MDCK-MRP2 - Dkfz
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Forschungsschwerpunkt D<br />
Tumorimmunologie<br />
radioaktive Substanz mit hoher Spezifität an die Tumorzellen<br />
zu bringen. Aufgrund ihrer besonderen physikalischen<br />
Eigenschaften scheinen Alpha-Strahlen emittierende Radioisotope<br />
wie Bismuth-213 ( 213 Bi) besonders geeignet zu sein.<br />
Diese erlauben, bei einer geringen Eindringtiefe von nur<br />
wenigen Zelldurchmessern (50-100 µm) aber hohem linearen<br />
Energietransfer (LET) von ca. 100 keV/µm, das selektive<br />
Applizieren von wesentlich höheren Strahlendosen als<br />
beispielsweise bei einer Therapie mit Betastrahlern. Nachdem<br />
präklinische Experimente mit 213 Bi-gekoppelten anti-<br />
CD19- und anti-CD20-Antikörpern zur Behandlung des Non-<br />
Hodgkin Lymphoms (NHL) viel versprechende Resultate<br />
zeigten, wurde eine Phase I-Studie im Rahmen einer Kooperation<br />
des DKFZ mit der Medizinischen Universitätsklinik<br />
Heidelberg durchgeführt. Bisher wurden bei der Anwendung<br />
des mit einem Chelator versehenen und 213 Bi-markierten<br />
MabThera ® Antikörpers keine relevanten Toxizitäten<br />
bei den Patienten dieser Dosiseskalationsstudie beobachtet.<br />
Die Studie wird derzeit unter Einbeziehung des Universitätsklinkums<br />
Düsseldorf fortgesetzt.<br />
Rekombinante Antikörperkonstrukte:<br />
Um das therapeutische Potential von bispezifischen<br />
CD19xCD3 Konstrukten zu erhöhen, haben wir neue rekombinante<br />
Moleküle generiert. Zu diesen gehört ein tetravalentes<br />
bispezifisches Dimer mit einem Molekulargewicht<br />
von 114 kDa (“Tandem diabody“) sowie ein bivalentes und<br />
bispezifisches Konstrukt mit 57 kDa (“Single-chain diabody“).<br />
Verglichen mit einem konventionellen “Diabody“ wiesen<br />
diese neuen, über einen Peptidlinker verbundenen, Reagenzien<br />
neben einer höheren Affinität und Stabilität in vivo<br />
auch eine längere Retentionszeit im Blut auf. Durch die<br />
Gabe des “Tandem diabody“ zusammen mit humanen peripheren<br />
Blutlymphozyten und einem CD28 monoklonalen<br />
Antikörper konnten Lymphom-tragende SCID-Mäuse vollständig<br />
geheilt werden. Demgegenüber wurde mit dem<br />
konventionellen “Diabody“ nur eine partielle Tumorregression<br />
erzielt. Diese Befunde deuten darauf hin, daß<br />
sich der “Tandem diabody“ zu einem vielversprechenden<br />
Konstrukt für die Behandlung von B-Zellneoplasien entwikkeln<br />
könnte.<br />
Um die unerwünschten Nebenwirkungen von Antikörpertherapien<br />
zu umgehen, die auf der Reaktion gegen das<br />
fremde Immunglobulin beruhen, befassen wir uns mit der<br />
Chimärisierung/Humanisierung von Hybridomantikörpern. Am<br />
Beispiel des von der Maus stammenden monoklonalen Antikörpers<br />
HEA125 (gerichtet gegen das Tumor assoziierte<br />
Ep-CAM Antigen) haben wir eine Methode etabliert, durch<br />
den die konstanten Domänen von Antikörpern direkt in<br />
der sie produzierenden Hybridomzelle humanisiert werden<br />
können. Er basiert auf homologer Rekombination im Genom<br />
der Hybridomzelle. Die Mausgene, die für den konstanten<br />
Teil der leichten Kette des Antikörpers kodieren, konnten<br />
bereits durch dieselben humanen Gene ersetzt werden.<br />
Die Humanisierung der schweren Kette soll nach dem<br />
gleichen Prinzip geschehen. Neu bei der Durchführung der<br />
homologen Rekombination in diesem Fall ist, dass kein Marker<br />
zur Vorselektion mit eingebracht wird. Dieser wird normalerweise<br />
benötigt, um später die sehr wenigen homolog rekombinierten<br />
Zellen (etwa 1 Zelle in 10 Millionen) anreichern<br />
zu können. Jedoch verringert ein Selektionsmarker<br />
meist die Expressionsstärke des Zielgens und damit die Antikörperproduktion<br />
der Hybridomzellen. Um das zu verhindern,<br />
geschieht die Isolierung der Zellen, die chimäre Antikörper<br />
produzieren, ohne Vorselektion direkt mittels FACS-<br />
Sortierer (Fluorescence Activated Cell Sorting). Die Isolie-<br />
