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MDCK-MRP2 - Dkfz

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274<br />

Forschungsschwerpunkt E<br />

Innovative Krebsdiagnostik und -therapie<br />

Tumormobilität kranial gelegener Lungentumoren im Vergleich<br />

zu kaudal gelegenen Lungentumoren sowohl bei forcierter,<br />

wie auch ruhiger Atmung nachgewiesen werden.<br />

Durch eine frühzeitige und präzise Erfassung der Lungenmechanik<br />

hoffen wir in weiteren Untersuchungen eine<br />

weitere Präzisierung bisheriger Therapie- und Nachsorgeschemata<br />

und damit die Möglichkeit einer optimaler auf<br />

das Krankheitsstadium adaptierten Therapie erreichen zu<br />

können. Durch eine Integration dieser neuen Methoden<br />

in die Planung hochpräziser Therapietechniken scheint eine<br />

weitere Optimierung der Zielvolumendefinition mit besserer<br />

Schonung des umliegenden gesunden Gewebes möglich.<br />

[55, 98]<br />

Publikationen zum Themenkomplex Thorax, die während<br />

der Tätigkeit der Mitarbeiter an den Universitätskliniken<br />

Heidelberg und Mainz entstanden und 2002/2003 publiziert<br />

wurden: [2, 15, 17, 30, 43-46, 49, 54, 56, 58-66,<br />

81, 82, 85, 112, 114].<br />

3 Tumoren des lymphatischen Systems<br />

S. Delorme, K. Wasser<br />

Beim multiplen Myelom (MM), einer Erkrankung aus dem<br />

Formenkreis der niedrig malignen Non-Hodgkin-Lymphome,<br />

handelt es sich um eine klonale Vermehrung von Plasmazellen,<br />

die sich v.a. im blutbildenen Knochenmark manifestiert.<br />

Ein Tumorbefall kann sowohl fokal vorliegen, in Form<br />

umschriebener, den Knochen zerstörender Tumorknoten,<br />

als auch diffus. Das multiple Myelom verursacht neben<br />

umschriebenen Knochendestruktionen eine humoral vermittelte<br />

Osteoporose, eine Verdrängung des blutbildenden<br />

Knochenmarks mit den Folgen einer Anämie, Leukound<br />

Thrombopenie sowie eine fortschreitende Nierenschädigung<br />

durch glomerulär filtrierte Paraproteine.<br />

Abbildung 7: a: dMRT bei einem 57-jährigen Patienten mit therapierefrektärem<br />

multiplem Myelom und Zeichen einer fokalen Infiltration<br />

des Knochenmarks (kurzer Pfeil). Im Bereich der kaudal<br />

gelegenen Anreicherung (gestrichelter Pfeil) besteht eine Sinterungsfraktur<br />

mit osteosynthetischer Stabilisierung.<br />

b: Nach 6 Monaten einer Thalidomid-Monotherapie zeigt sich ein<br />

deutlicher Rückgang der Amplitude.<br />

Abteilung E010<br />

Radiologie<br />

Abbildung 8: Veränderungen der Parameter A und k ep unter<br />

TCED-Therapie nach dem 3. Chemotherapie-Zyklus (d.h. durchschnittlich<br />

4 Monate nach Therapiebeginn) bei 18 Patienten mit<br />

Zeichen des Befalls in der dMRT (alle Patienten mit klinischem Ansprechen).<br />

DKFZ 2004: Wissenschaftlicher Ergebnisbericht 2002 - 2003<br />

Seit mehreren Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Medizinischen Klinik und Poliklinik V der Universität<br />

Heidelberg, in der die Lendenwirbelsäule von Patienten<br />

mit MM vor und im Verlauf einer Therapie mit Chemotherapie<br />

und der antiangiogen wirksamen Substanz Thalidomid<br />

mit der dynamischen Magnetresonanztomographie (dMRT)<br />

untersucht werden. Bei der dMRT werden während und<br />

nach Infusion eines Kontrastmittels Bilder in rascher Folge<br />

aufgenommen, um anhand des An- und Abflutens der<br />

Substanz im Tumor oder Knochenmark Rückschlüsse über<br />

dessen Blutversorgung ziehen zu können. Die Quantifizierung<br />

geschieht anhand zweier Parameter, die mit Hilfe eines<br />

der Pharmakokinetik entlehnten Zweikompartimente-<br />

Modells berechnet werden, der Amplitude A (dies ist die<br />

relative Signalzunahme durch das Kontrastmittel) und die<br />

Austauschratenkonstante k (diese beschreibt den Stoff-<br />

ep<br />

austausch zwischen dem intravasalen und dem extravasalen,<br />

extrazellulären Kompartiment).<br />

Da das multiple Myelom u.a. durch Produktion des angiogenen<br />

Faktors VEGF zu einer lokalen Vermehrung der Mikrogefäße<br />

führt, sind Myelomherde in der dMRT anhand einer<br />

vermehrten Kontrastmittelaufnahme und daher erhöhten<br />

Parametern A und k zu erkennen. In Pilotstudien wurde<br />

ep<br />

auch gesehen, dass eine Therapie mit Chemotherapeutika<br />

in Verbindung mit Thalidomid zu einem Rückgang der Parameter<br />

führen kann. In einer gesonderten, histologisch<br />

kontrollierten Studie bei 24 Patienten mit MM wurde untersucht,<br />

ob es sich bei den in der dMRT auffälligen Arealen<br />

tatsächlich um tumorbefallene Herde im Knochenmark<br />

handelte. Hierfür wurde vor einer aus klinischen Gründen<br />

indizierten Stanzbiopsie des Beckenkamms die geplante<br />

Biopsiestelle, die Spina iliaca posterior superior, mit der dMRT<br />

untersucht. In einer Kontroll-MRT direkt im Anschluss an<br />

die Biopsie wurde der Stichkanal aufgesucht. Durch Vergleich<br />

mit diesen Bildern wurde die Biopsiestelle auf den<br />

vor der Entnahme angefertigten dMRT-Aufnahmen lokalisiert<br />

und hier die Region of Interest platziert, in der die<br />

Parameter A und k zu berechnen waren. Am Biopsat er-<br />

ep<br />

folgte semiquantitativ eine Klassifizierung des Tumorbefalls<br />

als fehlend, schwach oder ausgeprägt. Zusätzlich wurde<br />

semiquantitativ die Gefäßdichte in der Probe eingeschätzt.<br />

Es zeigte sich, dass bei Nachweis eines ausgeprägten<br />

Tumorbefalls sowohl A als auch k höher waren als bei<br />

ep<br />

schwachem oder fehlendem Befall (p>0,05). Eine Unterscheidung<br />

zwischen fehlendem und schwachem Befall war<br />

anhand der dMRT hingegen nicht möglich. Zusätzlich erwies<br />

sich, dass bei erhöhter Gefäßdichte die Amplitude<br />

höher war als bei niedriger Gefäßdichte, nicht jedoch k . ep

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