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MDCK-MRP2 - Dkfz

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Forschungsschwerpunkt A<br />

Zell- und Tumorbiologie<br />

B. mittels Surface Plasmon Resonanz [6]. Ein natürlicher<br />

Regelmechanismus von Proteinkinasen führt über die Phosphorylierung<br />

dieser Enzyme. PKAc z. B. verfügt, je nach<br />

Isoform, über mindestens 4 Phosphorylierungsstellen. Diese<br />

Phosphorylierungen haben wir mittels Massenspektrometrie,<br />

Kristallstrukturaufklärung und NMR untersucht<br />

[7-9].<br />

Die Wirkung zahlreicher Hormone wird über Änderungen<br />

des intrazellulären cAMP-Spiegels vermittelt. Hauptwirkort<br />

dieses sekundären Botenstoffes ist das Enzym, PKA. Die<br />

vielfältigen und für das jeweilige Hormon spezifischen<br />

zellulären Antworten lassen sich nur durch subzellulär unterschiedliche<br />

Verfügbarkeiten und individuell besondere<br />

Eigenschaften von PKA und PKA-Isoenzymen erklären.<br />

Genetisch kennt man Cα, Cβ, Cγ, sowie Cβ2 (entdeckt<br />

und kloniert in der Abteilung), und einige andere Splicevarianten.<br />

Cβ2 ist insofern ungewöhnlich, als es eine aminoterminale<br />

Extradomäne aufweist. Gegenwärtig untersuchen<br />

wir die Rolle von Cβ2 und seiner Extradomäne im<br />

Hinblick auf biochemische und biologische Wirkungen, wie<br />

Regulation, Protein-Proteinwechselwirkung, Translokation<br />

und Substraterkennung [10].<br />

Die Zelloberfläche als Reaktionszentrum und<br />

Angriffsziel<br />

Proteinkinasen der Zelloberfläche und<br />

extrazelluläre Proteinphosphorylierung<br />

D. Kübler, D. Gosenca, S. Elsner<br />

In Zusammenarbeit mit: Intern: Prof. W.D. Lehmann und Dr. M.<br />

Wind (B090), Dr. H. Heid (A010)<br />

Extern: Prof. W. Jahnen-Dechent (Universität Aachen), Prof. I.<br />

Friedberg, (Universität Tel Aviv, Israel).<br />

An der Entwicklung von Zellen und ihrer Einbindung in die<br />

zelluläre Umgebung sind enzymatische Aktivitäten der<br />

Zelloberfläche beteiligt. Durch diese Enzyme können sowohl<br />

gebundene Substrate auf der Zelloberfläche als auch<br />

fremde Substrate aus der Zellumgebung verändert werden.<br />

Die von uns an vielen Zellen nachgewiesenen Ser/<br />

Thr Proteinkinasen an der Zelloberfläche (Ekto-PK) besitzen<br />

Eigenschaften cAMP-abhängiger PK (PKA) und von,<br />

Proteinkinasen CK1 und CK2, wobei letztere im Tandem von<br />

intakten Zellen in das extrazelluläre Kompartiment freigesetzt<br />

werden können. Ekto-PK ermöglichen es Zellen,<br />

Substratproteine in ihrer biologischen Wirkung spezifisch<br />

und reversibel zu verändern und bestätigen damit, dass<br />

das mächtige Werkzeug der Proteinphosphorylierung auch<br />

außerhalb der Zellen genutzt wird und als Mechanismus<br />

der extra-intrazellulären Signalvermittlung wirkt. Zu den Substraten<br />

von Ekto-PK gehören Proteine mit unterschiedlichen<br />

Funktionen wie Wachstumsfaktoren, Hormone, Entzündungsmediatoren<br />

oder Komponenten der extrazellulären<br />

Matrix. Eine ständig wachsende Zahl von Literaturdaten zu<br />

normalen und maligne veränderten Prozessen unterstreicht<br />

die zentrale Rolle extrazellulärer Proteinphosphorylierungen.<br />

Ekto-PK und ihre Substrate bieten somit wichtige pharmakologische<br />

und therapeutische Ziele.<br />

Ekto-PK-Substrate der Zelloberfläche können radioaktiv<br />

markiert werden und zeigen sich nach SDS-Gelelektrophorese<br />

und Autoradiographie als Zelltyp-spezifische Spektren<br />

