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Einleitung.<br />

E s ist darch die Geschichte längst erwiesen, dass die einer<br />

gegebenen Zeit geläufigen, durch frühere Arbeit erworbenen<br />

Denkweisen d e m wissenschaftlichen Fortschritt nicht immerförderlich<br />

sind, sondern oft genug auch hemmend im "Wege<br />

stehen. Wiederholt sehen wir ganz ausserhalb der Schule<br />

stehende Männer, wie B l a c k , F a r a d a y , J. R. M a y e r u. A.<br />

ohne Hülfe der Schule, ja gegen dieselbe, mächtige wissenschaftliche<br />

Fortschritte herbeiführen, die ganz oder grossentheils<br />

ihrer Unbefangenheit, ihrer Freiheit von hergebrachten Schulanschauungen<br />

zuzuschreiben sind.<br />

Wenngleich die psychische Stärke u n d Freiheit, welche zu<br />

solchen Ijeistungen nöthig ist, kein Kunstproduct, kein Erziehungsergebniss,<br />

sondern gewiss n u r ein Naturproduct u n d n u r die<br />

Gabe Einzelner ist, so kann doch die freie Beweglichkeit der<br />

Gedanken sehr bedeutend durch die wissenschaftliche Erziehung<br />

gefördert werden, w e n n dieselbe sich nicht auf Entwicklung<br />

der zur Bewältigung von Tagesfragen nöthigen Fähigkeiten beschränkt.<br />

Historische Studien gehören sehr wesentlich mit zur<br />

wissenschaftlichen Erziehung. W i r lernen hierbei andere Aufgaben,<br />

andere Voraussetzungen, andere Anschauungen, deren<br />

Entstehen, W a n d l u n g u n d Verschwinden, sowie die Bedingungen<br />

solcher V<strong>org</strong>änge kennen. Unter d e m Eindruck anderer Thatsachen,<br />

welche ehemals im Vordergrund standen, bildeten sich<br />

andere Begriffe als heute, wurden andere Aufgaben gestellt und<br />

gelöst, wonach neue an deren Stelle traten. Gewöhnen wir uns,<br />

einen Begriff lediglich als Mittel zu einem bestimmten Zweck<br />

zu betrachten, so sind wir auch geneigt im gegebenen Fall die<br />

nöthigen W a n d l u n g e n in unserm D e n k e n eintreten zu lassen.<br />

Eine Ansicht, deren Entstehungsgeschichte wir kennen, ist<br />

uns wie eine mit Bewusstsein seihst erworbene Ansicht vertraut,<br />

u n d doch in ihrem Werden erinnerlich. Sie gewinnt nie dieselbe<br />

IJnVeränderlichkeit u n d Autorität, als jene, die uns an-<br />

' Mach, Wiirme. 1<br />

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