Abteilung D050<br />
Molekulare Immunologie<br />
rung per FACS ist möglich, weil die humanisierten Antikörper<br />
auch auf der Oberfläche der sie produzierenden Zellen<br />
ausgeprägt werden und dort als Selektionsmerkmal dienen.<br />
Publikationen (* = externer Koautor)<br />
[1] Gemmel*, C., Cremer*, F.W., Weis*, M., Witzens*, M.,<br />
Moldenhauer, G., Konizczek*, K.-H., Imbach*, U., Ho*, A.D.,<br />
Moos*, M., and Goldschmidt*, H. Anti-CD20 antibody as consolidation<br />
therapy in a patient with primary plasma cell leukemia after<br />
high-dose therapy and autologous stem cell transplantation.<br />
Ann. Hematol. 81: 119-123, 2002.<br />
[2] Moldenhauer, G. Antikörper-gestützte Therapieverfahren bei<br />
Non-Hodgkin-Lymphomen der B-Zellreihe (B-NHL). In: Onkologie<br />
(Hrsg. J.W. Zeller und H. zur Hausen), S. IV-14.1-17. Ecomed<br />
Verlag, Landsberg, 2002.<br />
[3] Kipriyanov*, S.M., Cochlovius, B., Schäfer*, H.,<br />
Moldenhauer, G., Bähre*, A., Le Gall*, F., Knackmuss, S., and<br />
Little, M. Therapy of Burkitt´s lymphoma in severe combined immunodeficiency<br />
mice by human PBL in combination with bispecific<br />
CD19xCD3 and CD19xCD16 diabodies. J. Immunol. 169: 137-<br />
144, 2002.<br />
[4] Marmé*, A., Strauß*, G., Bastert*, G., Grischke*, E.-M., and<br />
Moldenhauer, G. Intraperitoneal bispecific antibody<br />
(HEA125xOKT3) therapy inhibits malignant ascites production in<br />
advanced ovarian carcinoma. Int. J. Cancer 101: 183-189,<br />
2002.<br />
[5] Schweizer, C., Strauß*, G., Lindner*, M., Marmé*, A., Deo*,<br />
Y.M., and Moldenhauer, G. Efficient carcinoma cell killing by activated<br />
polymorphonuclear neutrophils targeted with an Ep-<br />
CAMxCD64 (HEA125x197) bispecific antibody. Cancer Immunol.<br />
Immunother. 51: 621-629, 2002.<br />
[6] Moldenhauer, G. und Marmé*, A. Entwicklung und Einsatz<br />
eines bispezifischen Antikörpers in der Behandlung des<br />
fortgeschrittenen Eierstockkrebses. In: Krebsforschung heute,<br />
Berichte aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum 2002,<br />
Steinkopff Verlag, Darmstadt, p. 189-193, 2002.<br />
[7] Moldenhauer, G. and Marmé*, A. Development and clinical<br />
application of a bispecific antibody in advanced ovarian carcinoma.<br />
In: Current Cancer Research 2002. Steinkopf Darmstadt,<br />
Springer New York, p. 175-179, 2002.<br />
[8] Mollenhauer, J., Deichmann*, M., Helmke*, B., Müller, H.,<br />
Kollender, G., Holmskov*, U., Ligtenberg*, T., Krebs, I.,<br />
Wiemann, S., Bantel-Schaal, U., Madsen*, J., Bikker*, F., Klauck,<br />
S.M., Otto*, H.F., Moldenhauer, G., and Poustka, A. Frequent<br />
downregulation of DMBT1 and Galectin-3 in epithelial skin cancer.<br />
Int. J. Cancer 105: 149-157, 2003.<br />
[9] Kipriyanov*, S.M., Moldenhauer, G., Braunagel*, M.,<br />
Reusch*, U., Cochlovius, B., Le Gall*, F., Kouprianova*, O.A.,<br />
Von der Lieth, C.-W., and Little, M. Effect of domain order on the<br />
activity of bacterially produced bispecific single-chain Fv antibodies.<br />
J. Mol. Biol. 330: 99-111, 2003.<br />
[10] Le Gall*, F., Reusch*, U., Moldenhauer, G., Little, M., and<br />
Kipriyanov*, S.M. Immunosuppressive properties of an anti-CD3<br />
single-chain Fv and diabody. J. Immunol. Meth. 285: 111-127,<br />
2004.<br />
Transgene Tumormäuse: Kontrolle der<br />
Tumortoleranz und Immunität durch das<br />
Mikromilieu<br />
R. Ganss, N. Garbi, M. Berger, Y. Kawarada, M. Furuya,<br />
S. Stahl, K. Tauber, L. Umansky, C. Schmitt, K. Frank,<br />
B. Arnold, G.J. Hämmerling<br />
In Zusammenarbeit mit E. Klar, R. Ryschich, Universitätsklink<br />
Heidelberg; G. Bergers, UCSF, San Francisco, USA; P. Knolle,<br />
Universität Bonn; A. Hamann, Experimentelle Rheumatologie,<br />
Berlin; Siamon Gordon, Universität Oxford, UK.<br />
In den letzten Jahren durchgeführte Untersuchungen am<br />
Tiermodell und klinische Studien haben gezeigt, dass Tumo-<br />
DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />
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