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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt B<br />

Funktionelle und Strukturelle Genomforschung<br />

auf molekularer Ebene werden durch einen Vergleich mit<br />

den Röntgenstrukturdaten analysiert.<br />

Abb. 3: SFM-Aufnahme eines Filaments von menschlichem<br />

Vimentin in Puffer.<br />

Um die Assemblierung von Vimentin für Zeiten < 1s und<br />

die darauf folgende Elongation der Filamente kinetisch zu<br />

charakterisieren, wurden erste Messungen im Stopped-<br />

Flow-System unserer Abteilung durchgeführt (Abb. 4). Aus<br />

dem Zeitverlauf des Streulichtsignals, das dem Molekulargewicht<br />

in erster Näherung proportional ist, konnten die<br />

schnelle Bildung der Präassemblykomplexe im Sekundenbereich<br />

und die langsamere Elongation unterschieden werden.<br />

Die bisher durchgeführten Versuche im Stopped-Flow-Gerät<br />

zeigten, dass die Assemblierung zeitlich aufgelöst beobachtet<br />

werden kann. Einsatz verschiedener Konzentrationen<br />

zeigt eine klare Konzentrationsabhängigkeit der Assemblierungsgeschwindigkeit<br />

(blaue und rote Kurven), durch eine<br />

systematische Analyse der Kinetik in Abhängigkeit von der<br />

Konzentration und Pufferbedingungen, in Zusammenhang<br />

mit statischen Lichtstreuungsmessungen, soll ein detailliertes<br />

Model für den Assemblierungsmechanismus aufgestellt werden.<br />

Abb. 4: Stopped-Flow Messung von zwei verschiedenen Vimentin<br />

Konzentrationen. Der Kurvenverlauf zeigt, dass die Kinetik der<br />

Assemblierung mit der Stopped-Flow Technik aufgelöst werden<br />

kann; sie verläuft im Zeitbereich von 0.1-20 Sekunden.<br />

Abteilung B040<br />

Biophysik der Makromoleküle<br />

Selektive Strukturänderungen in<br />

Bacteriophagen durch Porphyrinderivate<br />

K. Tóth<br />

In Zusammenarbeit mit Gabriella Csík und Marianna Egyeki,<br />

Semmelweis-Universität, Budapest, Ungarn<br />

Porphyrinderivate finden weite Anwendung in der photodynamischen<br />

Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten,<br />

sowie bei der Desinfektion von Flüssigkeiten, allerdings<br />

sind weder der molekulare Wirkungsmechanismus<br />

noch die Zielmoleküle gut genug bekannt. Wir haben den<br />

Bakteriophagen T7 als Modellsystem verwendet, um die<br />

durch verschiedene Porphyrinderivate ausgelösten Strukturänderungen<br />

an einem Nukleoproteinkomplex bei der Photoreaktion<br />

und im Dunkeln zu untersuchen [21,22]. Die Bindung<br />

der Porphyrine an T7 und DNA wurde durch Absorptions-<br />

und Fluoreszenzspektroskopie (konventionell sowie<br />

zeitlich aufgelöst) verfolgt. Strukturänderungen im Nukleoproteinkomplex<br />

wurden durch thermische Denaturierung,<br />

DNA-Läsionen durch PCR charakterisiert. Die optischen Signale<br />

symmetrisch substituierter Tetraphenylporphyrine<br />

zeigten in Gegenwart von T7 oder DNA keine Änderung.<br />

Asymmetrisch substituierte Moleküle binden im Dunkeln an<br />

T7, aber nicht an freie DNA, wie die Fluoreszenzmessungen<br />

zeigen. Für die kationischen Derivate sind die spektralen<br />

Veränderungen in Gegenwart von T7 oder DNA ähnlich.<br />

Die Photoreaktion der drei untersuchten Meso-Tetraphenylporphyrine<br />

zeigt sich durch Schädigung des viralen Kapsids,<br />

ohne nachweisbare Veränderungen der DNA-Struktur.<br />

Andererseits destabilisieren die kationischen Porphyrine die<br />

DNA-Helix. Die Veränderungen in den verschiedenen Denaturierungsparametern<br />

korrelieren gut mit den Ergebnissen<br />

der PCR-Analyse und der Phageninaktivierungsrate. Die<br />

Dunkelreaktion mit neutralen Phenylporphyrinen hat keinen<br />

Effekt auf die thermische Stabilität der Phagen, und zeigt<br />

keine nachweisbaren DNA-Läsionen in der PCR-Analyse.<br />

Tetramethyl-4-pyridylporphyrin führt schon im Dunkeln zu<br />

Destabilisierung der DNA (Gábor et al. 2001, Photochemistry<br />

and Photobiology 73(3):304-307).<br />

Die Komplexbildung von Tetrakis(4-N-methylpyridyl)porphyrin<br />

(TMPyP) mit freier und capsidgebundener T7-Phagen-DNA<br />

wurde durch spektrale Dekomposition, Fluoreszenzlebensdauer<br />

und Zirkulardichroismusmessungen im<br />

Detail studiert. Externe und interkalative Bindung an die<br />

DNA konnten quantitativ unterschieden werden. Aus den<br />

Messungen konnte gefolgert werden, dass die Bindung<br />

von TMPyP die Struktur der Capsidproteine oder ihre Wechselwirkung<br />

mit DNA nicht beeinflusst (Zupán, Herényi, Tóth,<br />

Majer, Csík, in Vorbereitung).<br />

Publikationen ( * = externer Koautor)<br />

[1] F. Lankas, T. E. Cheatham III*, N. Spackova*, P. Hobza*, J.<br />

Langowski, J. Sponer*: Critical effect of the N2 amino group on<br />

structure, dynamics and elasticity of DNA polypurine tracts.<br />

(2002) Biophys. J. 82, 2592-2609<br />

[2] G. Wedemann, J. Langowski: Computer simulation of the 30nm<br />

chromatin fiber. (2002) Biophys. J. 82(6), 2847-59.<br />

[3] K. Klenin, J. Langowski, A. Vologodskii*: Computational<br />

Analysis of the Chiral Action of Type II DNA Topoisomerases.<br />

(2002) J. Mol. Biol. 320(2), 359-367.<br />

[4] T. Weidemann, M. Wachsmuth, M. Tewes*, K. Rippe, J.<br />

Langowski: Analysis of Ligand Binding by Two-Color Fluorescence<br />

Cross-Correlation Spectroscopy. (2002) Single Molecules 3, 49-<br />

61<br />

[5] M. Bussiek, K. Klenin, J. Langowski: Kinetics of site-site interaction<br />

in superhelical DNA. (2002) J. Mol. Biol. 322(4), 707-18<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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