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Kritik des leynperatnrhcgriffes. 51<br />

In einer schätzbaren Schrift über Pyrometer findet sich<br />

Folgendosi): Nachdem Gfay-Lussac bereits im Jahre 1802 gefunden<br />

hatte, dass alle Gase durch die Wärme bei gleichen<br />

Temperatursteigerungen gleich stark ausgedehnt werden, ist die<br />

Hypothese wohl gerechtfertigt, dass die Ausdehnung für alle<br />

Temperaturgrade eine gleichförmige ist, da es ivahrscheinlicher<br />

ist, dass die Ausdehnung eine gleichförmige, als dass alle Gase<br />

dieselbe Veränderlichleit zeigen sollten."<br />

Hingegen ist hervorzuheben, dass W. Thomson schon 1848<br />

bei Aufstellung seiner absoluten thermodynamischen Temperaturscale<br />

diese Verhältnisse mit voller kritischer Klarheit durchschaut,<br />

was in einem folgenden Kapitel näher erörtert wird.<br />

Nach diesen Proben wird die obige Ausführung, so selbstverständlich<br />

dieselbe einzelnen Physikern vorkommen möchte,<br />

im Allgemeinen doch nicht als überflüssig erscheinen. Es sei<br />

liier wiederholt, dass es sich immer nur um eine sicher und<br />

genau herstellbare, allgemein vergleichbare^ niemals aber um eine<br />

„wahre", oder „natürliche" Temperaturscale handeln kann.<br />

15. Es Hesse sich leicht durch analoge Beispiele aus andern<br />

Gebieten der Physik darthun, dass die Menschen überhaupt die<br />

Neigung haben, ihre selbstgeschaffenen abstrakten Begriffe zu<br />

hypostasiren, ilmen Kealität ausserhalb des Bewusstseins zuzuschreiben.<br />

Piaton hat von dieser Neigung in seiner Idcenlehro<br />

nur einen etwas freien Gebrauch gemacht. Selbst Forscher<br />

Avie Newton waren, ihren Grundsätzen zum Trotz, nicht immer<br />

vorsichtig genug. Es verlohnt sich also wohl der Mühe, zu<br />

untersuchen, worauf dieser V<strong>org</strong>ang in diesem besonderen Falle<br />

beruhen mag. Wir gehen bei unsern Beobachtungen von der<br />

Wänneempfmdiing aus, sehen uns aber später genöthigt dieses<br />

Merkmal des Verhaltens der Körper durch andere Merkmale zu<br />

ersetzen. Diese Merkmale, welche nach Umständen verschiedene<br />

sind, gehen aber einander nicht genau parallel. Gerade deshalb<br />

bleibt insgeheim und unbewusst die ursprüngliche Wärmeempfindung,<br />

welche durch jene unter einander nicht genau übereinstimmenden<br />

Merkmale ersetzt wurde, der Kern unserer Vorstellungen.<br />

Wird es uns auch theoretisch klar, dass diese Wärmeempfindung<br />

auch nichts anderes ist, als ein Zeichen für das<br />

Bolz, Die Pyrometer.. Berlin 1888. S. 38.<br />

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