06.10.2013 Aufrufe

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

http://rcin.org.pl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

126 HistwiscJie Uebersicht der Lehre von der Wärmestrahlung.<br />

Die sofortige Erwärmung durch die hinter einer Wolke hervortretende<br />

Sonne, sowie die ebenso schnelle Abkühlung beim Vorbeiziehen<br />

einer Wolke vor der Sonne, lassen an der grossen<br />

Geschwindigkeit der Wärmeverbreitung dieser Art keinen Zweifel<br />

aufkommen. Hierzu kommt, dass die sicherlich zufällig beobachteten<br />

Eigenschaften der Brennspiegel und Brenngläser den<br />

innigen Zusammenhang zwischen Licht und Wärme so deutlich<br />

vor Augen legen, dass die Erkenntniss desselben nur durch<br />

theoretische Befangenheit später wieder getrübt werden kann.<br />

Kircher^) erwähnt den antiken Brennspiegel und erzählt hierbei<br />

die bekannte Sage von den Brennspiegeln des Archimedes.<br />

Bemerkenswerthe systematische Versuche mit grossen Brennspiegeln<br />

und Brennlinsen hat Tschirnhausen«) angestellt. Die<br />

Linsen, welche er zu diesem Zwecke durch Giessen anfertigte,<br />

hatten 100—130 cm Durchmesser. Die Verdichtung der Sonnenstrahlen<br />

wird durch Anwendung zw^eier Linsen hintereinander<br />

vergrössert. In dem Brennpunkt wird nasses Holz verbrannt,<br />

Wasser in einem kleinen Gefäss geräth ins Sieden, Blei und<br />

Eisen schmelzen, Mineralien werden verglast. Schwefel und<br />

Pech schmilzt unter Wasser. Holz unter Wasser verkohlt innerlich.<br />

In Kohle eingeschlossene Körper zeigen viel heftigere<br />

Wirkungen, und es gelingt so Metalle zu verflüchtigen. Dies<br />

führt auf die stärkere Wärmeaufnahme schwarzer Körper. In<br />

dieser Weise geschmolzenes Kupfer, ins Wasser geworfen, zersprengt<br />

die thönemen Gefässe durch die eingeleitete Ex<strong>pl</strong>osion.<br />

Gefärbte Glasflüsse werden mit Hülfe der Brenngläser hergestellt.<br />

Endlich wird der Nachweis geliefert, dass das Mondlicht im<br />

Brennpunkt keine merkliche Wärme erzeugt.<br />

Der Name „strahlende Wärme" scheint von Scheele<br />

herzurühren. Er bemerkt, dass Rauch in 10 Fuss Entfernung<br />

von einem Feuer aufsteigt. Die Strahlung aus einer offenen<br />

Ofenthür, welche man auf diese Entfernung empfindet, wird<br />

durch einen zwischen durchgehenden Luftzug nicht beeinflusst.<br />

Eine zwischengestellte Glas<strong>pl</strong>atte hält diese Wärme, aber nicht<br />

das Licht, ab. Der Brennspiegel brennt ohne sich seihst zu erwärmen;<br />

letzteres geschieht jedoch, wenn derselbe herusst wird.<br />

Kirch er, Ars magna lucis et umbrae 1671. S. 757.<br />

Tscliirnhausen, Histoire de TAcademie Annee 1699. S. 90.<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!