von Phosphoproteinen. Ihre Identifikation sind von<br />

hohem Interesse für das Verständnis ihrer biologischen Funktion.<br />

Mit immunologischen und biochemischen Methoden<br />

einschließlich Mikrosequenzierung und Massenspektroskopie<br />

ließen sich Homologe von bisher nur intrazellulär erwarteten<br />

Abteilung A060<br />

Pathochemie<br />

Proteinen nachweisen. Die funktionelle Charakterisierung<br />

dieser sowie anderer Ekto-PK Substrate, die Mechanismen<br />

ihrer Expression als Zelloberflächenproteine und vergleichende<br />

Untersuchungen an Normal- und Tumorzellen sind Ziele<br />

laufender Arbeiten.<br />

Im Zusammenhang mit der Wirkung extrazellulärer Nukleotide<br />

(ATP) als Proliferationshemmer transformierter und Tumorzellen<br />

wurde das für die Inhibition vermutlich entscheidende<br />

Protein aus dem Zellüberstand isoliert und als Plasma-Glykoprotein<br />

identifiziert. Die Hemmaktivität dieses<br />

extrazellulären Inhibitors wird durch Phosphorylierung reguliert<br />

und korreliert mit der Inaktivierung von Wachstumsrezeptor-gekoppelter<br />

Tyrosinkinase-Aktivität und nachgeschalteter<br />

Signalwege. Die molekulare Struktur des Inhibitors,<br />

der vermutlich aus Vorläufern aktiviert wird [11]<br />

und die Identifizierung seiner Phosphorylierungsstellen [12]<br />

deuten auf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener<br />

Proteindomänen hin. Mechanismen zur Aktivierung dieses<br />

Wachstumsinhibitors aus Vorläufern, seiner Phosphorylierung<br />

sowie die Suche nach Rezeptoren auf Zielzellen bilden<br />

Schwerpunkte der weiteren Untersuchungen zum Verständnis<br />

der ATP-induzierten Tumorzellhemmung. Diese Kenntnisse<br />

werden für die Entwicklung anwendungsbezogener<br />

Konzepte von Bedeutung sein.<br />

Kontrolle des Zellzyklus am G2/Mitose Übergang<br />

V. Kinzel, N. König, J. Richards<br />

In Zusammenarbeit mit Prof. W. D. Lehmann, Dr. M. Wind und M.<br />

Salek (Abt. B090)<br />

Vielzellige Organismen kontrollieren die Vermehrung ihrer<br />

Zellen durch meist reversibles Anhalten im Zellzyklus, unter<br />

anderem auch am Übergang von G2 Phase zur Mitose. Zur<br />

Steuerung spielen dabei Proteinphosphorylierungs-,<br />

Dephosphorylierungsvorgänge und damit natürlich auch die<br />

verantwortlichen Katalysatoren - Kinasen und Phosphatasen<br />

- eine entscheidende Rolle. Die Kenntnis der Regulation<br />

dieser Enzyme ist daher die Voraussetzung für das Verständnis<br />

der normalen sowie der gestörten Zellzykluskontrolle.<br />

Unser Interesse gilt der Proteinphosphatase 2A (PP2A),<br />

deren Aktivitätsminderung wir am G2/Mitose Übergang und<br />

in Mitose zeigen konnten. Eine unzeitgemäße Reaktivierung<br />

des in G2 Phase schon gehemmten Enzyms führt<br />

zum sofortigen Stop des Übertritts der Zelle in die Mitose.<br />

Möglicherweise ist für die Aktivitätsminderung der PP2A in<br />

G2 Phase und Mitose eine spezielle Phosphorylierung der<br />

katalytischen Untereinheit (PP2A C) verantwortlich, wie<br />

Befunde mit Antikörpern andeuten. Allerdings gelang es<br />

bisher nicht, PP2A C-gebundenen Phosphor bei aus<br />

Mitoszellen gereinigtem Enzym direkt nachzuweisen - vermutlich<br />

wegen der hohen Kapazität des Enzyms, sich selbst<br />

zu dephosphorylieren. Gegenwärtig wird ein Vorgehen<br />

ausgearbeitet, die Autodephosphorylierung bei der Analyse.<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

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