wird transformiert in intrazelluläre<br />

Signale, deren Stärke nach 24 Stunden (Stärke der Persistenz)<br />

mit dem funktionellen Phänotyp der Zellen korreliert.<br />

Diese Arbeiten eröffnen neue Wege für die Analyse<br />

der Regulation immunologischer Reaktionen durch<br />

extra- und intrazelluläre Modulation von Stärke und Persistenz<br />

der Signale. Unsere Ergebnisse sind angesichts einer<br />

neuen Generation von Medikamenten, die auf die<br />

Hemmung spezifischer Signaltransduktionswege zielen,<br />

von klinischer Relevanz.

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