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Umbildung und Anpassung im 7iatiiricissenschciftlichcn Denken. 389<br />

lebnisse früherer Tage in wechselnder Verbindung in unserem<br />

Bewusstsein zusammentreffen, und es würde der Process fortdauern,<br />

welcher im Gegensatz zur Anpassung der Gedanken an<br />

die Thatsachen der eigentlichen Theorie angehört, die Anpassung<br />

der Oedanken aneinander.<br />

8. Oft genug werden die Gedanken den Thatsachen nur unvollkommen<br />

angepasst sein. Wenn dann erstere sich begegnen,<br />

findet sich die Gelegenheit sie einander anzupassen. So werden<br />

Ohm's nicht ganz zutreffende Vorstellungen vom stationären<br />

elektrischen Strom durch Kirchhoff den elektrostatischen Vorstellungen<br />

angepasst, indem an die Stelle der elektrischen Dichte<br />

das elektrische Potential gesetzt wird. Indem Galilei in seiner<br />

Vorstellung der gleichförmig beschleunigten oder verzögerten,<br />

fallenden oder steigenden Bewegung auf der schiefen Ebene die<br />

Neigung dieser ändert, in Oedanken experimentirtgelangt er<br />

zur Einsicht, dass die Vorstellung einer abnehmenden Geschwindigkeit<br />

des auf horizontaler glatter Bahn bewegten Körpers mit<br />

ersterer unvereinbar ist. Er setzt, den Einklang herzustellen,<br />

an die Stelle der hergebrachten Vorstellung die Trägheitsvorstellung.<br />

Bei jeder Deduktion wird eine zu bereits gegebenen<br />

Vorstellungen passende (übereinstimmende) erst gefunden, oder<br />

es wird die Uebereinstimmung zweier schon gegebener erkannt.<br />

Entdeckimgsprocesse bewegen sich fast immer in einem solchen<br />

Wechsel der Anpassungen von Gedanken an Thatsachen und<br />

der Anpassungen von Gedanken aneinander.<br />

Ein sehr merkwürdiger V<strong>org</strong>ang findet statt, wenn die Vorstellung<br />

über einen einfachen durchsichtigen Fall beivusst und<br />

absichtlich dem allgemeinen unwillkürlich und instinktiv gewonnenen<br />

Eindruck über das Verhalten eines grossen Thatsachengebietes<br />

angepasst wird. Stevin's Kettenbetrachtung, Galilei's<br />

und Huygens' üeberlegungen über den Zusammenhang von<br />

Geschwindigkeit und Falltiefe, Fourier's Zusammenstimmung<br />

der speciellen Strahlungsgesetze mit den Vorstellungen über das<br />

bewegliche Wärmegleichgewicht, endlich die Ableitungen aus<br />

dem Princip des ausgeschlossenen perpetuum mobile, sind Beispiele<br />

dieses V<strong>org</strong>anges.<br />

Die Methode der Veränderung führt uns gleichartige Fälle<br />

von Thatsachen vor, welche theilweise gemeinschaftliche, theilweise<br />

verschiedene Bestandtheile enthalten. Nur bei Vergleichung<br />

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