MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
apathogenen Newcastle Disease Virus (NDV, Stamm Ulster)<br />
infiziert werden. Nach Klonierung der beiden viralen<br />
Spike-Proteine HN und F und Herstellung von c-DNA Transfekanten<br />
gelang uns vor kurzem der Nachweis, dass das<br />
HN nicht aber das F-Molekül in mononukleären Zellen von<br />
humanem Blut eine starke Interferon-α Antwort erzeugt<br />
[15] und das Molekül TRAIL hochreguliert [16]. Durch Mutagenisierungsexperimente<br />
gelang weiterhin eine Aufklärung<br />
der Domänen innerhalb des HN-Moleküls, die für die Induktion<br />
der Interferon-α Antwort wichtig sind. Es stellte sich<br />
heraus, dass die Lektin-Bindungsdomäne [17] und in dieser<br />
insbesondere die Position Serin 200 [18] von Bedeutung<br />
für die Interferon-Antwort ist. Murine wie auch humane<br />
Monozyten konnten durch NDV über Interferon und<br />
TRAIL zu antitumoraler Zytotoxizität aktiviert werden [16].<br />
NDV zeigte auch im Zusammenhang mit einer Dendritenvakzine<br />
einen potenzierenden Effekt [19]. Interferonα<br />
konnte sowohl durch das virale HN Molekül, wie auch<br />
nach Virus-Infektion von Tumorzellen, durch dsRNA induziert<br />
werden [20]. Die Daten legen nahe, dass die Infektion<br />
von Tumorzellen durch NDV vom Immunsystem als ein<br />
Gefahrensignal wahrgenommen wird und dass es daraufhin<br />
zu einer verbesserten Interaktion zwischen Zellen der<br />
natürlichen und der spezifischen Immunabwehr kommt.<br />
Aus diesen, unser Konzept unterstützenden Gründen, wird<br />
die autologe Virus-modifizierte Tumorvakzine ATV-NDV in<br />
der klinischen Anwendung weiter evaluiert. Nicht nur bei<br />
Brustkrebs, sondern auch beim Glioblastom wurden inzwischen<br />
vielversprechende Resultate infolge Anwendung dieser<br />
Vakzine erhalten [21].<br />
Bispezifische Antikörper<br />
Mit Hilfe molekularbiologischer Methoden gelang es uns, in<br />
dem Berichtszeitraum bispezifische Bindungsmoleküle herzustellen,<br />
die mit einem Arm an das HN Molekül der Virusmodifizierte<br />
Tumorvakzine binden und mit dem anderen<br />
Arm Komponenten des Immunsystems aktivieren. Zur Zeit<br />
werden 4 Produkte in größeren Mengen hergestellt,<br />
Reinigungsverfahren evaluiert und die funktionelle Aktivität<br />
in vitro untersucht.<br />
Die neuen Konzepte der Anti-Tumor-Vakzinierung wurden<br />
in verschiedenen Buchbeiträgen vorgestellt [22-25].<br />
4. Klinische Studien<br />
V. Schirrmacher<br />
In zwei Reviews wurden unsere bisherigen Erfahrungen<br />
klinischer Studien mit der Tumorvakzine ATV-NDV zusammengefasst.<br />
In 9 Phase II-Studien zeigte sich ein positiver<br />
Effekt auf das Gesamtüberleben [24, 25]. Die Effekte der<br />
Vakzine auf das antitumorale immunologische Gedächtnis<br />
wurden ebenfalls zusammengefasst und deren Aktivierung<br />
als Erklärung für die Immunkontrolle residualer Tumorzellen<br />
herangeführt [24]. Die Auswertung einer neuen Antitumor-<br />
Vakzinierungsstudie von 24 Patienten mit Glioblastoma-Multiforme<br />
zeigte deutliche Vakzine-induzierte Antitumor-Immunantworten<br />
und eine signifikante Verbesserung der Prognose<br />
der so behandelten Patienten [21].<br />
Desweiteren wurde eine weltweit neuartige adoptive Zelltherapie-Studie<br />
iniziiert mit Patienten-eigenen reaktivierten<br />
immunologischen Gedächtniszellen aus dem Knochenmark.<br />
Diese Phase I Studie wird an vorher typisierten<br />
austherapierten Brustkrebspatientinnen als Pilotstudie evaluiert.<br />
Die Studie gilt als logische Fortsetzung, nachdem<br />
bereits gezeigt worden ist, dass derartige Zellen in vivo<br />
therapeutische Aktivität in einem NOD/SCID autologen Tumor-Xenotransplantat<br />
Modell aufweisen [2].<br />
Abteilung D010<br />
Zelluläre Immunologie<br />
