MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Protein-1 (NAP1) kodiert, auszuschalten (knockout). Dieses<br />
Gen wurde kürzlich als potentiell mit p127l(2)gl interagierendes<br />
Protein identifiziert. Es wird durch die Casein<br />
Kinase II [7] phosphoryliert.<br />
Eine weitere Zusammenarbeit wurde innerhalb des Netzwerkes<br />
eines europäischen Projektes zur Konstruktion einer<br />
neuen Drosophila Deletions- und Duplikationskollektion<br />
(DrosDel-Projekt) etabliert. Es werden überlappende Deletionen<br />
in der Größenordnung von 0,5 bis 1,0-Mb erzeugt,<br />
welche das gesamte euchromatische Drosophila Genom in<br />
einem isogenen background abdecken sollen. Ungefähr 260<br />
Defiziensen decken ca. 60 % des Genoms ab. Unsere Kollektion<br />
von Defiziensen schließt schätzungsweise mehr als<br />
80 % des Drosophila Genoms ein. Eine erste Publikation,<br />
welche das Transposonelement, das wir für die Erzeugung<br />
der Defiziensen einsetzen, befindet sich im Druck [11].<br />
5.1. Organisation des SmD3 und Ornithine<br />
Decarboxylase Antizyme Gens<br />
Das Drosophila Gen für snRNP Sm D3, oder SmD3, ist in<br />
umgekehrter Orientierung in dem ersten Intron des Ornithine<br />
Decarboxylase Antizyme (AZ) Gens lokalisiert. Frühere<br />
Untersuchungen haben gezeigt, daß zwei benachbart<br />
liegende P-Elemente den gutfeeling Phänotyp verursachen,<br />
der durch embryonale Letalität und abnorme Differenzierung<br />
der neuronalen Zellen und Muskelzellen charakterisiert<br />
ist. Bisher ist die Natur der Gene, die durch den<br />
gutfeeling Phänotyp betroffen sind, unbekannt. Unsere<br />
Studien zeigen, daß P-Insertionen, die innerhalb der 5‘<br />
“untranslated” Region (UTR) von SmD3 oder innerhalb des<br />
Promotors liegen, nur die Expression von SmD3 beeinträchtigen.<br />
Wir können zeigen, daß der gutfeeling Phänotyp,<br />
der mit den P-Element-Insertionen in der 5’ UTR-Region<br />
von SmD3 assoziiert ist, auf eine amorphe oder hypomorphe<br />
Mutation zurückzuführen ist. Dagegen reduzieren P-Insertionen<br />
in der SmD3 Promotorregion die Expression von<br />
SmD3 und rufen larvale Letalität sowie “overgrowth” der<br />
Imaginalscheiben, der Gehirnhemisphären und des<br />
hematopoetischen Organs hervor. Die Letalität dieser Mutationen<br />
konnte durch ein SmD3 + Transgen verhindert werden.<br />
Die Inaktivierung von AZ trat auf, wenn wir die<br />
Df(2R)guf lex47 Defiziens, bei welcher SmD3 und AZ partiell<br />
deletiert sind, durch SmD3 + komplementierten. Dabei stellte<br />
sich heraus, daß die AZ-Inaktivierung einen neuen Phänotyp<br />
hervorbringt, der durch larvale Letalität und Atrophie<br />
des Gehirns, der Imaginalscheiben, der hematopoetischen<br />
Organe und der Speicheldrüsen gekennzeichnet ist [4].<br />
5.2. Knockout targeting des Drosophila NAP1<br />
Gens<br />
Mittels ”ends-in gene targeting” erzeugten wir Knockout<br />
Mutationen im nucleosome assembly protein 1 (Nap1) Gen.<br />
Wir erhielten drei voneinander unabhängige Knockout<br />
Mutationen. In Proteinextrakten von lebensfähigen adulten<br />
“escapers” konnte kein Wildtyp NAP1 nachgewiesen werden.<br />
Die Entwicklung homozygoter Nap1KO Tiere weist<br />
polyphasische Letalität auf und kann zu einer geringen Anzahl<br />
schwach lebensfähiger adulter “escapers” führen. Um<br />
Informationen über die zugrunde liegenden molekularen<br />
Vorgänge bei der homologen Rekombination zu erhalten,<br />
erzeugten wir in den rekombinanten Produkten “conversion<br />
tracts”. In fast allen Fällen wurde die Stelle des “donor<br />
vectors” ersetzt durch die Nap1 Sequenz. Das weist auf<br />
einen Prozess hin, der Exonucleaseaktivität an der Stelle<br />
des Doppelstrangbruches (DSB) einschließt, gefolgt durch<br />
replikative Reparatur der “donor-target junctions”. Die<br />
“targeting” Produkte werden am besten entweder durch<br />
Abteilung A040<br />
Entwicklungsgenetik<br />
das klassische DSB Reparaturmodell oder durch das “breakinduced”<br />
