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316 Kritischer Rüclihlick auf die Entwicklung der Thermodynamik.<br />

2. Die mannigfaltigsten physikalischen Zustandsänderungen,<br />

thermische, elektrische, chemische u. s. w. können durch mechanische<br />

Arbeit herv<strong>org</strong>ebracht werden. Kann man solche Zustandsänderungen<br />

vollständig 7'ückgängig machen, so liefern sie<br />

genau den Betrag an Arbeit wieder, der zu ihrer Erzeugung<br />

nöthig war. Dies ist das die Thermodynamik einschliessende<br />

Princip der Erhaltimg der Energie, wenn Energie^ nach allgemeinem<br />

Gebrauch, jenes unzerstörbare Etwas bezeichnet, welches<br />

die Differenz zweier physikalischer Zustände charakterisirt, und<br />

dessen Maass die leistbare mechanische Arbeit ist bei dem Uebergang<br />

aus dem einen Zustand in den andern.<br />

"Wie kommt man zu dieser Einsicht? Die Meinungen darüber<br />

gehen weit auseinander. Manchen Physikern scheint sie nun<br />

<strong>pl</strong>ötzlich a priori einleuchtend. Andere stützen sie auf die Unmöglichkeit<br />

eines perpetuum mobile, welche ihnen selbstverständlich<br />

scheint. Andern erscheint dieselbe als eine Folge des Umstandes,<br />

dass alle physikalischen Y<strong>org</strong>änge durchaus mechanische seien.<br />

Andere endlich wollen lediglich einen experimentellen Nachweis<br />

des Energieprincipes gelten lassen. Wir wollen untersuchen,<br />

wie viel an diesen Ansichten lialtbar ist, und werden bei dieser<br />

Gelegenheit finden, dass für das Energieprincip in seiner heutigen<br />

Form auch noch eine logische und eine formale bisher wenig<br />

beachtete Quelle besteht.<br />

Das moderne Energieprincip ist zwar verwandt, aber nicht<br />

identisch mit dem Princip des ausgeschlossenen perpetuum mobile.<br />

Letzteres ist durchaus nicht neu, sondern hat schon vor<br />

Jahrhunderten die grössten Forscher wie Stevin, Galilei,<br />

Huygens u. A. auf ihren Entdeckungswegen geleitet, wie dies<br />

anderwärts ausführlich dargelegt wurde.^) Da aber die Richtigkeit<br />

dieses Principes lange vor dem Ausbau der Mechanik gefühlt<br />

wurde, und da dasselbe eben zur Begründung der Mechanik<br />

wesentlich mitgewirkt hat, wird es schon wahrscheinlich, dass es<br />

nicht eigentlich auf mechanischen Kenntnissen beruht, sondern<br />

dass dessen Wurzeln in allgemeineren und tieferen Ueberzeugungen<br />

zu suchen sind, worauf wir noch zurückkommen.<br />

Soweit die Geschichte der Physik reicht, von Demokrit bis<br />

zur Gegenwart, hat ein unverkennbares Streben bestanden, alle<br />

physikalischen Y<strong>org</strong>änge mechanisch zu erklären. Durch die<br />

Vgl. Mach, „Erhaltung der Arbeit" und „Mechanik".<br />

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