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76 Das Continunm.<br />

in jedem andern Forscliungsgehiet. Man lernt mathematische<br />

und geometrische Thatsachen durch Beschäftigimg mit denselben<br />

kennen, erkennt sie hei neiierlichcm Vorkommen wieder,<br />

und ergänzt die theilweise gegebenen in Oedanke7i, soweit sie<br />

eindeutig bestimmt sind'^).<br />

Der Weg, auf dem die Vorstellung eines Continuums entstellt,<br />

dürfte nun klar sein. In einem sinlichen System, dessen<br />

Glieder schwer unterscheidbare fliessende Merkmale darbieten,<br />

können wir die einzelnen Glieder sinnlich und in der Yorstellung<br />

nicht mit Sicherheit festhalten. Um die Beziehungen der<br />

Theile solcher Systeme zu erkennen, wenden wir deshalb künstliche<br />

Mittel, Maassstäbe an. Das Verhalten dieser Maassstäbe<br />

tritt an die Stelle des Verhaltens der Sinne. Der unmittelbare<br />

Contakt mit jenem System geht dadurch schon verloren. Da<br />

ferner die Technik des Messens auf der Technik des Zählens<br />

beruht, so vertritt die Zahl das Maass ebenso, wie das Maass<br />

die direkte sinnliche Wahrnehmung vertritt. Hat man den V<strong>org</strong>ang<br />

der Theilung einer Einheit einmal ausgeführt, und bemerkt,<br />

dass der Theil ähnliche Eigenschaften hat wie die ursprüngliche<br />

Einheit, so steht einer fortgesetzten endlosen Theilimg der Maass-<br />

•xahl in Gedanken nichts mehr im Wege. Man meint nun<br />

aber ebenso den betreffenden Maassstab und das gemessene<br />

Sf/stem ins Unendliche theilen %u können. Dies führt uns zur<br />

Vorstellung eines Continuums von den eingangs bezeichneten<br />

Eigenschaften.<br />

Man darf jedoch nicht ohne weiters glauben, dass alles, was<br />

mit dem Zeichen, der Zahl v<strong>org</strong>enommen werden kann, nothwendig<br />

auch auf das Bezeichnete Anwendung finden muss.<br />

Man denke nur an die bei Kritik des Temperaturbegriffes ausgeführten<br />

Betrachtungen. Kann man auch die ZaM, die zur<br />

Bezeichnung der Entfernung dient, ins Unendliche theilen,<br />

ohne gewiss jemals auf eine Schwierigkeit zu stossen, so<br />

muss dies noch nicht für die Entfernung selbst gelten. Alles,<br />

w^as als Continuum erscheint, könnte ganz wohl aus diskreten<br />

Es ist übrigens bekannt, dass man die Differentiale vermeiden kann,<br />

indem man mit den DifFerentialquotienten, den Grenzwerthen der Differenzen-<br />

quotienten operirt. Aengstliche Gemüther, welche hierin eine Beruhigung<br />

finden, mögen sich die hieraus zuweilen folgende Schwerfälligkeit gefallen<br />

lassen.<br />

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