Rekombinations (BIR)-Modell erklärt. Das von Synthese<br />
abhängige “strand annealing” (SDSA), welches ein<br />
weiterer wichtiger, bei Rekombinationsvorgängen stattfindender<br />
Reparatur-pathway in der Keimbahn ist, konnte<br />
nicht dazu herangezogen werden, um “ends-in targeting”<br />
Produkte zu erklären. Wir schließen daraus, daß dieses Beispiel<br />
für “Gen-targeting” am Nap1 Locus, eine weitere<br />
Unterstützung für die Effizienz dieser Methode ist und für<br />
ihre Anwendbarkeit zum “targeting” jedes beliebigen Locus<br />
im Drosophila Genom spricht [7].<br />
6. Weitere Beiträge<br />
In Zusammenarbeit mit der Gruppe von Christof Niehrs<br />
haben wir Transgene erzeugt, die den Maus Kremen-2<br />
Rezeptor und den Xenopus-Dickkopf-1 Ligand exprimieren,<br />
um nachzuweisen, daß diese Proteine bei dem Wnt/ß-<br />
Catenin ”signalling” eine Funktion ausüben [8]. In Zusammenarbeit<br />
mit der Gruppe Frank Lyko haben wir die Expression<br />
des dMBD2/3 methyl-DNA binding Proteins im<br />
Verlauf der embryonalen Entwicklung und seine Stadienspezifische<br />
chromosomale Assoziation zum Zeitpunkt der<br />
Genomaktivierung, untersucht [9]. Schließlich haben wir<br />
zur Charakterisierung der cytosolischen Malatdehydrogenase<br />
und zu den Untersuchungen über ihre Regulation durch<br />
Juvenilhormon während der larvalen und pupalen Entwicklung<br />
von Drosophila beigetragen [10].<br />
Publications (* = externer Koautor)<br />
[1] *Kuchárová-Mahmood, S.,* Raska, I., Mechler, B. M., and<br />
*Farkas, R. (2002) Temporal regulation of Drosophila salivary<br />
gland degeneration by the Broad-Complex transcription factors.<br />
J. Struct. Biol. 140: 67-78.<br />
[2] Li., Marhold, J., Gatos, A., Török, I., and Mechler, B. M.<br />
(2001). Differential expression of two Scribble isoforms during<br />
Drosophila embryogenesis. Mech. Dev. 108: 185-190.<br />
[3] Marhold, J., Papagiannouli, F., Li, M., *Patel, A., and Mechler,<br />
B. M. (2003) Requirements for scribble expression in newly<br />
formed gonads of Drosophila embryos. Gene Expression Patterns<br />
3:143-146.<br />
[4] Schenkel, H., Hanke, S., De Lorenzo, C., Schmitt, R., and<br />
Mechler B. M. (2002) P-elements inserted in the vicinity or within<br />
the Drosophila snRNP SmD3 gene nested in the first intron of the<br />
Ornithine Decarboxylase Antizyme gene affect only the expression<br />
of SmD3. Genetics 161: 763-772.<br />
[5] *Gorjánácz, M., *Adam, G., Török, I., Mechler, B. M.,<br />
*Szlanka, T., and *Kiss, I. (2002) Importin-α2 is critically required<br />
for the assembly of ring canals during Drosophila oogenesis. Dev.<br />
Biol. 251: 271-282.<br />
[6] Giarrè, M., Török, I., Schmitt, R., *Gorjánácz, M., *Kiss, I.,<br />
and Mechler, B. M. (2002) Patterns of importin-α expression during<br />
Drosophila spermatogenesis. J. Struct. Biol. 140: 67-78.<br />
[7] Lankenau, S., Barnickel, T., Marhold, J., Lyko, F., Mechler, B.<br />
M., and Lankenau, D.-H. (2003) Knockout targeting of the Drosophila<br />
Nap1 gene and examination of DNA repair tracts in the recombination<br />
products. Genetics 163: 611-623.<br />
[8] Mao, B., Wu, W., Davidson, G., Marhold, J., Li, M., Mechler,<br />
B. M., Delius, H., Hoppe, D., Stannek, P., Walter, C., Glinka, A.,<br />
and Niehrs, C. (2002). Kremen proteins are Dickkopf receptors<br />
that regulate Wnt/ß-catenin signaling. Nature 417: 664-667.<br />
[9] Marhold, J., Zbylut, M., Lankenau, D.-H., Li, M., *Gerlich,<br />
D.,*Ballestar, E., Mechler, B. M., and Lyko, F. (2002) Stage-specific<br />
chromosomal association of Drosophila dMBD2/3 during genome<br />
activation. Chromosoma 111: 13-21.<br />
[10] *Farkas, R., *Danis, P.,* Medved’ová, L., Mechler, B. M.,<br />
and *Knopp, J (2002) Regulation of cytosolic malate dehydrogenase<br />
by juvenile hormone in Drosophila melanogaster. Cell<br />
Biochem. Biophys. 37: 37-52.<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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