5. DNA Vakzinierungen in einem Infektionsmodell<br />
V. Schirrmacher<br />
Die vorher mit einem Modell-Antigen erhobenen Befunde<br />
der DNA-Vakzinizerung wurden kürzlich in einem Infektionsmodell<br />
einer Wurmerkrankung mit Schistosomen erprobt.<br />
Von Schistosomen konnten drei Verdauungsenzyme, nämlich<br />
Asparaginyl-Endopeptidase [26], Aspartic-Proteinase<br />
[27] und Elastate [28] erfolgreich kloniert werden. Nach<br />
DNA-Vakzination in der Ohrmuschel wurden in Mäusen jeweils<br />
hoch spezifische Antikörper generiert. Diese gegen<br />
definierte Wurm-Proteine hergestellten Antikörper waren<br />
für diagnostische Zwecke besser geeignet als herkömmlichen<br />
Reagentien.<br />
Publikationen (* = externer Koautor)<br />
[1] Feuerer M., Beckhove, P., Mahnke Y., Schwendemann, J.,<br />
Hommel M., Bai L., Kyewski, B., Umansky V. and Schirrmacher V.:<br />
Bone marrow as a priming site for T cell responses to blood-borne<br />
antigen. Nature Medicine, 9: 1151-1157 (2003).<br />
[2] Feuerer, M., Beckhove, P., Bai, L., *Solomayer, E.F., *Bastert,<br />
G., Diel, I.J., *Heep, J., *Oberniedermayr, M., Schirrmacher V.,<br />
Umansky, V.: Therapy of human tumors in NOD/SCID mice with<br />
patient derived re-activated memory T cells from bone marrow.<br />
Nature Medicine 7 (4): 452-458 (2001).<br />
[3] Mahnke Y.D., Schirrmacher V.: T cell memory to cell-bound antigen.<br />
Proceedings of the second international conference on tumor<br />
microenvironment, progression, therapy and prevention.<br />
S181-183 (2002).<br />
[4] Schirrmacher, V. Feuerer, M., Beckhove, P., *Ahlert, T.,<br />
Umansky, V.: T cell memory, anergy and immunotherapy in breast<br />
cancer. J. Mammary Gland Biol. Neoplasia, Apr. 7 (2): 201-208<br />
(2002).<br />
[5] V. Schirrmacher: Immuntherapie von Karzinomen? Editorial<br />
Dtsch. Ärztebl. 99: A848-850 (2002)<br />
[6] *Solomayer, E.-F., Feuerer M., Bai, L., Umansky, V.,<br />
*Meyberg, G.C., *Bastert G., Schirrmacher V., *Diel I.J.: Influence<br />
of adjuvant hormone therapy and chemotherapy on the<br />
immune system analysed in the bone marrow of patients with<br />
breast cancer. Clin. Cancer Res., 9: 174-180 (2003).<br />
[7] Schirrmacher V., Sommerfeldt, N.: Specific memory T-lymphocytes<br />
in cancer patients recognizing peptides from Heparanase<br />
expressed by metastatic cancer cells.(in preparation)<br />
[8] *Goldshmidt, O, *Zcharia, E., *Abramovitch R, *Metzger, S.,<br />
*Aingorn, H., *Friedmann, Y., Schirrmacher, V., *Mitrani, E.,<br />
*Vlodavsky I.: Cell surface expression and secretion of<br />
heparanase markedly promote tumor angiogenesis and metastasis.<br />
Proc. Natl. Acad. Sci., 99: 10031-10036 (2002).<br />
[9] Mahnke Y. and Schirrmacher V.: A novel tumor model system<br />
for the study of long term protective Immunity and immune T cell<br />
memory. Cellular Immunol., 221: 89-99 (2003)<br />
[10] Müerköster, S., Weigand M.A., Walczak H., Schirrmacher V.,<br />
Umansky V.: Superantigen reactive Vβ6+ T cells induce perforin/<br />
granzyme B mediated caspaseindependent apoptosis in tumor<br />
cells. Brit. J. Cancer 86: 828-836 (2002)<br />
[11] Bai L., Feuerer M., Beckhove P., Umansky V. and<br />
Schirrmacher V.: Generation of dendritic cells from human bone<br />
marrow mononuclear cells: advantages for clinical application in<br />
comparison to perhipheral blood monocyte derived cells. Int. J.<br />
Oncol. 20: 247-253 (2002).<br />
[12] Beckhove P., Schütz F., *Diel I.J., *Solomayer E.-F., *Bastert<br />
G., *Förster J. *Oberniedermayr M., Feuerer M., Bai L., Umansky<br />
V., and Schirrmacher V.: Efficient engraftment of human primary<br />
breast cancer transplants in NOD/SCID mice. Int. J. Cancer, 105:<br />
444-453 (2003)<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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