MDCK-MRP2 - Dkfz
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Arbeitsgruppe Epigenetik (A130)<br />
Leiter: Dr. Frank Lyko<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
Dr. Bodo Brückner (10/02-)<br />
Dr. Joachim Marhold<br />
Doktoranden<br />
Regine Garcia Boy<br />
Natascha Kunert (6/02-)<br />
Cora Mund (5/03-)<br />
Frank Weissmann<br />
Technische Assistentinnen<br />
Katja Kühle (01/03-)<br />
Tanja Musch<br />
Forschungsschwerpunkt A<br />
Zell- und Tumorbiologie<br />
Die epigenetische Regulation der Genexpression spielt<br />
eine zentrale Rolle in der Säugerentwicklung sowie in der<br />
Entstehung von Krebs. Die Forschungsaktivitäten der Arbeitsgruppe<br />
Epigenetik konzentrieren sich auf die zentralen<br />
Mechanismen, die epigenetische Programme etablieren<br />
und aufrechterhalten. Dies geschieht im wesentlichen<br />
durch DNA-Methylierung und bestimmte höhergeordnete<br />
Chromatinstrukturen. Diese Mechanismen<br />
werden in verschiedenen Modellsystemen untersucht.<br />
An zentraler Stelle steht dabei die funktionelle Charakterisierung<br />
von DNA-Methyltransferasen in der Fruchtfliege<br />
Drosophila melanogaster. In diesem System lassen sich<br />
wesentliche Aspekte der epigenetischen Regulation im<br />
Menschen in zahlreichen Details und mit hoher Effizienz<br />
untersuchen. Darüber hinaus werden auch die DNA-<br />
Methylierungsmuster von Krebspatienten eingehend analysiert<br />
und Verbindungen zur spezifischen Inhibition<br />
menschlicher DNA-Methyltransferasen synthetisiert. Diese<br />
Projekte sollen die Entwicklung neuartiger Ansätze zur<br />
Diagnose und Therapie von Krebs erlauben.<br />
A130<br />
Epigenetik<br />
Charakterisierung methylierungsabhängiger<br />
Chromatinstrukturen in Drosophila<br />
J. Marhold, K. Kühle, F. Lyko<br />
In Zusammenarbeit mit A. Brehm, Universität München<br />
Methyl-DNA-bindende Proteine fungieren als Bindeglieder<br />
zwischen methylierter DNA und repressorischen Chromatinstrukturen.<br />
Wir verwenden mehrere Ansätze, um methylierungsabhängige<br />
Chromatinstrukturen in Drosophila zu<br />
untersuchen. Unsere Forschungsaktivitäten konzentrieren<br />
sich derzeit auf das MBD2/3 Protein, das signifikante<br />
Homologien zu den methyl-DNA-bindenden Proteinen MBD2<br />
und MBD3 aus der Maus aufweist. Unsere Resultate haben<br />
gezeigt, dass MBD2/3 hochspezifisch mit den Chromosomen<br />
interagiert [1]. Diese Interaktionen werden nun genauer<br />
untersucht, um die genaue Funktion von dMBD2/3<br />
und seiner Interaktionspartner aufzuklären. Von den Ergebnissen<br />
erhoffen wir uns wichtige Aufschlüsse über die<br />
Integration epigenetischer Signale während der Drosophila-<br />
Entwicklung [6].<br />
Funktionelle Charakterisierung des Drosophila<br />
Dnmt2-Gens<br />
N. Kunert, J. Marhold, K. Kühle, F. Lyko<br />
In Zusammenarbeit mit G. Reuter, Universität Halle<br />
Genomische DNA von Drosophila wird spezifisch während<br />
der frühen Embryonalentwicklung methyliert. Die Sequenzierung<br />
des kompletten Drosophila-Genoms führte zur Identifikation<br />
des Dnmt2-Gens, das signifikante Sequenzhomologien<br />
mit funktionellen DNA- Methyltransferasen<br />
aufweist. Dnmt2 wird spezifisch während der frühen<br />
Embryonalentwicklung exprimiert, was mit dem beobachteten<br />
DNA-Methylierungsmuster übereinstimmt. Um die<br />
Funktion der DNA-Methylierung in Drosophila aufzuklären,<br />
haben wir das Gen sowohl durch RNA-Interferenz ausgeschaltet<br />
als auch in transgenen Fliegen überexprimiert. Dies<br />
zeigte, daß das Dnmt2-Protein in der Tat die DNA-<br />
Methylierung in Drosophila vermittelt [9]. In weiterführenden<br />
Experimenten werden derzeit mutante Dnmt2-<br />
Allele hergestellt [3]. Die detaillierte Untersuchung mutanter<br />
Fliegen wird einen entscheidenden Beitrag zum funktionellen<br />
Verständnis der DNA-Methylierung für die Fliege leisten.<br />
Vergleichende Charakterisierung von DNA-<br />
Methyltransferasen aus der Maus<br />
F. Weißmann, C. Mund, T. Musch, F. Lyko<br />
In Zusammenarbeit mit R. Paro, Universität Heidelberg und J.<br />
Walter, Universität des Saarlandes<br />
Im Rahmen einer vergleichenden Charakterisierung von<br />
DNA-Methyltransferasen haben wir transgene Drosophila-<br />
Systeme zur Überexpression aller bekannten Methyltransferasen<br />
aus der Maus etabliert. Dies erlaubt uns nun eine<br />
detaillierte Analyse ihrer biologischen Funktion. Beispielsweise<br />
führt die Überexpression der de novo Methyltransferase<br />
Dnmt3a zu schweren Entwicklungsstörungen in der<br />
Fliege. Diese Entwicklungsstörungen sind auf die Hypermethylierung<br />
des Genoms zurückzuführen. Unsere Experimente<br />
zeigen, dass die Hypermethylierung zu einem verzö-<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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